[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Tja, und jetzt hat er ihn gefunden.Sie hätten sich außergerichtlich einigen sollen, statt den Fall vor dieses Gericht zu bringen.Ramsey wird reinen Tisch machen.«»Glaubst du wirklich, er geht so weit?«»Machst du Witze? Warte mal ab, bis du die Begründung siehst.Ramsey wird sie wahrscheinlich selbst schreiben, damit er so richtig seine Freude daran hat.Die Sache ist gestorben.«»Ich kann seine Argumentation zum Teil nachvollziehen.«»Na klar.Sie ist ja auch offensichtlich.Eine konservative Gruppe hat den Fall vorgebracht und die Klägerin sorgfältigst ausgesucht.Weiß, intelligent, aus der Arbeiterschicht, fleißig, hat nie eine Zuwendung oder ein Stipendium bekommen.Und das Beste.die Klägerin ist eine Frau!«»Es ist verfassungsmäßig verankert, daß niemand diskriminiert werden darf.«»Sara, du weißt, daß der vierzehnte Verfassungszusatz unmittelbar nach dem Bürgerkrieg erlassen wurde, um eine Diskriminierung der Schwarzen zu verhindern.Nun hat man diesen Verfassungszusatz zu einem Knüppel umfunktioniert, mit dem man die Leute niederprügeln kann, denen er ursprünglich helfen sollte.Na ja, die Knüppler haben soeben für ihr eigenes Armageddon gesorgt.«»Was meinst du damit?«»Daß die Armen, die noch Hoffnung haben, zurückschlagen werden.Und die Armen ohne Hoffnung prügeln wiederum zurück.Keine schönen Aussichten.«»Oh.« Sie schaute Michael an.Er wirkte in sich gekehrt, konzentriert und ernster, als man es bei einem Mann seines Alters annehmen sollte.Immer wieder äußerte er laut seine Meinung, auch wenn er sich damit den Mund verbrannte oder peinliche Auftritte riskierte.Das war eine der Eigenschaften, die Sara an ihm gleichzeitig bewunderte und fürchtete.»Mein Bruder könnte dir so einiges darüber erzählen«, fügte Michael hinzu.»Das glaube ich dir gern.Hoffentlich lerne ich ihn eines Tages mal kennen.«Michael schaute sie an, wandte den Blick dann wieder ab.»Ramsey sieht die Welt anders, als sie in Wirklichkeit ist.Er hat sich im Leben ganz allein durchgeboxt.Warum sollen andere das nicht auch schaffen? Aber ich bewundere den Mann.Er schreibt es den Armen und den Reichen, dem Staat und dem Individuum gleichermaßen hinter die Ohren.Er hat keine Lieblinge, das muß man ihm lassen.«»Du mußtest auch viele Schwierigkeiten überwinden.«»Ja.Ich will nicht ins eigene Horn blasen, aber ich habe einen IQ von über hundertsechzig.Das kann nicht jeder von sich behaupten.«»Ich weiß«, sagte Sara wehmütig.»Mein juristisch geschulter Verstand sagt mir, daß es richtig war, was heute geschehen ist.Aber mein Herz sagt mir, daß es eine Tragödie gewesen ist.«»He, hier ist das Oberste Gericht.Keiner hat behauptet, daß es einfach sei.Ach, übrigens, was hat Richterin Knight vorhin eigentlich versucht?«Michael war an allem interessiert, was im Gericht vor sich ging, an sämtlichen internen Geheimnissen, dem Klatsch und Tratsch, den Strategien, die von den Richtern und ihren Mitarbeitern angewendet wurden, wenn sie bevorstehende Fälle erörterten oder analysierten.Doch Michael kam nicht dahinter, worauf Elizabeth Knight an diesem Morgen vor Gericht angespielt hatte, und das wurmte ihn.»Es waren doch nur ein paar Sätze, Michael.«»Na und? Zwei Sätze können mehr aussagen als eine ganze Urteilsbegründung.Rechte für die Armen? Du hast doch gesehen, wie Ramsey darauf abgefahren ist.Ist Knight auf irgendwas ganz Neues aus? Hat sie versucht, die Weichen für einen bestimmten Fall zu stellen? Na komm, sag’s mir schon.«»Ich kann nicht glauben, daß du mich so etwas fragst.Es ist vertraulich.«»Wir spielen doch alle im gleichen Team, Sara.«»Genau! Wie oft stimmen Knight und Murphy gemeinsam ab? Nicht sehr oft.Und du weißt ganz genau, dieses Haus hat neun sehr verschiedene Zimmer.«»Stimmt.Neun kleine Königreiche.Aber wenn Knight noch ein As im Ärmel hat, hätte ich es gern gewußt.«»Ich muß nicht alles wissen, was hier vor sich geht.Mein Gott, du weißt schon mehr als alle anderen Assessoren zusammen, mehr als die meisten Richter.Ich meine, wie viele andere Assessoren gehen bei Anbruch der Dämmerung runter in die Poststelle, um sich anzuschauen, was für Berufungen hereingekommen sind?«»Ich mache nicht gern halbe Sachen.«Sara schaute ihn an, wollte etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders.Warum die Dinge komplizieren? Sie hatte Michael ihre Antwort bereits gegeben.Auch sie war ehrgeizig, konnte sich aber nicht vorstellen, mit einem Mann verheiratet zu sein, der so hohe Ansprüche stellte wie Michael Fiske.Sie könnte sie niemals erfüllen, ihnen nie gerecht werden.Es wäre ein Fehler, es auch nur zu versuchen.»Tut mir leid, Michael, ich gebe keine Vertraulichkeiten weiter.Du weißt so gut wie ich, daß sich hier jede Bemerkung mit einem militärischen Feldzug vergleichen läßt.Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.Und man muß sich den Rücken freihalten.«»Grundsätzlich stimme ich dir zu, aber nicht in diesem Fall.Du kennst Murphy.In ihm schlägt das alte Blut wieder durch.Er ist liebenswert, aber ein Liberaler durch und durch.Er würde alles tun, um den Armen zu helfen.Er und Knight werden bei diesem Fall gemeinsame Sache machen, da gibt es gar keinen Zweifel.Murphy sucht ständig nach einer Gelegenheit, Sand in Ramseys Getriebe zu werfen.Bevor Ramsey hier die Oberhand gewann, war Tom Murphy der maßgebliche Mann am Gericht.Es macht keinen Spaß, am Lebensabend stets auf der Seite der Minderheit zu stehen.«Sara schüttelte den Kopf.»Ich kann wirklich nicht näher darauf eingehen.«Michael seufzte und stocherte in seinem Essen.»Wir entfernen uns voneinander, Sara.In jeder Hinsicht, nicht wahr?«»Das stimmt nicht.Du willst es nur so darstellen.Ich weiß, ich habe dir weh getan, und es tut mir leid.«Plötzlich grinste er.»Vielleicht ist es am besten so.Wir sind beide so störrisch, daß wir uns am Ende wohl gegenseitig abmurksen würden.«»Der Boy aus dem hintersten Virginia und die Landpomeranze aus Carolina«, sagte sie mit bewußt gedehntem Südstaatenakzent.»Wahrscheinlich hast du recht.«Er drehte sein Glas zwischen den Händen und schaute sie an.»Wenn du mich für dickköpfig hältst, solltest du wirklich mal meinen Bruder kennenlernen.«Sara erwiderte seinen Blick nicht.»Da bin ich mir sicher.Bei dem Prozeß, den wir verfolgt haben, war er einfach klasse.«»Ich bin sehr stolz auf ihn.«Jetzt schaute sie ihn an
[ Pobierz całość w formacie PDF ]