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.Die Auslese der Priesterkandidaten muss deshalb sehr sorgsam sein.Hier muss größte Aufmerksamkeit walten, damit eine solche Verwechslung nicht einbricht und am Schluss die Ehelosigkeit der Priester sozusagen mit der Tendenz zur Homosexualität identifiziert würde.Aber zweifellos gibt es in Klöstern, bei Klerikern, wenn vielleicht nicht gelebte, aber dann eben nichtpraktizierte Homosexualität.Das gehört eben auch zu den Nöten der Kirche.Und die Betroffenen müssen zumindest versuchen, diese Neigung nicht aktiv auszuüben, um dem inneren Auftrag ihres Amtes treu zu bleiben.Die katholische Kirche sieht sich als der Ort der einzigartigen Offenbarung Gottes.In ihr komme die Botschaft Gottes zum Ausdruck, die den Menschen zu seiner höchsten Würde, Güte und Schönheit erhebt.Bloß: Das ist heute, gerade auch bei der Vielzahl der Anbieter, die auf diesem Feld gewissermaßen in Konkurrenz treten, immer schwerer zu vermitteln.Sie selbst haben in Lissabon bei einer Begegnung mit Künstlern in Zusammenhang mit dem "Dialog mit der Welt" von einem "Nebeneinander" von Wahrheiten gesprochen.Dass wir sagen, Christus ist der Sohn Gottes und in Ihm drückt sich die volle Gegenwart der Wahrheit über Gott aus, das ist die eine Sache.Dass Wahrheiten vielfältiger Art auch in anderen Religionen gegenwärtig sind, dass diese gleichsam Bruchstücke, Lichter aus dem großen Licht haben, dass sie in gewisser Hinsicht auch eine innere Bewegung auf Ihn hin darstellen, das ist die andere Sache.Zu sagen, dass in Christus Gott gegenwärtig ist und uns damit der wahre Gott selbst erscheint und zu uns spricht, schließt nicht aus, dass bei den anderen Religionen auch Wahrheiten sind - aber eben Wahrheiten, die sozusagen auf die Wahrheit verweisen.In dem Sinn ist der Dialog, in dem dieser Verweis sichtbar werden soll, eine innere Folgerung der Situation der Menschheit.Wie geht Erneuerung?Heiliger Vater, die Notwendigkeit einer Reinigung und Erneuerung der Kirche wird niemand bestreiten, erst recht nicht nach den jüngsten Missbrauchsskandalen.Die Frage ist nur: Was genau ist die wirkliche, die richtige Erneuerung?Sie haben in dramatischen Worten deutlich gemacht: Das Schicksal des Glaubens und der Kirche entscheide sich nirgendwo anders als "im Kontext der Liturgie".Als Außenstehender könnte man denken: Es ist doch eher eine sekundäre Frage, welche Worte bei einer Messe gesprochen werden, welche Haltung man einnimmt und welche Handlungen vollzogen werden?Kirche wird für die Menschen in vielen Dingen sichtbar, in der Caritas, in Missionsprojekten, aber der Ort, wo sie am meisten auch wirklich als Kirche erlebt wird, ist die Liturgie.Und das ist auch richtig so.Schließlich hat Kirche den Sinn, uns Gott zuzuwenden und Gott in die Welt hereinzulassen.Liturgie ist der Akt, in dem wir glauben, dass Er hereintritt und dass wir Ihn berühren.Sie ist der Akt, in dem sich das Eigentliche vollzieht: Wir kommen mit Gott in Berührung.Er kommt zu uns - und wir werden von Ihm erleuchtet.Wir bekommen hier Weisung und Kraft in doppelter Form: Einerseits, indem wir Sein Wort hören, so dass wir Ihn wirklich reden hören, von Ihm Wegweisung empfangen.Andererseits, indem Er selbst sich uns in dem verwandelten Brot schenkt.Natürlich können Wörter immer auch anders sein, können Körperhaltungen anders sein.In der Ostkirche etwa gibt es einige Gebärden, die anders sind als bei uns.In Indien haben dieselben Gebärden, die wir gemeinsam benutzen, teils eine andere Bedeutung.Worauf es ankommt, ist, dass wirklich das Wort Gottes und die Realität des Sakraments im Zentrum stehen; dass Gott nicht von uns zerredet und zerdacht und die Liturgie nicht zu einer Selbstdarstellung wird.Liturgie ist demnach etwas Vorgegebenes?Ja.Nicht wir machen etwas, nicht wir zeigen unsere Kreativität, also all das, was wir so machen könnten.Liturgie ist eben keine Show, kein Theater, kein Spektakel, sondern sie lebt vom Anderen her.Das muss auch deutlich werden.Deshalb ist die Vorgegebenheit der kirchlichen Form so wichtig.Diese Form kann im Einzelnen reformiert werden, aber sie ist nicht jeweils durch die Gemeinde produzierbar.Es geht, wie gesagt, nicht um das Selbstproduzieren.Es geht darum, aus sich heraus und über sich hinauszugehen, sich Ihm zu geben und sich von Ihm anrühren zu lassen.In diesem Sinn ist nicht nur der Ausdruck, sondern auch die Gemeinschaftlichkeit dieser Form wichtig.Sie kann in Riten unterschiedlich sein, aber sie muss immer das haben, was uns aus dem Ganzen des Glaubens der Kirche, aus dem Ganzen ihrer Überlieferung, dem Ganzen ihres Lebens vorausgeht und nicht bloß der augenblicklichen Mode entspringt.Heißt das, in der Passivität verharren zu müssen?Nein.Denn gerade dieser Ansatz fordert uns ja heraus, uns wirklich aus uns, aus der bloßen Situation des Augenblicks herausreißen zu lassen; uns in das Ganze des Glaubens hineinzubegeben, es zu verstehen, innerlich daran Anteil zu nehmen und dem Gottesdienst dann auch die würdige Form zu geben, durch die er schön und zur Freude wird.Das ist ja in Bayern ganz besonders geschehen - etwa durch die große Blüte der Kirchenmusik oder auch das Aufblühen der Freude im bayerischen Rokoko.Es ist wichtig, dass man dem Ganzen auch die schöne Form gibt, aber immer im Dienste dessen, was uns vorausgeht, und nicht als etwas, das wir zunächst erst einmal machen müssten.Was die Heiligkeit der Eucharistie angehe, gebe es keinerlei Spielraum, erklärten Sie.Sie sei der Dreh- und Angelpunkt jeder Erneuerung.Nur von ihrem Geist aus seien geistige Umwälzungen überhaupt möglich.Wenn wahr ist - wie wir das glauben -, dass in der Eucharistie Christus real gegenwärtig ist, ist dies das zentrale Ereignis schlechthin.Nicht nur das Ereignis eines einzelnen Tages, sondern der Weltgeschichte insgesamt, als entscheidende Kraft, von der aus dann Veränderungen kommen können.Wichtig ist, dass in der Eucharistie Wort und reale Gegenwart des Herrn in den Zeichen zusammengehören.Dass wir auch Weisung im Wort bekommen.Dass wir in unserem Gebet antworten, und dass auf diese Weise das Vorangehen Gottes und unser Mitgehen und unser Sich-ändern-Lassen ineinandergreifen - damit jene Änderung der Menschen geschieht, die die wichtigste Voraussetzung jeder wirklich positiven Änderung der Welt ist.Wenn wir wollen, dass in der Welt etwas vorangeht, dann ist dies nur vom Maßstab Gottes her möglich, der als Realität zu uns hereintritt.In der Eucharistie können Menschen so geformt werden, dass etwas Neues wird.Deshalb sind die großen Gestalten, die wirklich Revolutionen des Guten gebracht haben, die ganze Geschichte hindurch die Heiligen, die, von Christus berührt, neue Impulse in die Welt brachten.Das Konzilsdokument "Lumen gentium" bezeichnet in Nummer 11 die sonntägliche Teilnahme am eucharistischen Opfer als "Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens".Christus sagt: "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben."Sie haben als Papst begonnen, den Gläubigen die Mundkommunion zu reichen, während diese sich hinknien.Halten Sie dies für die angemessenste Haltung?Zunächst muss man sagen: Es ist wichtig, dass die Zeit eine für alle Gläubigen gemeinsame Struktur hat [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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