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.Ein Mann namens Stub Crawford, ein rattenähnlicher Kerl mit schmutzigem Gesicht und einer Stimme, die sich wie Katzenmiau anhörte, traf mit einer Ladung Schnaps in Shiny Gulch ein.Er rechnete damit, daß Delbert und Marny ihn zu einem phantastischen Preis kaufen würden.Delbert ließ sich einen Drink eingießen, kostete und schüttete den Rest auf die Erde.»Dieses Zeug würde selbst Blech ruinieren«, urteilte er.Zum Zorn von Crawford lehnte er den Kauf ab.Delbert hatte nicht etwa Skrupel, Fusel zu verkaufen, doch war er wie Marny der Ansicht, daß der Calico-Palast seinen guten Ruf wahren müsse.Gelegentlich tauchte ein Händler mit einem Faß trinkbarem Gin oder Brandy auf, was ihnen ermöglichte, die Bar zu unterhalten.Marny erzählte Kendra, die Geschäfte gingen besser, als sie zu hoffen gewagt hätten.Mit jedem Tag kamen auch neue Goldjäger an.Sie fanden das Gold in solchem Überfluß, daß viele ganz vergaßen, wie wertvoll es war; sie verschwendeten und verspielten es so schnell, wie sie es erworben hatten.Selbst Ellet mit dem langen Bart, der das Gerede über den großen Klumpen in die Welt gesetzt hatte, schien es nun vergessen zu haben, denn auch er wurde dort wohlhabend, wo er sich befand.Er hatte zwei Wagen mit Waren vom Fort heraufgeschafft und am unteren Ende des Lagers einen Laden eröffnet.In der Nähe, hinter der Biegung des Flusses, lag das Dorf der Abs.Die Männer in Shiny Gulch – mehr noch die Frauen – wollten nicht, daß die Abs durch das Lager streunten, ihren Gestank und ihr Ungeziefer verbreiteten und alles wegschleppten, was ihnen gefiel.Andererseits aber war man bereit, Handel mit ihnen zu treiben, denn die Abs kamen mit Händen voller Gold zu der Handelsniederlassung.Während vieler Jahrhunderte hatten die Abs dem funkelnden Kies in den Bächen Kaliforniens keine Aufmerksamkeit geschenkt.Jetzt aber wollten diese merkwürdigen Fremden ihn partout haben.Als Gegengabe boten sie alle möglichen herrlichen Dinge: Rosinen, Tabak, Gesichtsschminke, bunte Glasperlen von der Größe einer Walnuß, aber auch getrocknete Bohnen, die von den Abs zu einem schmackhaften Brei mit Heuschrecken zerstampft wurden; obendrein hatten diese fremden Leute Silbermünzen, die sich die Abs um die Hälse hängten, nachdem sie ein Loch hineingebohrt hatten.Für eine Handvoll Bohnen oder Rosinen verlangte Ellet soviel Goldstaub, wie er zwischen Daumen und den beiden ersten Fingern fassen konnte.Da Ellet große Hände besaß, war dies eine ganze Menge Gold.Für Münzen gaben die Abs sogar noch mehr.Je dicker die waren, um so höher schätzten sie die Münzen ein.Ted hatte einen Silberdollar, den er als Talisman bei sich trug, aber jetzt brachte er ihn zum Laden, wo ein Ab ihn freudig für sein Gewicht in Gold erwarb.Ellet behielt zehn Prozent des Goldes, und alle drei waren zufrieden.Kendra fragte sich, ob diese Transaktionen eigentlich rechtens seien.Sie erkundigte sich indessen bei niemandem, denn sie beantwortete ihre Fragen gern selbst.Als sie zu einem Entschluß gelangt war, erzählte sie Marny, was sie dachte.»Es ist so fair wie jeder andere Handel auch«, erklärte sie.»Ted hat das Recht, für diesen Dollar Gold zu nehmen, so wie ein Juwelier das Recht hat, Geld für den Opalschmuck zu kassieren, den ich mir kaufen werde.Mr.Ellet hat das Recht, für seine Bohnen Geld zu nehmen, genauso wie ein Mann in New York das Recht besitzt, Geld für Kaviar zu verlangen.Ein Gegenstand ist doch erst dann etwas wert, wenn jemand bereit ist, dafür zu zahlen.«Sie kauerten im Gras und warteten, bis Ted die Pferde gesattelt hatte, damit er und Kendra zu dem Laden hinabreiten konnten.Ihre Eßvorräte mußten ergänzt werden, aber die Männer scheuten den weiten Weg zum Fort – in der Zwischenzeit lag ihr Schwingtrog müßig herum, und die andern stopften sich immer mehr Gold in die Taschen.Jetzt lebten hier schon zweihundert Männer.Sie arbeiteten mit Äxten und Pfannen im Wasser oder mit Schüttlern und Schaufeln in den Bergen.Die Zahl der Frauen betrug dreißig.Die meisten waren robuste Personen wie Hester und Sue.Einige indessen – so hatte Ted Kendra berichtet – gehörten zu jener Sorte, die man an Orten findet, wo es zu viele Männer gibt.Im Vorbeireiten sahen sie Mrs.Posey, die Kleider wusch, und Kendra fragte, was sie wohl am liebsten mit derartigen Frauen anfangen würde.Mit einem Kichern erwiderte Ted, er glaube nicht, daß Mrs.Posey überhaupt etwas mit ihnen anfange.»Liebes, es ist doch nicht Marnys Moral, die Mrs.Posey so aufbringt; es ist Marnys aufreizende Erscheinung.Hast du noch nicht bemerkt, daß sie gegen dich genauso viel einzuwenden hat?«Mrs.Posey blickte nicht auf, um sie zu grüßen.Sie ritten weiter.Die sogenannte Handelsniederlassung Ellets war ein Schuppen.Am Berghang hatte Ellet Stämme, an denen noch die Rinde haftete, in die Erde getrieben, Querbalken darüber gelegt und ein Dach aus rohen Häuten und Laub gemacht.Der Berg bildete die Rückwand des Schuppens.An der Südseite hingen Felle, die Schatten spenden sollten.Die beiden anderen Seiten waren offen.In der Hütte hatte er einen Wagen auf den Kopf gestellt; er diente ihm nun als Ladentisch.In der Nähe hockte Stub Crawford auf einem Felsen und rauchte.Er sah wie ein Nichtsnutz aus – ein schmächtiges Kerlchen mit sauertöpfischer Miene, schuppigem Haar und schwarzen Fingernägeln.Seinen Anzug schien er bereits seit Wochen zu tragen.Als Kendra vom Pferde stieg, ließ er seinen häßlichen Blick über ihre Gestalt wandern, als könne er durch ihre Kleider sehen.Ted und Kendra traten in den Schuppen, und Ellet kam hinter seiner Theke hervor, um sie willkommen zu heißen.Er war auch nicht viel reinlicher als Stub, aber er verfügte über eine herzhafte Freundlichkeit, die ihn weit angenehmer machte.Mit einem Seitenblick auf Crawford forschte Ted:»Was treibt der hier?«Ellet zuckte mit seinen breiten Schultern.»Ach, dieser verdammte Narr! Er bittet mich in einem fort, seinen Schnaps zu kaufen.Ich will ihn aber nicht.Ich habe meinen eigenen.Ich habe ihm gesagt, er soll doch einen Saloon aufmachen, aber so viel Arbeit will er sich nicht aufladen.Zu faul zum Schaffen, zu faul zum Goldsuchen.Er schleicht den lieben langen Tag mürrisch herum, weil der Herrgott die Welt nicht so einrichtet, wie es ihm am liebsten wäre.«Damit Kendra Muße fand, sich umzuschauen, sagte Ted, er möchte einige Tücher haben, die den Nacken gegen die Sonne schützten.Ellet hatte eine Vielzahl von Waren, aber in dem Moment, als Kendra ihren Fuß in diese Hütte gesetzt hatte, wußte sie auch schon, daß sie nichts essen würde, das hier feilgeboten wurde [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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