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.Ich kannte den Tunnel von früher.In der Mittelschulzeit waren Zack, Bethany und ich immer hierhergekommen, wenn wir ungestört sein wollten, denn wir waren noch zu jung gewesen, um richtig wegzugehen.Ich suchte mir einen Platz in der Mitte, wo es am dunkelsten war, und schmiegte mich mit dem Rücken an die Rundung der Wand.Cole kroch hinter mir her.Bei mir angekommen, versuchte er ungeschickt, sich ebenfalls hinzusetzen.»Hi«, flüsterte ich in die vertraute Dunkelheit hinein.Seinen Gesichtsausdruck konnte ich nicht erkennen.»Hey«, sagte er tonlos.»Du wolltest, dass wir allein sind«, sagte ich und zwang mich zu einem kleinen Lachen, um das Eis zu brechen.Dann biss ich mir auf die Lippe und wartete.Einen Atemzug später hörte ich auch ihn leise lachen und spürte, wie er sich mir gegenüber an die Tunnelwand lehnte.Nun saßen wir einander zugewandt im Dunkeln.»Allein sind wir jetzt jedenfalls«, sagte er zustimmend.Eine Weile lang schwiegen wir und ich führte mir die Szene vor Augen, die Cole gerade miterlebt hatte.Ich selbst wusste zwar ganz genau, dass das alles völlig harmlos gewesen war, aber ich fragte mich, wie es wohl für Cole ausgesehen hatte.Was würde ich denken, wenn ich irgendwo reinkäme und ein Mädchen säße auf ihm drauf und würde ihn durchkitzeln?»Sei nicht sauer«, sagte ich.»Zack hat bloß Blödsinn gemacht.So ist er eben.Da steckt nichts dahinter.«Cole stieß die Luft aus, was ich auch an den Haarspitzen auf meiner Schulter spürte.»Ich bin nicht sauer«, sagte er.Doch seine Stimme klang immer noch leer und die Atmosphäre blieb ungut.»Ich bin nur …« Er unterbrach sich.Ich wartete, aber er redete nicht weiter.»Die zwei haben sich vollkommen idiotisch benommen«, sagte ich, verdrehte die Augen und spürte, wie ich rot wurde.»Ich hab die ganze Zeit versucht, vernünftig mit ihnen zu reden … Wär echt besser gewesen, wenn ich mich heute Abend mit dir getroffen hätte.« Ich streckte die Hand aus und berührte ihn mit einer Fingerspitze am Oberschenkel.Im Dunkeln nahm er den Finger und presste ihn gegen sein Bein.»Ich muss es wissen«, sagte er.»Findest du ihn gut?«Ich lachte.»Zack? Nein.«Er ließ meinen Finger frei und rieb seinen dagegen.»Ich bin nur … Ich mag dich wirklich gern, Alex.Aber ich kann dich mit niemandem teilen.« Seine Stimme klang rau.Ich nahm mit beiden Händen seine Hand und drückte sie.»Musst du auch nicht«, sagte ich.»Ich mag dich.Und niemand anderen.«Wieder spürte ich, wie er den Atem ausstieß.»Weißt du, der ist hinter dir her.«Ich schüttelte den Kopf, auch wenn er das nicht sehen konnte.Die Vorstellung, Zack wäre »hinter mir her«, war so absurd, dass ich beinahe laut lachen musste.Das war fast so, als würde man sagen: »Bethany ist scharf auf dich.«»Nein, ist er nicht«, widersprach ich.»Du verstehst einfach nicht, was das für ein Verhältnis ist.«»Nein«, sagte er.»Wahrscheinlich nicht.Aber da gibt’s auch was, das du nicht verstehst: Ich könnte jedes Mal ausrasten, wenn ich ihn sehe, weil er immer an dir rumfummelt.«Ich drückte meine Hand noch fester gegen seine.»Dann sorg ich dafür, dass er damit aufhört.«Er seufzte, diesmal ganz tief.»Meine Alex«, flüsterte er und verschränkte seine Finger mit meinen.»Meine kleine Emily Dickinson.«Wir blieben lange so sitzen – redeten über Gedichte und Football, die Mauer am Überlaufbecken und den Englischunterricht.Über alles Mögliche, nur nicht über Zack und Bethany.Als Cole weggefahren war und ich nach Hause zurückkam, waren die beiden nicht mehr bei uns.Aber ich hörte ihre Stimmen auf der Veranda vor Zacks Haus.Auf dem Weg durchs Gras spürte ich selbst, wie finster ich guckte.»Na, wie war’s mit dem großen Meister?«, fragte Zack.»Ist er so heiß, dass du dahingeschmolzen bist?«»Halt die Klappe«, sagte ich.»O weh«, gab Zack zurück.»Da ist aber jemand empfindlich.Zwing mich nicht, dich wieder durchzukitzeln.«»Nein«, sagte ich bestimmt.»Damit muss Schluss sein.Besonders wenn Cole in der Nähe ist.«Zack starrte mich mit großen Augen an, warf Bethany einen Blick zu und brach dann in ein bellendes Lachen aus.»Meinst du das ernst?«Aus irgendeinem Grund machte mich sein Lachen noch wütender.»Ja, das meine ich absolut ernst«, sagte ich.»Er ist zu mir nach Hause gekommen und hat einen andern Typen auf mir drauf sitzen sehen.Ist doch kein Wunder, wenn ihn das verunsichert, oder?«Zacks Miene verzog sich vor Ärger.Er gehörte zu den Menschen, die selten wirklich sauer sind, aber wenn er es einmal war, konnte das ziemlich heftig werden.»Na klar«, sagte er.»Dieser Typ kennt dich schließlich auch schon ganze fünf Minuten.Wie oft wart ihr verabredet? Ein Mal?« Er stand auf und kramte in seinen Hosentaschen herum, um das Plastikdöschen mit den Zahnstochern herauszufischen.Er öffnete es, nahm sich einen Zahnstocher und fuchtelte mit ihm herum.»Ist er darum vorbeigekommen? Weil er uns auf frischer Tat ertappen wollte?«»Nein«, sagte ich und verschränkte die Arme.»Er ist vorbeigekommen, weil er Hallo sagen wollte.Wobei ich mich vor dir nicht rechtfertigen muss.Wir sind beste Freunde, aber du bist nicht mein Vater.«»Haargenau.Beste Freunde.Damit muss er klarkommen.«»Nein, du musst aufhören, dich zu benehmen, als hätten wir was miteinander
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