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.»Sind wir nicht Freunde?« entgegnet sie.»Oder zumindest ehemalige Klassenkameraden?«»Das sind wir«, entgegnet er hölzern, verwirrt.Claudia ist schöner denn je und nicht mehr wie ein biederes Schulmädchen gekleidet; sie ist vorteilhaft angezogen, reizvoll, verführerisch.Claudia betrachtet ihn ausgiebig und ungeniert.»Nun ja«, stellt sie fest.»Bald Leutnant – die ersten Orden auf der Uniformbrust.Du siehst prächtig aus, Stefan.Wie einer, der alles erreicht hat, was er wollte.«»Du doch auch«, versetzt Stefan angriff ig.»Eine gehorsame Tochter ihrer Eltern.Vom weiblichen RAD verschont, Physikum wahrscheinlich schon in der Tasche.«»Mit Auszeichnung sogar.«»– und einen Mann, auf den du nicht mehr zu warten brauchst«, ergänzt er.»Du grollst mir also«, analysiert Claudia.»Das nicht«, erwidert Stefan.»Sondern?«»Wir haben beide nicht alles erreicht, was wir wollten«, versetzt er und wirkt nachdenklich.»Unsere Blütenträume waren doch ganz anders.«»Du hast recht«, entgegnet Claudia.»Und vielleicht auch viel schöner.« Sie zitiert: »Die Erinnerung ist ein Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.«»Jean Paul«, stellt der frühere Primus fest.Der Spielmannszug des Jungvolks zieht an ihnen vorbei.Einige starren neidvoll und sehnsüchtig den Oberfähnrich an, die schicke Uniform, die Auszeichnungen, das hübsche Mädchen neben ihm.Die Trommler hauen auf das Kalbfell ein, daß Stefan schmerzlich das Gesicht verzieht.»Deine Begeisterung für Aufmärsche hat sich abgekühlt?« fragt Claudia belustigt.»Nicht, wenn du nach den Veranstaltungen mit mir auf unsere Bank in den Hain gehst«, erwidert der Urlauber.»Wenn du mich darum bittest –«»Und dein Verlobter?«»– ist in Erlangen.«»Und deine Eltern?«»– sind verreist«, erwidert die Studentin.»Sturmfrei.«Stefan betrachtet sie mißtrauisch, aus Furcht, daß sie ihn veralbert.Er ist verunsichert, vergleicht Claudia mit Lydia; Claudia schneidet besser ab, aber Lydia wird siegen.Er steht in einem lockeren Briefverkehr mit ihr, aber wenn er am Ende seines Urlaubs mit der jungen Frau aus Stettin zusammenkommt, werden sie sich drei Tage lang auf der Lustwiese ineinander verkeilen wie die Walfische.»Komm, lad mich zu einer Tasse Kaffee ein«, übernimmt seine erste Liebe die Initiative.Sie gehen ins »Graupner«, finden einen gemütlichen Eckplatz, und Claudia beginnt mit der Aufzählung von Neuigkeiten.Stefan fürchtet, daß sie auf seinen Onkel zu sprechen kommen wird, aber dazu ist sie zu taktvoll, und dafür ist er dem Mädchen dankbar.Langsam schwindet die Entfremdung, aber an ihre Stelle tritt eine neue Spannung, wie er sie früher nur in bestimmten Momenten fühlte; sie macht es ihm schwer, Claudia anzusehen und dabei das Verlangen zu verbergen.»Stell dir vor, Stefan, unser früherer Klassenleiter Dr.Faber ist schon seit Wochen in Mainbach und wird im Lazarett im Priesterseminar ambulant behandelt.Er ist Oberleutnant und –«»Ich weiß«, unterbricht sie der Urlauber.»Und einer der besten Offiziere des ganzen Regiments, und das heißt etwas unter altgedienten Kavalleristen.«»Er war von jeher etwas Besonderes«, ergänzt Claudia.»Ich hab' ihn immer schon gemocht.«»Ich eigentlich auch«, versetzt Stefan, »aber gehasst hab' ich ihn ebenfalls.«»Du solltest ihn besuchen, er wird sich bestimmt darüber freuen.«»Ich weiß nicht recht –«, entgegnet Stefan gedehnt.»Ich war Rolfs bester Freund.Mache ich es Sibylle und Frau Bertram nicht noch schwerer?«»Das Leben muß weitergehen«, erklärt die Ex-Freundin.»Oder meinst du, Rolf würde deine Eltern nicht besuchen, wenn – Gott bewahre – dir etwas zugestoßen wäre?«Er betrachtet sie verblüfft.»Du hast ja recht«, bestätigt er.»Sind Medizinerinnen so klug? Wann wirst du übrigens deine Abschlußprüfung machen?«»Wenn alles gut geht, in zwei Jahren.«»Und wann wirst du heiraten?«»Nicht vor Weihnachten.«»Ich weiß nicht – einen übertrieben glücklichen Eindruck machst du eigentlich gar nicht auf mich –«»Wer in diesen Zeiten übertrieben glücklich ist«, entgegnet Claudia, »muß ein Narr sein.«»Ich nehm' dich beim Wort«, schüttelt Stefan seine Unschlüssigkeit ab.»Ich lade dich ein – nicht in den Hain, aber zum Essen, ganz groß, ins ›Messerschmitt‹, danach zum Cocktail in die ›Drei-Kronen-Bar‹, und dann spiele ich den Trottel und liefere dich zuverlässig vor deiner Haustür ab.«»Bist du denn auf einmal so reich?« erwidert Claudia lachend.»Frontzulage«, erklärt er [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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