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.Wirst du ihm jemals sagen, wer du bist?«»Nein.Wie ich inzwischen herausgefunden habe, schläft er nicht gern mit Müttern.Wenn ich ein Geständnis ablege, ist er bestimmt stinksauer.Vielleicht kommt Louise am Mittwoch ja nicht nach Hause - ich lasse sie einfach im Double Take zurück.«»Lass dir aber verdammt noch mal einfallen, wohin sie heute Nacht verschwindet.Das will Simon sicher wissen.« Tilda stellte ihr Saftglas auf den Tisch.Sie hatte keinen Durst mehr.»Männer vermissen nämlich die Frauen recht schnell, die schon in der zweiten Liebesnacht zu Fesselspielen bereit sind.«»Ich werde ihn auch vermissen«, gab Eve bedrückt zu, und Tilda dachte: Du? Nicht Louise?»Wen wirst du vermissen, Mom?« Nadine kam ins Büro.»Wie geht’s deiner Nase, Steve-Baby?«Der Hund hob den Kopf vom Futternapf, bellte kurz und fraß weiter.»Hat er nicht eine wundervolle Stimme?« Nadine nahm den Orangen-Ananas-Saftkarton aus dem Kühlschrank.»Wer reist denn ab?«»Niemand, Schätzchen.« Eve beugte sich vor und küsste die Wange ihrer Tochter.»Wie war’s gestern Abend mit Burtons Band?«»Falls dich mein Gesang interessiert - der war ganz gut«, antwortete Nadine und schenkte sich Fruchtsaft ein.»Mit Burton lief’s nicht so toll.Aber heute will er sich wieder mit mir treffen.Vielleicht tut’s ihm Leid.«»Was hat er denn verbrochen?« Wenn Eves Mutterinstinkte erwachten, wurde sie gefährlich.»Nun ja.«, begann Nadine zögernd und setzte sich an den Tisch.»Er führt sich wie der große, wilde Rebell auf.Aber in Wirklichkeit ist er erzkonservativ.Und das Lucy-Kleid hat ihm nicht gefallen.«»Was für ein Narr! In diesem Lucy-Kleid siehst du zauberhaft aus.«»Das weiß ich«, seufzte Nadine, sichtlich verwirrt.»Vielleicht habe ich ihn falsch eingeschätzt.Nur selten sind die Männer so, wie sie scheinen.«»Wem sagst du das?« Tilda dachte an Davy, der in ihrem Bett schlief und die Sicherheit eines Beamtenjobs genoss.Dann griff sie nach ihrem Saftglas.»Ich muss arbeiten.Morgen fange ich mit dem Monet in New Albany an.« Als sie die Kellertreppe hinabstieg, folgte ihr Steve - falls Ariadne auf die Idee käme, die Galerie zu besuchen.Tilda nahm nicht an, dass Davy sie verhaften würde, und sie war sich nicht einmal sicher, ob er wirklich dem FBI angehörte.So oder so, er war gefährlich.Sie sperrte sich im Studio ihres Vaters ein, schnitt eine Styroporplatte in den relativen Maßen des geplanten Wandgemäldes zurecht, trug darauf die Farben der Badezimmerseerosen auf und bekam trotzdem die eine Frage nicht aus dem Sinn.»Wirklich, man sollte meinen, so was hätte er mir erzählt«, sagte sie zu Steve, der sie geduldig mit auf die Vorderpfoten gelegter Schnauze beobachtete.»Ich habe ihm gesagt, dass ich Fresken male.Aber ist er ehrlich zu mir? Nein, er behauptet, er würde Geschäfte machen.Was zum Teufel meint er damit?«Zwei Stunden später klopfte es an die Tür, und sie war noch immer nicht klüger.Widerstrebend drehte sie den Schlüssel im Schloss herum.Bei Andrews Anblick fühlte sie sich nur geringfügig erleichtert.»Oh.Hi.«»Kann ich mit dir reden?« Er trat ein und schloss die Tür hinter sich.»Klar.« Tilda kehrte zum Zeichentisch zurück.»Also, es geht um Simon.Und Louise.«»Kümmere dich doch bitte um deinen eigenen Kram, Andrew.«»Natürlich mache ich ihm keine Vorwürfe.« Er rückte einen Stuhl zurecht und setzte sich neben Tilda.»Allem Anschein nach ist er ein netter Kerl, und ich nehme an, Louise hat die Initiative ergriffen.«»Sie ist bereits an der Ladentür über ihn hergefallen.« Tilda ergriff ihren Pinsel.»In der Tat, ein wahrer ›Ausbund an Lust‹, unsere Louise.«»Aber sie schläft hier mit ihm.Wenn Nadine was merkt.«»Was denn? Über Louise weiß Nadine doch längst Bescheid.«»Aber sie weiß nicht, was Louise ist, nämlich.«»Ja, Andrew?« Sorgfältig mischte sie eine ultramarinblaue Schattierung.»Sie glaubt, Louise würde nur im Double Take singen.«»Andrew, du bist ein lieber Kerl, aber ein Idiot.Was Louise ist, weiß Nadine ganz genau.Sie ist viel schlauer als wir alle zusammen.«»Trotzdem sollte sie’s nicht mit eigenen Augen sehen«, betonte er und rutschte nervös auf seinem Stuhl umher.»Ich wünschte, Eve würde Louise zum Teufel jagen.«»Und wer tritt dann im Double Take auf?«Andrew blinzelte.»Dort darf sie Louise bleiben.Aber nur auf der Bühne.«»Manchmal redest du echt wie ein Normalo«, meinte sie und legte ihren Pinsel beiseite.»Wieso?«, rief Andrew entsetzt.»Was habe ich denn gesagt?«»Eve soll nur erotisch wirken, um dir zu dienen.Und das finde ich zum Kotzen.Immerhin bist du ziemlich lausig mit ihr umgesprungen.Und jetzt glaubst du, sie müsste sich an deine Regeln halten.«»Warum bist du so unfair? Dass ich schwul bin, wusste ich nicht.Als ich sagte, ich würde sie lieben, war’s ernst gemeint.Und ich liebe sie noch immer.«»Wenn du sie liebst, respektiere sie so, wie sie ist.«»Das würde ich tun.« Unsicher runzelte er die Stirn.»Wenn ich wüsste, wie sie ist.Wahrscheinlich weiß sie’s selber nicht.«»Aber sie muss es herausfinden.Nicht du.« Tilda ergriff wieder ihren Pinsel.»Wie ich höre, ist’s mit deinem Davy nicht besonders gut gelaufen.«»Keine Ahnung, was du meinst.« Tildas Kinn verkrampfte sich.»Eve erzählte mir neulich von eurem miesen Sex auf der Couch.«Tilda blickte zur Decke hoch.»Gibt’s auch Familien, die nicht über das Sexualleben aller einzelnen Mitglieder diskutieren? Wenn ja, werde ich zu einer dieser Familien ziehen.«»Warum hast du Scott nicht geheiratet?« Andrew schüttelte den Kopf.»Mit dem hattest du tollen Sex.Er passte perfekt zu dir.«»Und er verließ mich.Möchtest du noch andere deprimierende Themen erörtern?«»Nein.« Er stand auf.»Würdest du mit Eve reden?«»Nicht nötig«, erwiderte sie und wandte sich von ihm ab.»Sie hat bereits beschlossen, nur mehr im Double Take Louise zu spielen.Also werden alle deine Wünsche erfüllt.«»Sehr gut.« Erleichtert verließ er das Studio, und zurück blieb eine wütende Tilda.Wenigstens war der Monet leicht zu kopieren.Auch Monet hatte die Seerosen gewissermaßen gefälscht und fließbandmäßig produziert.Sie musste sich also nicht schuldig fühlen, wenn sie sein Bild auf eine Badezimmerwand malte.Das hätte er ebenfalls getan, für einen angemessenen Preis.Warum hast du Scott nicht geheiratet?Tilda lehnte sich zurück und betrachtete die weißen Schränke voller Familiengeheimnisse.»Dieser Verwandtschaft verpfändest du dein Leben«, hatte Scott behauptet.Gar nichts verstand er.Und deshalb konnte sie ihn nicht heiraten.Indem sie ehrlich geworden war, hatte sie der Familie schon genug angetan.Wenigstens sorgte sie dafür, dass alle überlebten und nichts verloren ging, wofür ihr Vater gearbeitet hatte.Und so lange würde es nicht mehr dauern.Vielleicht fünfzehn Jahre.Das würde sie schaffen.Scott verstand nicht, worauf es ankam.Natürlich, er hatte ja keine Ahnung, dass in ihrem Keller schlechte Goodnight-Fälschungen aus dreihundert Jahren lagen [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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