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.»Zweifellos werden Sie bald wieder in die Schweiz reisen.«Romanow sah dem Bankier fest in die Augen.»Ich würde Ihnen nicht empfehlen, bei dieser Gelegenheit Bischoff et Cie.einen Besuch abzustatten, Alex! Dafür werden Sie noch Zeit genug haben.«Romanow öffnete seine Fäuste und streckte die Finger durch.Der alte Mann erwiderte seinen starren Blick.»Sie werden feststellen, daß ich nicht so leicht loszubringen bin wie Anna Petrowa«, fügte er hinzu.10Der Mann – er sah ziemlich alt aus – stellte sich an das Ende der Warteschlange vor dem Taxistandplatz.Es war schwer abzuschätzen, wie groß er tatsächlich war, denn er ging stark gebeugt und wirkte gebrechlich.Der weite Mantel, möglicherweise noch älter als sein Träger, reichte beinah bis zum Boden, und die Finger, die gerade noch aus den Ärmeln ragten, steckten in grauen Wollfäustlingen.Mit einer Hand umklammerte der Mann den Griff eines kleinen Lederkoffers, auf dem in schwarzer Schrift die Initialen E.R.zu lesen waren und der so abgetragen aussah, als hätte er schon dem Großvater des gegenwärtigen Besitzers gehört.Man hätte sich bücken oder selbst sehr klein sein müssen, um das Gesicht des alten Mannes zu erkennen – ein Gesicht, dessen dominierendes Merkmal eine Nase war, die einem Cyrano de Bergerac noch geschmeichelt hätte.Der Greis schlurfte langsam vorwärts, bis endlich er an die Reihe kam, in ein Taxi zu steigen.Es war ein höchst zeitaufwendiges Unterfangen, und der Fahrer trommelte bereits ungeduldig mit den Fingern auf das Lenkrad, bis sein Fahrgast ihm endlich mit heiserer Stimme mitteilte, daß er zum Bankhaus Daumier et Cie.gefahren zu werden wünsche.Der Chauffeur startete, ohne um die genaue Adresse zu fragen; Schweizer Taxifahrer kennen den Weg zu sämtlichen Banken, genauso wie Londoner Chauffeure stets jedes Theater finden oder die Yellow Cabs in New York eine Bar an der West Side.Als der alte Mann an seinem Bestimmungsort ankam, kramte er eine Weile in seinem Portemonnaie nach Münzen, um das Taxi zu bezahlen.Dann schob er sich langsam auf den Gehsteig hinaus, wo er stehenblieb und die Marmorfassade der Bank anstarrte.Die Gediegenheit des Gebäudes verlieh ihm offenbar ein Gefühl der Sicherheit.Eben wollte er das Tor anfassen, als es von einem Mann in einer eleganten blauen Uniform geöffnet wurde.»Ich bin gekommen, um mit Herrn …« begann der Greis in gespreiztem Deutsch, doch der Türsteher deutete bloß auf ein Mädchen, das hinter dem Empfangspult saß.Der Alte schlurfte hinüber und wiederholte: »Ich bin gekommen, um mit Herrn Daumier zu sprechen.Mein Name ist Emmanuel Rosenbaum.«»Haben Sie einen Termin vereinbart?« erkundigte sich das Mädchen.»Ich fürchte, nein.«»Herr Daumier befindet sich im Augenblick in einer Besprechung«, erwiderte das Mädchen, »aber ich werde nachfragen,ob vielleicht einer seiner Partner verfügbar ist.« Nach einem Telefongespräch, das sie auf deutsch führte, sagte sie: »Würden Sie bitte mit dem Lift in den dritten Stock fahren?« Rosenbaum nickte mit deutlich sichtbaren Anzeichen von Widerwillen, kam aber der Aufforderung nach.Als er aus dem Fahrstuhl trat– gerade noch rechtzeitig, bevor sich die Türen wieder vor ihm schlössen –, wartete bereits eine junge Dame auf ihn, um ihn in Empfang zu nehmen.Sie führte ihn in ein kleines Zimmer und fragte ihn, ob er so freundlich sein wolle, hier zu warten; es handelte sich um einen Raum, den er als Abstellkammer mit zwei Stühlen bezeichnet hätte.Es verging einige Zeit, bevor jemand kam, bei dessen Anblick Emmanuel Rosenbaum seine Überraschung über das Alter des jungen Mannes, der da auftauchte, nicht verbergen konnte.»Ich bin Wilfried Präger«, stellte sich der junge Mann vor, »einer der Teilhaber dieser Bank.«»Setzen Sie sich, bitte, setzen Sie sich«, erwiderte Rosenbaum.»Ich kann nicht so lange zu Ihnen aufsehen.« Der junge Mann nahm auf dem zweiten Stuhl Platz.»Mein Name ist Emmanuel Rosenbaum.Ich habe 1938 ein Päckchen bei Ihnen deponiert und bin gekommen, um es abzuholen.«»Selbstverständlich«, entgegnete der Juniorpartner, und sein Tonfall veränderte sich völlig.»Haben Sie irgendeinen Identitätsnachweis oder einen Beleg unserer Bank bei sich?«»Gewiß«, antwortete der alte Mann und reichte ihm Paß sowie einen Depotschein, der schon so oft gefaltet und auseinandergefaltet worden war, daß er beinah nur mehr aus losen Teilen bestand.Der junge Mann studierte beide Dokumente sorgfältig.Den israelischen Paß erkannte er sofort.Alles schien in Ordnung zu sein.Auch der Depotschein der Bank sah echt aus, wenngleich er im Geburtsjahr des Juniorpartners ausgestellt worden war.»Darf ich Sie einen Augenblick allein lassen, Herr Rosenbaum?«»Natürlich, ohne weiteres«, antwortete der alte Mann, »nach achtundzwanzig Jahren soll es mir auf ein paar Minuten nicht ankommen.«Kurz nachdem der Juniorpartner den Raum verlassen hatte, erschien die junge Dame erneut und bat Rosenbaum in ein anderes Zimmer, welches größer und gemütlicher möbliert war.Innerhalb weniger Minuten kehrte der Juniorpartner zurück, zusammen mit einem Mann, den er als Herrn Daumier vorstellte.»Ich glaube nicht, daß wir einander je begegnet sind, Herr Rosenbaum«, sagte der Bankpräsident höflich.»Sie hatten seinerzeit wohl mit meinem Vater zu tun.«»Nein, nein«, erwiderte Rosenbaum.»Mit Ihrem Großvater, Helmut Daumier.«Ein Ausdruck von Ehrfurcht spiegelte sich in Daumiers Augen.»Ich traf Ihren Vater nur einmal, und es hat mir sehr leid getan, als ich von seinem frühen Tod erfuhr«, fügte Rosenbaum hinzu [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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