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.Während sie zum Chief gingen, hakte Lelia sich bei Tom unter.»Weißt du, ich bin noch nie mit der Eisenbahn gefahren.Und dann auch noch zu Weihnachten.Wundervoll! Gibt es an Bord einen Masseur? Und einen Schönheitssalon wie auf Kreuzfahrtschiffen?«»Nein, aber dafür steht in jedem Schlafabteil ein Damebrett.Allerdings muss man seine eigenen Steine mitbringen.Ach ja, und es gibt jede Menge Alkohol – eine wunderbare Sache.«»Vielleicht kannst du mich ja massieren.Oh, und ich habe auch diesen erotischen Teddy mitgebracht«, fügte sie schelmisch hinzu und lehnte sich an ihn.Als sie einstiegen, konnte Tom aus den Augenwinkeln Eleanor sehen, die ihn und Lelia aufmerksam beobachtete.Er fühlte sich so hilflos wie selten zuvor.Schließlich nahm der Chief Abschied von Missouri und rollte ins ebene Farmland von Kansas, während die Dunkelheit tiefer wurde.Lelia richtete sich in ihrem Schlafwagenabteil ein, wobei sie sich über den Platzmangel beklagte und nach Kabinen mit Mahagonivertäfelung, persönlichen Kammerdienern und ähnlichem Luxus fragte.Barry, der stämmige Schlafwagenbegleiter, war ganz hingerissen von Lelia und versuchte, Eindruck auf sie zu schinden, indem er die Muskeln spannte, die Brust herausstreckte und lässige Stemmübungen mit ihrem Gepäck vollführte, während er sie mit Informationen über den Zug fütterte.Lelia zeigte sich unbeeindruckt und distanziert, ließ jedoch erkennen, dass sie Barry mit einem gelegentlichen Lächeln und vielleicht sogar mit flüchtigen Blicken auf ihre schlanken Beine und die fantastisch geformten Oberschenkel belohnen würde, falls er ihr ein anständiges Teeservice besorgte und sämtliche Mahlzeiten in der Kabine servierte.Und schon marschierte Barry los, wild entschlossen, Lelia jeden Wunsch zu erfüllen.Tom kam in ihr Abteil, nachdem sie sich dort häuslich niedergelassen hatte.»Gefällt mir, was du aus dieser Kabine gemacht hast«, sagte er lächelnd.»Wo wohnst du?«»Im Schlafwagen für Arme, ein Stück die Straße runter.«»Du kannst heute Nacht hier schlafen.«Tom setzte sich auf die Kante des heruntergeklappten Bettes.»Ich muss dir etwas sagen.Ich hätte nicht gedacht, dass es unter solchen Umständen geschehen würde – ich meine, in einem Zug und so –, aber es ist besser, ich sage es dir jetzt und hier.«Sie legte eine Hand auf seine.»Ich kann mir vorstellen, worüber du sprechen willst.Das ist ja der Grund, weshalb ich hergeflogen bin.«»Wirklich?« Wie kann sie etwas von Eleanor wissen, fragte sich Tom.»Warum bist du denn hier?«»Nach dem, was mit Erik passiert ist, war ich wütend auf dich.Stocksauer! Aber es hatte auch seine guten Seiten.Ich meine, erleben zu können, wie eifersüchtig du sein kannst …«»Danke.Freut mich, dass ich dir dieses Geschenk machen konnte.«»Nun, ich habe über alles Mögliche nachgedacht.Wir sind jetzt schon eine ganze Weile zusammen, und es müssen gewisse Entscheidungen getroffen werden.«»Da kann ich dir nur beipflichten.«»Und ich habe meine Entscheidungen gefällt.Ich wollte es dir nicht am Telefon sagen, aber ich konnte nicht bis Weihnachten warten, denn es könnte unsere Pläne für die Weihnachtstage von Grund auf ändern.«Tom seufzte erleichtert.»Ich glaube, wir sind beide auf demselben Dampfer.«Sie beugte sich vor und legte ihm die Hände auf die Schultern.»Tom, ich möchte heiraten.«Alles, was er dazu sagen konnte, war: »Wen?«»Dich, Dummkopf.Und tu bloß nicht so, als hättest du ’s nicht gewusst.Schließlich bist du Journalist und solltest die Gabe haben, deine Mitmenschen zu durchschauen.«»Du willst mich heiraten? Du bist den weiten Weg hierher geflogen, um mir zu sagen, dass du heiraten möchtest? Mich?« Tom erhob sich und ging auf und ab.Er war so nervös, verängstigt und verärgert zugleich, dass er mit dem Kopf gegen das große Panoramafenster stieß wie ein Vogel, der verzweifelt versuchte, aus einem Käfig zu fliehen.»Eine Ehe ist etwas anderes, als sich ein paar Mal im Jahr zu treffen, um ein bisschen Spaß miteinander zu haben, Lelia.Hier geht es um unser ganzes Leben, um das tägliche Zusammensein, in guten wie in schlechten Zeiten.«»Meinst du, das weiß ich nicht?«Anklagend richtete Tom den Zeigefinger auf sie.»Oder ist das bloß wieder eine Macke von dir? Irgendein parapsychologischer New-Age-Voodoo-Quatsch?«Sie stand auf.»Nein, es geht um mich.Ich werde nicht jünger.Meine biologische Uhr tickt nicht nur, sie schlägt bereits Alarm.Und ich habe die Schlummer-Taste schon so oft betätigt, dass sie nicht mehr reagiert.«»Willst du damit sagen, du willst Kinder?«»Ja.Du etwa nicht?«»Du fragst mich, ob ich Kinder will?«»Bist du taub? Ja!«»Woher soll ich wissen, ob ich Kinder haben will? Ich hatte keine Ahnung, dass du herkommst und mir einen Heiratsantrag machst.Lass mich erst mal Luft holen, ja?«Sie umarmte ihn.»Ich weiß, es kommt alles ein bisschen plötzlich, aber wir sind ein gutes Team, Tom, ein Spitzenteam.Ich habe Geld genug.Wir können tun und lassen, was wir wollen.Wir reisen, haben unseren Spaß und genießen unser Leben.Und dann werden wir sesshaft und gründen eine große Familie.«»Wie groß?«»Ich hatte sieben Geschwister.«Er betrachtete vielsagend ihre zierliche Gestalt.»Du trainierst sechs Stunden am Tag, um deine Figur zu halten.Willst du etwa behaupten, du würdest zulassen, dass dein Körper sich achtmal bis zur Unförmigkeit aufbläht? Selbst wenn wir es so planen, dass wir alle zwei Jahre ein Kind bekommen, wirst du sechzig sein, wenn der letzte Wonneproppen das Licht der Welt erblickt.«»Weißt du, ich dachte mir, ein Kind bekommen wir auf normale Art und Weise, den Rest adoptieren wir – du weißt schon, alle auf einmal.So was wie eine Instant-Familie.«Er griff sich mit beiden Händen ins Haar und zerraufte es.»Ich fasse es nicht!«»Was ist denn los? Hast du vielleicht geglaubt, dass wir unsere Zwei-Küsten-Beziehung fortsetzen, bis einer von uns das Zeitliche segnet? Das war keine Sache auf Dauer, Tom.«»Zugegeben.Auf Dauer war sie nicht.«»Ich weiß, dass es im Augenblick ein bisschen viel für dich ist.Lass dir Zeit und denk darüber nach.Es sind zwei Tage bis LA.Denk nach, und dann sag mir Bescheid.«»In zwei Tagen? Du willst, dass ich dir in zwei Tagen verbindlich mitteile, ob ich heiraten und acht Kinder haben will?«»Je nachdem, wie deine Antwort ausfällt, haben wir sehr viel zu tun.Da würde ich es begrüßen, wenn du nicht allzu lange wartest.«Sie küsste ihn auf die Wange und ergriff seine Hände.»So, und jetzt zu dir.Was wolltest du mir sagen?«Er starrte sie offenen Mundes an, unfähig zu reden, da kein Wort stark genug war, um gegen die Säure zu bestehen, die in seiner Kehle aufstieg.Alle Worte schmolzen darin wie Schnee auf einer Herdplatte.Er wandte sich zum Gehen.»Wo willst du hin?«Er fand seine Stimme wieder.»In die Bar.«»Wann kommst du zurück?«»In zwei Tagen.«KAPITEL 24Während Tom in den Salonwagen wankte, um sich mit so vielen Tequilas zu stärken, wie er in seinen Körper pumpen konnte, jagte der Chief in Richtung Lawrence, Kansas.Diesen Zwischenstopp würden sie um halb zwei Uhr nachts erreichen, gefolgt von Topeka um zwei und dann in schneller Folge Newton, Hutchinson, Dodge City und Garden City, ihrem letzten Stopp in Kansas, ehe sie die Grenze nach Colorado überquerten.La Junta – der Ort, an dem die Hochzeit von Julie und Steve stattfinden sollte – war ihre zweite Station in Colorado.Ungefähr zwei Stunden später würde der Chief die Anfahrt zum Raton Pass in Angriff nehmen.Der Sturm wütete nun in voller Stärke und jagte nach Süden, angetrieben von schnellen Höhenwinden, wo er gegen die unerschütterliche Mauer der Rocky Mountains anrannte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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