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.Während der Rohölpreis um 40 Prozent stieg, verdoppelte sich der Preis sämtlicher Produkte, die daraus hergestellt wurden.Und da Russland Unmengen an Bargeld bunkerte - nicht zuletzt von ausländischen Investoren - und das Land nur wenig importierte und einen geringen Pro-Kopf-Verbrauch hatte, ging man davon aus, dass Moskau diese Politik sehr lange durchhalten konnte.Und als wäre das noch nicht genug Schlamassel für eine Woche, hatten die Russen ein weiteres Ass im Ärmel: Ihr Außenminister verkündete, aus einem von den Taliban besetzten Teil Afghanistans würden via Usbekistan und Kasachstan Drogen nach Russland geschmuggelt, was zu einer Zunahme krimineller Aktivitäten führe und die russische Jugend verderbe.Natürlich hatte das auch vorher schon jeder gewusst, nur hatten die Russen nie allzu viel dagegen unternommen.Diesmal jedoch, so erklärte der Außenminister, würde Russland sich nicht an die üblichen diplomatischen Kanäle halten, um das Problem zu lösen.Afghanistan habe diese Geschäfte über Jahre hinweg geduldet, und Russland habe nun die Nase voll.Und wenn die Russen erst einmal einen Entschluss gefasst hatten, dann handelten sie auch.Einen Tag später feuerte ein russisches U-Boot fünf Marschflugkörper gegen ein Ausbildungslager der Taliban ab, das nach russischer Lesart ein zentraler Umschlagplatz für den Drogenhandel war.Binnen Sekunden waren 1000 Talibankämpfer tot und ihre Waffen und Ausrüstung zerstört.Die Russen warnten jedes arabische Land, dass es mit der gleichen Behandlung rechnen könne - nur hundert Mal stärker -, sollte man aus Vergeltung für den Militärschlag gegen russische Interessen vorgehen.Der afghanische Präsident protestierte offiziell ob dieser »nicht provozierten Einmischung in innere Angelegenheiten«; doch in diplomatischen Kreisen wurde dieser Protest nur als pro forma betrachtet, denn die Taliban taten ihr Bestes, um die afghanische Regierung zu stürzen, und der Präsident selbst war bereits Ziel zweier Attentatsversuche durch die Gotteskrieger gewesen.Aus diesem Grund hüpfte der afghanische Staatschef vermutlich vor Freude durch seinen Palast, während er sich gleichzeitig nach außen hin bei Moskau beschwerte.Teheran wiederum antwortete voller Wut auf den Raketenbeschuss des Taliban-Lagers durch die Russen und wandte sich stehenden Fußes an die UN um Hilfe.Die Vereinigten Staaten legten ebenfalls sofort Protest bei den Vereinten Nationen ein und begannen mit dem Abzug ihrer Truppen aus dem Irak und Afghanistan.Das Pentagon erklärte allerdings, dies habe nichts mit den Angriffen auf die Taliban zu tun, sondern sei nur die konsequente Fortsetzung einer seit Längerem festgelegten Regierungspolitik.Insider wussten jedoch - wie vermutlich auch die meisten Amerikaner -, dass diese Umverteilung von Truppenstärken durchaus mit der wachsenden russischen Bedrohung zu tun hatte.Der Nahe Osten war nicht mehr so wichtig.In sämtlichen NATO-Ländern kramten die Generäle ihre alten Verteidigungspläne aus Sowjetzeiten hervor.Eine große Zeitung verkündete bereits in riesigen Lettern: »Der Kalte Krieg ist wieder da!« Das war vielleicht ein wenig melodramatisch, aber es traf den Punkt.Zugleich freuten sich amerikanische Militär- und Regierungsvertreter hinter verschlossenen Türen, dass die Russen den Taliban mit einem Schlag einen Großteil ihrer terroristischen Angriffsfähigkeiten genommen hatten.Ein Vier-Sterne-General beschwerte sich bei seinem Adjutanten mit den Worten: »Ach, könnten wir doch auch so eine Scheiße abziehen und damit durchkommen!«Als die Amerikaner ihre ersten Truppen aus dem Irak abzogen, gingen augenblicklich Schiiten, Sunniten und Stammesmilizen aufeinander los - das Vorspiel des von vielen seit Langem befürchteten Bürgerkriegs im Land.Doch diese Story wurde bald auf die hinteren Seiten der Zeitungen verbannt, und auch im Fernsehen machte sie keine Schlagzeilen mehr.Der Irak war nur noch ein zweitrangiges Nachrichtenthema, und der islamistische Terrorismus war in neuesten Umfragen auf Platz elf der weltweit wichtigsten Themen zurückgefallen, gleich hinter »Sex und Gewalt im Fernsehen«.Russland galt die größte Sorge, und der Grund dafür war offensichtlich.Die Terroristen besaßen keine Massenvernichtungswaffen, während Russland über ein riesiges Nuklearwaffenarsenal verfügte und offenbar kollektiv den Verstand verloren hatte.Die Suche nach den Kräften hinter Konstantin und allem anderen wurde immer dringlicher.Doch was, wenn die Macht hinter dieser Kampagne in Wahrheit die USA waren, fragten sich viele Menschen voller Angst.Die Russen hatten erklärt, sie würden dies als kriegerischen Akt betrachten.War das wirklich der Anfang vom Ende? Konnten die Amerikaner sich so sehr verrechnen? In jedem Land der Welt bereiteten die Menschen sich auf die nächste große Krise vor.Sie würden nicht lange warten müssen.Kapitel 38Die letzten Schritte bis zum Abschluss der Mission in Frankreich hatten ungewöhnlich lange gedauert.Normalerweise kam Shaw ein, zwei Tage vor dem großen Ereignis in eine Stadt, nahm an einem Briefing teil und schlug dann zu.Die einzige offene Frage war, ob er überlebte oder nicht.Diesmal aber war es anders gewesen.Frank war sogar mit einem Team eingeflogen, um alles bis ins Kleinste durchzugehen.Beim letzten Vorbereitungstreffen vor D-Day - sie saßen in einem kleinen Landhaus 30 Kilometer vor Paris - hatte er Shaw das Wesentliche immer wieder eingehämmert.»Diese Jungs sind erstklassig, Shaw«, warnte er.»Die verstehen ihr Geschäft.Sie vertrauen keinem, und wem sie nicht vertrauen, den bringen sie um.«»Danke für die aufmunternden Worte, Frank.« Shaw saß ihm gegenüber und rieb sich bedächtig die Hände, ohne seinem Kollegen in die Augen zu schauen.Frank bemerkte es und schlug mit der Faust auf den Tisch.»Bist du nervös, verdammt noch mal?«Shaw blickte ihn an.»Was glaubst du denn?«»Ich glaube, dass ich den alten Shaw brauche.Den Mann, der nie ins Schwitzen kommt.Wenn diese Kerle deinen Gestank riechen, jagen sie dir eine Kugel in den Balg, bevor du Piep sagen kannst.Und dann schneiden sie dich in Stücke, während sie fröhlich über das Wetter und Frauen plaudern.«»Mir wird schon nichts passieren.«»Es ist die Frau, nicht wahr? Du willst heiraten - und damit hast du nun etwas zu verlieren.Das ist ein Grund, dass du am Leben hängst.« Frank lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf.Ein gönnerhafter Ausdruck legte sich auf sein Gesicht.»Aber vergiss nicht, Süßholzraspler: Wenn du morgen Mist baust, gibt es auch keine Hochzeit für dich, nur vier Beerdigungen - eine für jeden deiner Teile, nachdem die Kerle dich gevierteilt haben.«»Ich mache den Scheiß jetzt schon eine halbe Ewigkeit«, entgegnete Shaw, »und bin jedes Mal mit heiler Haut davongekommen.«»Es gibt für alles ein erstes und ein letztes Mal.Sorg nur dafür, dass es nicht das hier ist.Ich bin noch nicht fertig mit dir.«Shaw packte Frank am Arm.»Verrate mir eins: Warum bist du wirklich zu Anna gegangen?«»Das habe ich dir doch schon gesagt.Ich wollte fair sein
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