[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.»Sie haben keine Waffen«, gab ich zu bedenken.»Weißt du noch? An dem Tag, als wir da rausgegangen sind, waren ich, du, Drew und Clay die Einzigen, die Waffen trugen.«»Schon, aber inzwischen liegen doch überall Waffen herum.Wie das Gewehr, das ich gefunden habe.Knarren gibt es jetzt überall.Wie viele Leute in dieser Stadt sind wohl jedes Jahr auf die Jagd gegangen? Mann, die meisten Firmen haben ihren Angestellten am ersten Tag der Jagdsaison sogar freigegeben.Genau wie die Highschool.Das war ein städtischer Feiertag.In den Häusern der Leute liegen massenweise Waffen rum.Und jede Menge Munition.Und selbst wenn sie selbst keine Waffen haben, besitzt wahrscheinlich einer ihrer neuen Anhänger eine.«»Okay.« Ich dachte kurz nach.»Der stärkste Angriff liegt in einer guten Verteidigung, stimmt’s? Also sollten wir an unseren Verteidigungsmaßnahmen arbeiten.Wir wissen, dass die Feuerleiter sicher ist, da sie nicht bis zum Boden reicht.Also müssen wir nur die Eingangstür abschließen – und dafür sorgen, dass die absolut sicher wird.Dann verstärken wir Cranstons Fenster, vielleicht indem wir sie zunageln oder so.Er bewohnt das gesamte Erdgeschoss.«»Er ist auch so schon paranoid genug«, unterbrach mich Christy.»Da macht der niemals mit.«»Doch, wird er«, widersprach ich.»Cranston wird das verstehen.Entweder das, oder er kann sich eine neue Wohnung suchen.Wenn wir das alles durchziehen und dafür sorgen, dass die Tür im Keller ebenfalls gesichert ist, müssen wir uns nur noch von den Fenstern fernhalten, dann kann uns nichts passieren.Habe ich Recht? Sie können nicht auf uns schießen, wenn sie uns nicht sehen.«Russ schüttelte den Kopf.»Und wer sagt uns, dass sie nicht einfach versuchen, die Bude abzufackeln, solange wir noch drin sind? Oder was ist, wenn sie es irgendwie ins Haus schaffen und versuchen, uns mit einem Messer anzugreifen wie diese komische Anna?«Ich ging zum Schrank, holte den Tequila und schenkte jedem von uns einen Doppelten ein.Die Flasche war fast leer, und eigentlich hatte ich mir den Rest für einen Regentag aufsparen wollen, aber das hier schien mir ein angemessener Anlass zu sein.Und allmählich hegte ich stark den Verdacht, dass es in Walden sowieso keine Regentage mehr geben würde.»Wo wir gerade von Anna sprechen«, fuhr Russ fort, nachdem er seinen Tequila gekippt hatte.»Es gibt noch mehr schlechte Neuigkeiten.«Ich zog eine Grimasse, als der Alkohol mir in der Kehle brannte.»Anna hat den Leuten ebenfalls erzählt, was da draußen passiert ist.Aber in ihrer Version ist alles Dez’ Schuld.Sie behauptet, er wäre eine Art Teufelsanbeter und hätte die Dunkelheit heraufbeschworen.Und sie sagt, du und ich hätten ihm vielleicht dabei geholfen.Ich schätze mal, das kommt daher, dass ich mit ihr gekämpft habe.Außerdem behauptet sie noch, Dez hätte die Kirchen in Brand gesteckt.«»Das ist doch Schwachsinn«, meinte ich.»Er lebt in dem verlassenen Schuppen hinter der Protestantenkirche.Warum sollte er sie dann abfackeln? Das ist ja so, als würde man sein eigenes Haus anzünden.«»Ich weiß, aber das erzählt sie nun mal rum, und langsam fangen die Leute an, ihr zu glauben.Wie gesagt, die Leute suchen nach einem Schuldigen.Nein, das stimmt nicht.Sie brauchen einen Schuldigen.Und Anna und T liefern ihnen einen.Und das Schlimme daran ist, dass du und ich die Sündenböcke sind.Und Christy.«»Aber ich habe doch gar nichts getan!«Ich konnte die Angst in ihrer Stimme hören.Es erinnerte mich daran, wie sie geklungen hatte, als ich sie in der Zoohandlung gestellt hatte.Ich schloss für einen Moment die Augen und zwang die Erinnerungen, sich zu verpissen und die Schuldgefühle gleich mitzunehmen.Dann schlug ich die Augen wieder auf und sah Russ an.»Und was gedenkt Cranston wegen dieses ganzen Mists zu unternehmen? Ich meine, er wohnt schließlich auch hier.Warum ist er nicht hier oben und nimmt an unserem kleinen Kriegsrat teil?«»Bisher haben sie ihn in Ruhe gelassen«, erklärte Russ.»Ich weiß nicht warum, genauso wenig wie er selbst.Vielleicht machen sie ihn nicht so sehr für das Ganze verantwortlich wie uns.Oder zumindest T und Mario nicht.Aber wenn das noch lange so weitergeht, wird er umziehen, meinte er.«»Umziehen?«, rief Christy.»Wohin denn? Er kann die Stadt doch nicht verlassen.«»Stimmt«, gab Russ ihr Recht.»Aber es gibt noch eine Menge Orte, an denen er sich verstecken kann.«»Nicht ohne mit anderen in Kontakt zu kommen«, gab ich zu bedenken.»Hat er Dez gewarnt?«»Nein.Anscheinend hat niemand mehr Dez gesehen, seit… na ja, eben seit dem, was da draußen am Stadtrand passiert ist.Wenn er noch in der Stadt ist, hält er sich versteckt.«»Wir müssen ihn warnen«, entschied ich.»Das war nicht seine Schuld.Er war der Einzige, der bei der ganzen Sache etwas Nützliches getan hat.Wenn sie mir die Schuld geben wollen, meinetwegen.Ich kann mit der Scheiße umgehen, und sie können sie mir gerne aufdrücken.Aber warum müssen sie auf Dez rumhacken? Klar, er ist ein Spinner, aber er weiß mehr über die ganze Situation als irgendjemand sonst.Wir dürfen nicht zulassen, dass sie ihm etwas antun.«Christy stöhnte, und Russ griff nach der Flasche, um sich noch einen einzuschenken.»Ich dachte, du hättest die Schnauze voll davon, den Helden zu spielen«, meinte er dann.»Stimmt auch.Aber das hier hat nichts mit Heldentum zu tun.Hier geht es darum, den einen Kerl, der vielleicht dazu in der Lage sein könnte, uns den Arsch zu retten, vor einer Horde wütender, intoleranter Vollidioten zu beschützen, die immer andere für ihre Probleme verantwortlich machen wollen.Sieh dir die Fakten an, Russ: Dez ist der Einzige in dieser beschissenen Stadt, der wenigstens den Hauch einer Chance hat, uns aus diesem Schlamassel zu befreien.«Christy schüttelte den Kopf.»Aber wenn du jetzt da rausgehst und T und Mario oder diese Anna auf dich warten …«»Scheiß auf T und Mario.Und auf Anna.Wir werden nicht wie Gefangene in dieser Wohnung hockenbleiben.«»Warum nicht?«, erwiderte Christy.»Ich meine, wir sind doch sowieso schon seit Tagen nicht mehr rausgegangen.Sind wir nicht bereits Gefangene?«»Sie hat Recht«, meinte Russ.»Das hier ist keine Stadt mehr.Es ist ein verdammtes Gefängnis.«»Das ist etwas anderes, und das wisst ihr auch.Ich werde ihn finden und ihn warnen.«Russ richtete sich auf.»Dann komme ich mit.«Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf.Seine Knie knackten.Ich hob abwehrend eine Hand.»Diesmal nicht.Einer von uns muss hierbleiben und das Gebäude bewachen.Außerdem habe ich mehr Worte mit Dez gewechselt als du.Wenn er überhaupt jemandem vertraut, dann eher mir
[ Pobierz całość w formacie PDF ]