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.Allabendlich Gast des Flametti-Ensembles.Weiß geschminkt, die Augenhöhlen gerötet, saß ihr Gesicht auf dem kropfigen Hals.Unruhig schob sie das Hinterquartier auf dem Stuhl hin und her, blickte sich um nach den eintretenden Gästen, band sich das Strumpfband fester und schob währenddessen den sechsten Kuchen zwischen das goldne Gebiß.Sie konnte sich's leisten.Die Schwester des ›Totenkopf‹ hatte das Ledertäschchen über die Stuhllehne gehängt, tupfte die rote Nase ein wenig mit Puder und Taschentuch, und juckte sich mit dem linken Fuß an der abgewetzten Innenseite des rechten Knies.An der Wand gegenüber, bescheiden in Rückendeckung, hatte sich Fräulein Annie, die Freundin Engels, ein helles Bier bestellt, ihren Fuchspelz loser gehängt; besah sich die Fingernägel, aus denen sie mittels eines zerknickten Streichholzes die Erdkrumen zu verdrängen suchte, und war sehr besorgt, mit der Manicure nicht fertig zu werden, bevor sich ein Herr mit schottischem Schäferhund, der jetzt eintrat, allenfalls zu ihr setzte, um ihr Gesellschaft zu leisten.Sie lächelte kopfschüttelnd, als sei sie erstaunt, zu lächeln, konnte jedoch ihren Hals nicht recht drehen, weil ein Furunkel dransaß.Dieser Furunkel: ein Unglück! Er wanderte über den ganzen Körper.Bald da, bald dort tauchte er auf, gesellte sich andern Furunkeln zu und konnte schon bald den Eindruck erwecken, als sei er ein ganz besondrer Furunkel.Annies fixe Idee war, er möchte von heute auf morgen am Hals verschwinden und zwischen den Zähnen auftauchen.Drum zog sie die Oberlippe stets hoch und die Unterlippe hing ihr vom Munde weg.Doch jener Furunkel tat das nicht.Der Herr trat näher und sagte verbindlich:»Wenn Sie gestatten, Fräulein!«»Oh, bitte!« sagte Annie und nahm zugleich mit dem Stuhl ihre Röcke zusammen, um Platz zu machen.Und in ihr silbernes Etui greifend:»Rauchen Sie eine Zigarette?«»Sehr liebenswürdig!« sagte der fremde Herr und zog das Zigarettenetui näher zu sich heran.Herein trat Fräulein Frieda, der ›Hinkepott‹, aufgetakelt in Seidengrimmer, mit ausgeleierter Hüfte verschoben haxend.Ihr folgte Fräulein Dada in einem Schneiderkleid à la feldgraue Uniform, nach neuestem Schick.Der Unterkiefer hing ihr sehr lang, ein verfettetes Dreieck.Mit den Händen stützte sie sich, im Vorbeigehen, langsam und sehr elegant auf die Tische.Das feldgraue Schneiderkleid machte Furore.Aller Augen sahen nach ihr.Auch diese beiden Damen begaben sich möglichst nach vorne, um in der besten Gesellschaft zu sein und ein wenig zu profitieren vom Rampenlicht.Neben der Bühne aber versammelte sich das Orchester des Herrn Fournier: fünfzig Mann mit Schlagzeug und Baßtrompeten.Die Lehrmädel, Jenny und die Soubrette erschienen in tangofarbenen Babyhängern, Schleifen im Haar, neigten die Köpfe, schwänzelten, nickten den Gästen zu und gruppierten sich um den Künstlertisch.Engel vom Vorhang aus machte verrenkt pathetische Zeichen zum Büfett für die Beleuchtung.Sein Gehrock flatterte.Hinter der Bühne zog es.Herr Meyer entfaltete die Noten seiner Begleitmusik und probierte, für alle Fälle, das Pedal.Er war auf der ganzen Linie für Pedalisierung.Ein Leben ohne Pedal schien ihm scheußlich und abgeschmackt.Flametti, den Herrn Farolyi vom Zirkus Donna Maria Josefa mit vorgestreckter Hand fachmännisch begrüßte, wischte sich mit dem Sacktuch über die Stirn.Jenny stellte die Kasse nebst Zubehör auf den Künstlertisch.Und Fräulein Traute, den Kopf wippend voll Locken, setzte sich plumpsend daneben.Herr Häsli hatte eben noch Zeit, seine Krawatte zurechtzuzupfen.Frau Häsli, den Brustlatz ihrer Tochter zu arrangieren.Dann begann's.»Mtata, mtata, umba, umba, umba, umba!«, und Herr Fournier schlug mit dem Taktstock, als wär's eine Peitsche.Die Musik ging denn auch merklich vorwärts.Nur der linke Trompeter, der die Posaune bediente, kam nicht zurecht.Doch das war jetzt nicht mehr von Belang.Los ging die Musik, daß die Schwarten knackten.»Ptuhh dada dada da, umba, umba!« bließ die Baßtrompete in idealer Konkurrenz mit Pauke und Schrummbaß.Dieser Schrummbaß war die Spezialität des Herrn Fournier.Es war phänomenal.Immer mehr Volks strömte hinzu.Soldaten kamen, rote Gesichter, silberne Epauletten, und saßen zu beiden Seiten eines mittleren Längstisches wie Ruderer bei der Regatta.Studenten warfen mit Schokoladeplätzchen verstohlen nach der festlich grinsenden Rosa, die, von Tisch zu Tisch Billette verkaufend, gar artig die Beine setzte.Rechts von der Bühne, nahe beim Künstlertisch, steckte Fräulein Güssy in Eile der Soubrette eine halb aufgeblühte Rose ins Haar.Herr Häsli suchte die Noten heraus.An der Kasse, mit Frau Schnepfe, saß Jenny, gravitätisch, bonzenhaft, ihrer Bedeutung vollkommen bewußt; die Repräsentation verkörpernd [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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