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.Sie sprachen nicht mehr; aber ihre Hände fanden sich wieder, doch die des andern zu drücken, das traute sich keins von beiden.Dann entzog sie sich ihm sacht, trocknete Augen und Gesicht und strich ihr in Unordnung geratenes Haar wieder glatt.Er saß da, sah sie an und dachte mit beruhigter Seele: »Hat sie mehr Schamhaftigkeit als die andern Mädchen hier, und will danach behandelt werden, so soll keiner was dagegen sagen.«Er begleitete sie zu ihrer Alm, die nicht weit entfernt lag.Er wollte gern Hand in Hand mit ihr gehen, aber er fühlte eine gewisse Scheu, die ihm kaum erlaubte, sie zu berühren; es kam ihm schon merkwürdig vor, daß er neben ihr gehen durfte.Beim Abschied sagte er daher auch:»Das soll lange dauern, bis Du wieder einen tollen Streich von mir zu hören bekommst.«Im Hause fand er seinen Vater bei der Arbeit, Korn vom Schuppen zur Mühle zu tragen, denn alle Besitzer ringsum mahlten auf der Granlidener Mühle, wenn ihre Bäche kein Wasser mehr hatten; der Granlidener Bach bekam immer neuen Zufluß von den Bergen.Viele Säcke waren hinunterzutragen, manche recht große, manche riesig große darunter.Die Frauen standen unweit davon, hielten Wäsche und wrangen aus.Thorbjörn ging zu seinem Vater hin und packte einen Sack.»Kann ich Dir vielleicht helfen?« – »Das schaffe ich schon allein«, sagte Sämund, nahm schnell einen Sack auf seinen Rücken und trug ihn zur Mühle.»Hier sind noch eine ganze Menge«, sagte Thorbjörn, packte zwei große, stemmte den Rücken dagegen, griff über die Schultern, faßte mit jeder Hand einen und stützte ihn seitlich mit dem Ellbogen.Auf halbem Wege traf er Sämund, der zurückkam, um mehr zu holen; rasch sah er Thorbjörn an, sagte aber nichts.Als Thorbjörn zum Schuppen zurückging, traf er Sämund mit noch zwei größeren Säcken auf dem Rücken.Diesmal nahm Thorbjörn einen ganz kleinen und zog damit ab; als Sämund ihn traf, sah er ihn an, aber länger als das vorige Mal.Da geschah es, daß sie einmal zu gleicher Zeit vor dem Schuppen waren.»Eine Einladung von Nordhoug ist gekommen,« sagte Sämund, »Du sollst Sonntag hin zur Hochzeit.« Ingrid sah ihren Bruder bittend an; auch die Mutter sah hin.»Ja so«, sagte er trocken, nahm aber diesmal die zwei größten Säcke, die er finden konnte.»Gehst Du hin?« fragte Sämund und runzelte die Stirn.– »Nein.«Viertes KapitelDie Granlidener Alm war schön gelegen; von ihr konnte man das ganze Kirchspiel überschauen – zuerst und am deutlichsten Solbakken inmitten seines vielfarbigen Waldes; dann die andern Höfe in ihrem Ring von Wäldern; wie Friedensstätten, die mit aller Macht und Kraft dem wilden Boden abgewonnen waren, erschienen die grünen Grasflächen mit den Häusern darauf.Vierzehn Höfe konnten von der Alm aus gezählt werden; von dem Granlidener waren nur die Dächer sichtbar; und auch sie nur vom höchsten Punkt aus.Nichtsdestoweniger setzten sich die Mädchen öfter hin, um nach dem Rauch zu blicken, der dort unten aus den Schornsteinen aufstieg.»Jetzt kocht Mutter das Mittagessen,« sagte Ingrid, »heute gibt's Pökelfleisch und Speck.« – »Hörst Du, jetzt werden die Männer gerufen,« sagte Synnöve, »wo arbeiten sie denn heut?« und die Augen der beiden verfolgten den Rauch, der wild und wirbelnd in die klare, sonnenheitre Luft emportrieb, aber bald langsamer wurde, sich's überlegte – und dann breit über den Wald hinfloß, immer dünner und dünner, zuletzt nur wie ein fächelnder Flor und dann kaum mehr zu erkennen.So mancher Gedanke wurde bei diesem Anblick in ihnen wach und umkreiste das Kirchspiel.Heute waren sie in Nordhoug beisammen.Die eigentliche Hochzeit war schon ein paar Tage vorbei; aber da die Nachfeier eine Woche dauerte, klangen noch immer Schüsse und allerlei derbe Rufe zu ihnen herauf.»Die sind aber vergnügt«, sagte Ingrid.– »Ich beneide sie nicht darum«, sagte Synnöve und nahm ihr Strickzeug.»Da möchte man mit dabei sein«, sagte Ingrid, die sich hingekauert hatte, um nach dem Hofe zu blicken, wo die Menschen zwischen den Häusern hin- und hergingen – einige zum Schuppen, vor dem wohl die gedeckten Tische standen, andere paarweise in vertraulichem Gespräch etwas weiter.»Ich weiß nicht recht, was einen dahin ziehen sollte«, sagte Synnöve.»Ich weiß das auch kaum,« antwortete Ingrid, die immer noch dasaß; »vielleicht der Tanz.« Synnöve entgegnete nichts.»Hast Du noch nie getanzt?« fragte Ingrid.»Nein!« – »Hältst Du Tanzen für eine Sünde?« – »Das weiß ich nicht recht.« Ingrid mochte im Augenblick nicht weiter davon reden; denn es fiel ihr ein, daß der Tanz bei den Haugianern streng verboten war, und sie wollte Synnöves Verhältnis zu ihren Eltern in diesem Fall nicht näher berühren [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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