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.Er bezahlte seinen Eintritt, tastete sich zwischen die Spiegel hinein und rief halblaut, aber nur einmal."Jim?"Da war Jim.Halb versank er im kalten Glas, halb ragte er daraus hervor wie jemand, den man am Meeresufer allein gelassen hat, während sein guter Freund weit hinausgeschwommen ist.Da stand er nun und wartete, ob er jemals zurückkommen würde.Jim sah aus, als hätte er seit mindestens fünf Minuten keinen Finger gerührt, mit keiner Wimper gezuckt.Mit offenem Mund lauschte er der nächsten Woge entgegen, ob sie ihm mehr über den verlorenen Freund erzählen konnte."Jim! Komm hier heraus!""Will, laß mich in Ruhe!" Er seufzte leise."Den Teufel werd ich!" Will stand mit einem Satz neben Jim, packte ihn beim Gürtel und zog.Jim schien nicht einmal zu bemerken, daß er rücklings herausgezerrt wurde, so versunken war er in den Anblick eines unsichtbaren Wunders.Leise protestierte er: "Will, ach, Will! O Will.""Jim, du bist übergeschnappt! Ich bring dich nach Hause.""Was? Wie? Was?"Sie standen im kalten Abendwind.Der Himmel war inzwischen dunkler als eine Pflaume.Hoch droben brannten ein paar Wolken im letzten Feuer der Sonne.Das Licht spiegelte sich auf Jims fiebrigen Wangen, seinen geöffneten Lippen, seinen großen tiefgrünen Augen."Jim, was hast du da drin gesehen? Dasselbe wie Miss Foley?""Was? Was?""Ich hau dir die Nase ein! Komm jetzt!" Will zerrte, schob und stieß.Er mußte seinen fiebernden, selbstvergessenen Freund halb tragen."Kann's dir nicht sagen.Glaubst es doch nicht.Kann's dir nicht sagen, was ich da drin.Oh, da drin, da drin.""Halt den Schnabel!" Will packte ihn beim Arm."Machst mir genauso angst wie sie! Blödsinn! Bald Zeit zum Essen.Zu Hause glauben sie schon, wir sind tot und begraben."Sie schritten nun rasch aus.Ihre Sohlen drückten das nach Heu duftende Herbstgras nieder, die laubbestreuten Wiesen außerhalb der Zelte.Will blickte zur Stadt, Jim zurück zu den Zelten, zu den dunkler werdenden Fahnen, wo die Sonne sich unter der Erde versteckte."Will, wir müssen noch einmal hin.Heute nacht.""Schön, dann gehst du allein hin."Jim blieb stehen."Du läßt mich ja doch nicht allein gehen.Du bist immer um mich herum, Will.Warum? Um mich zu beschützen?""Als ob du Schutz brauchst!" Will lachte, aber dann brach sein Lachen ab; denn Jim sah ihn an, und das letzte Licht erstarb auf seinen Lippen, in seinen Nasenlöchern, um die plötzlich tiefliegenden Augen."Du bist einfach immer bei mir, wie, Will?"Jims warmer Atem traf ihn.In seinem Blut regte sich die alte, vertraute Antwort: Ja, ja, du weißt es doch – ja!Gemeinsam stolperten sie über eine riesige dunkle Ledertasche.Siebzehntes Kapitel* * *Lange Zeit standen sie über die große Ledertasche gebeugt.Dann versetzte ihr Will fast verstohlen einen Tritt.In ihren Eingeweiden klapperte es wie Eisen."Schau mal – die gehört dem Blitzableiterverkäufer!" sagte Will.Jim schob eine Hand ins lederne Maul und holte einen metallenen Stab heraus, bedeckt mit Chimären, chinesischen Drachen, zähnefletschend, augenrollend, moosgrün gepanzert, alles wirr durcheinander.Jedes Symbol der ganzen Welt, das den Menschen Sicherheit verlieh oder von dem man das zumindest glaubte, war hier vertreten.Schwer von geheimnisvoller Bedeutung lag das Ding in der Hand des Jungen."Das Gewitter ist ausgeblieben.Aber er ist fort." "Wohin? Und warum hat er seine Tasche zurückgelassen?" Sie blickten beide zurück zum Zirkus, wo die Dämmerung die Zeltbahnen dunkel anmalte.Kalte Schatten ergossen sich über die Wiese und hüllten sie ein.Leute fuhren müde mit den Autos nach Hause.Jungen auf Fahrrädern pfiffen hinter Hunden her.Bald gehörte der breite Mittelweg der Nacht, und die Schatten fuhren auf dem Riesenrad empor, um die Sterne zu verdunkeln.Jim sagte: "Man läßt doch nicht sein ganzes Leben so herumliegen.Das war alles, was der alte Mann besaß.Etwas Wichtiges." Sein Atem war wie warme Glut."Etwas Wichtiges muß geschehen sein, daß er sie vergessen hat.Er ist einfach weggegangen und hat die Tasche liegengelassen.""Aber was? Was ist so wichtig, daß man alles vergißt?" Jim betrachtete seinen Freund mit seltsamem Ausdruck.Zwielicht umschattete sein Gesicht."Nun, das kann dir keiner sagen.Du mußt selbst dahinterkommen.Geheimnisse über Geheimnisse.Ein Gewitterverkäufer.Die Tasche eines Gewitterverkäufers.Wenn wir nicht gleich nachsehen, erfahren wir es vielleicht nie.""Jim, in zehn Minuten.""Klar.Dann ist's dunkel.Alle sind zu Hause beim Abendessen.Nur wir nicht.Aber ist das nicht ein herrliches Gefühl? Nur wir! Los, wir gehen wieder zurück!"Als sie am Spiegelkabinett vorbeikamen, erblickten sie zwei ganze Armeen – eine Milliarde Jims, eine Milliarde Wills.Sie stießen zusammen, verschmolzen miteinander, verschwanden.Und wie diese beiden Geisterarmeen, so verschwanden auch die richtigen Menschenmengen.Die beiden Jungen standen allein zwischen den Ufern der Dunkelheit und dachten an all die anderen Jungen in der Stadt, die sich jetzt in warmen, gemütlichen Häusern zum Essen hinsetzten.Achtzehntes Kapitel* * *Auf dem Schild stand mit roten Lettern geschrieben: AUSSER BETRIEB! BETRETEN VERBOTEN!"Das Schild hängt schon den ganzen Tag da.Ich glaub solchen Schildern nicht", sagte Jim.Sie sahen sich das Karussell an, das versteckt unter einem knarrenden, rüttelnden Dach windzerzauster alter Eichen stand.Seine Pferde, Ziegen, Antilopen, Zebras, deren Rücken von Messingspeeren durchbohrt waren, verharrten in verkrampftem Sprung wie im Todeskampf.Ihre verängstigten Augen erflehten Gnade, ihre vor Entsetzen grellen Zähne verhießen blutige Rache."Sieht gar nicht kaputt aus."Jim stieg über die klirrende Kette hinweg und sprang auf die Drehscheibe, die so groß war wie der Mond, mitten hinein zwischen die verängstigten, aber für immer erstarrten Tiere."Jim!""Will, das ist das einzige Karussell, das wir nicht ausprobiert haben.Also."Jim schwankte.Das verrückte Karussell wippte unter seinem geringen Gewicht.Er stolperte durch metallenes Unterholz und zwischen wilden Tieren dahin.Dann schwang er sich auf seinen pflaumendunklen Wallach."He, Junge, hau ab!"Aus dem Dunkel des Maschinenhauses tauchte ein Mann auf."Jim!"Der Mann reckte seine Arme aus dem Schatten zwischen Orgelpfeifen und mondsilbernen Trommeln und hob Jim hoch in die Luft.Jims Stimme wurde schrill."Hilfe! Will, hilf mir!"Will sprang zwischen den Tieren hindurch.Der Mann lächelte ein wenig, packte ihn, hob ihn hoch und setzte ihn neben Jim.Sie starrten hinab auf flammendrotes Haar, helle, flammendrote Augen, gewaltige Muskeln."Außer Betrieb", sagte der Mann [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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