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.Wenn aber alle Unionisten die gleichen Glühbirnen verwenden sollen, dann ist das nicht komisch, sondern ein Gebot der ökologischen und ökonomischen Vernunft.Ich werde später noch darauf zurückkommen, was sich die EU-Regenten so alles einfallen lassen, um das Leben der EU-Bürger zu standardisieren.Die wechselseitige wirtschaftliche Abhängigkeit, die das Wohlergehen aller Teilnehmer garantieren soll, setzt ebenfalls eine relativ große Schnittmenge in Sachen Mentalität und Kultur voraus.Soll heißen: die mehr oder weniger gleiche Idee von Arbeitsmoral, Disziplin, Fleiß, Geselligkeit und Verantwortung.Nehmen wir als überschaubares Beispiel eine Wohngemeinschaft, in der vereinbart wurde, alle Einnahmen der Bewohner in einen Topf zu werfen und sie entsprechend der Marxschen Regel »jedem nach seinen Bedürfnissen« zu verteilen.Das geht so lange gut, wie derjenige, der morgens früh aufsteht und zur Arbeit geht, eines Tages feststellt, dass er diejenigen mitfinanziert, die lieber lange schlafen und nur gelegentlich arbeiten.Nicht etwa, weil sie faul sind, sondern weil sie andere Prioritäten haben, die sie aber nur deswegen ausleben können, weil einer bereit ist, mit ihnen zu teilen.(So funktioniert auch der Länderfinanzausgleich in der Bundesrepublik, wie schon erwähnt.)Die Stimmung in der Wohngemeinschaft verschlechtert sich.Dennoch will man unbedingt an dem Prinzip der gemeinsamen Kasse festhalten.Das sei ein gutes und zuverlässiges Modell, das man nur ein wenig neu justieren müsse.Bei einer Vollversammlung stellt sich dann heraus, dass der Frühaufsteher für die schlechte Stimmung verantwortlich gemacht wird.Nicht nur, dass er meckert, er macht den anderen auch ein schlechtes Gewissen.Klar, er finanziert den Laden, aber wenn er allein leben würde, müsste er auf die lustigen Abende verzichten, an denen gesungen, getanzt und gemeinsam gekocht wird.Das sei doch auch was wert, oder?Sie sehen, worauf ich hinaus will.Die EU ist eine WG.Und Deutschland ist der fleißige Frühaufsteher, oder wie es im EU-Jargon heißt: der größte Nettozahler.Deswegen ist Deutschland auch der größte Buhmann Europas, worüber sich die Deutschen ganz schrecklich wundern, als hätten sie noch nie das britische Sprichwort gehört: »No good deed goes unpunished« – keine gute Tat bleibt ungestraft.Klassenbeste und Streber sind eben unbeliebt, man schreibt bei ihnen gerne ab, verachtet sie aber zugleich.Was haben die Deutschen denn erwartet? Dankbarkeit? Jeden Morgen ein Glas Spumante ans Bett? Abends ein Gläschen Retsina zum Einschlafen? Und mittags eine Bouillabaisse für alle?Die Deutschen wehren sich gegen eine Führungsrolle, die sie längst eingenommen haben.Nicht aufgrund einer Verschwörung, wie viele in Europa vermuten, sondern aufgrund der objektiven Umstände.Sie sind das bevölkerungsreichste Land, die größte Wirtschaftsmacht in Europa, und sie haben eine Infrastruktur, die der ihrer Konkurrenten überlegen ist.Was an ein Wunder grenzt, wenn man sich vergegenwärtigt, wie viele Deutsche aus Prinzip nicht arbeiten (Berliner), unproduktiven Tätigkeiten nachgehen (Sozialpädagogen, Integrationsberater, Frauenbeauftragte) oder die Zeit bis zur Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens mit Klagen über die zunehmende soziale Kälte überbrücken.Zwischendurch erschrecken die Deutschen über sich selbst und beschließen, etwas gegen ihr angeschlagenes Image zu tun.Das ist der Moment, da Angela Merkel Otto Rehhagel nach Griechenland schickt, der im Jahre 2004 als Trainer der griechischen Nationalmannschaft den Europameistertitel nach Griechenland geholt hatte und seitdem von den Griechen verehrt wird.Um »die enge Verbundenheit von Deutschen und Griechen deutlich zu machen«, verteilte »Rehakles« alias »König Otto« Trikots an junge Griechen und nahm an der Eröffnung einer Berufsschule teil.Derweil die Kanzlerin zeitgleich und daheim sich um die wirklich wichtigen Dinge kümmerte und auf Einladung des »Bundesverbandes freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen« ein Modellprojekt im Bad Kreuznach besuchte: »Wohnen für (Mehr)Generationen – Gemeinschaft stärken, Quartiere beleben«.Das habe ich mir nicht ausgedacht, es sind Pointen, die das Leben schreibt.Sie offenbaren die schiere Ratlosigkeit des politischen Personals, dem wir jeden Abend in der Tagesschau begegnen, wenn sie Nullsätze von sich geben, in denen es dann heißt, sie seien mit der Entwicklung sehr zufrieden und würden alles tun, um die Schäden zu reparieren, die sie angerichtet haben.Nein, so deutlich sagen sie es natürlich nicht, das käme einem Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit gleich, aber das ist die Botschaft zwischen den Zeilen.Gebt uns noch eine Chance! Wenn es schon verkehrt war, Zypern in die EU und die Euro-Zone aufzunehmen, dann sind wir konsequent und zwingen Zypern dazu, pardon: helfen den Zyprern, in der EU und der Euro-Zone zu bleiben.Hanns Dieter Hüsch, das schwarze Schaf vom Niederrhein, hat so ein Verhalten auf eine sehr präzise Formel gebracht: »Mach ich auf der Bühne einen Fehler, mach ich gleich einen zweiten hinterher, dann sieht es nach Methode aus.«Und je mehr Menschen begreifen, dass ihnen ein Kartenhaus als ein »Mehr-Generationen-Projekt« verkauft wird, das »die Gemeinschaft stärken« und die »Quartiere beleben« soll, umso hysterischer werden die Bemühungen, das fragile Gebilde vor einem Einsturz zu bewahren.So war es auch in der Endphase der Sowjetunion, als allen klar wurde, dass dem Riesen die Puste ausgegangen war.Heute ist es Bundesfinanzminister Schäuble, der ohne einen Anflug von Scham sagt, die wichtigste Aufgabe sei, dafür zu sorgen, »dass wir stark genug sind, alle im Boot zu halten«.Allein, die Metapher ist vollkommen daneben.Was Schäuble meint, ist ein Konvoi, aus dem kein Boot ausscheren soll.Wobei er übersieht, dass in einem Konvoi das langsamste Boot das Tempo bestimmt.Im Grunde ist die Sache ganz einfach [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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