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.Glänzend legte sich der Stoff um ihren prallen Körper, und Christian umschlang sie gerührt.„Es wird immer mühsamer, hier hochzusteigen“, stellte sie lächelnd fest.„Ich wünschte, ich könnte nachher wie ein Apfel wieder hinunterrollen.“Christian lachte.Plötzlich stutzte er.„Ein Wendelgang“, murmelte er.Er zog sie mit sich zum Schreibtisch, kramte Papier hervor und begann zu zeichnen.„Das ist es, mein Engel.Schau nur – ein Wendelgang, der sich um einen hohlen Kern windet.Er verbindet den Turm mit der Kirche und der Bibliothek.Es ist … einzigartig, noch nie da gewesen.“„Ein runder Turm.“ Wiebke verfolgte die Striche auf dem Papier.„Man wird mit einer Kutsche hinaufrollen können.“„Wenn der Turm steht, werden wir gemeinsam hinauffahren, das verspreche ich dir.Doch jetzt lass uns den Baumeister rufen.Ich bin gespannt, was van Steenwinkel zu unserer Idee sagt.“Es war ekelhaft.Wirklich ekelhaft.Angewidert verzog Kirsten Munk den Mund und streckte die Zunge heraus.Sie ließ den Brief sinken, der soeben aus Kopenhagen eingetroffen war.Er war mehrere Wochen unterwegs gewesen – nur wenige Schiffe liefen die Insel an, und sie fühlte sich hier draußen so verlassen wie ein Sandkorn im Meer.Laesø war die Hölle, nein, schlimmer.Nichts als Sturm und Langeweile, stinkende Moortümpel und Heideseen, einige hässliche Bauerntölpel, die sie wie eine Erscheinung beglotzten, und Möwen, die sie auslachten.Gut, sie hatte sich auf dem Gehöft des Königs eingerichtet.Ihr Schmuck und das Gold aus ihren Rocksäumen hatten ihr manche Annehmlichkeit über das Wasser getragen: mehr Pelze gegen die Kälte, Spiegel, Romane, ein gefügiges Mädchen, das sie herumscheuchen konnte und das nachts in ihrem Bett schlief, um ihr den Teufel vom Leib zu halten.Und Wein, genug Wein, um sich jeden Tag zu betäuben und das Bild des Rheingrafen zu ertränken.Verschwunden war er, die letzten Meldungen besagten, er habe sich den Schweden angeschlossen.Aber war das ein Grund, sie hier, eingeschlossen von dem unerbittlichen Eisgrau der Ostsee, in den Wahnsinn zu treiben? Er hatte sie doch geliebt, sie begehrt.Warum kam er nicht, um mit ihr gemeinsam das zu einem glücklichen Ende zu bringen, was sie hier hatte stranden lassen?Manchmal malte sie sich aus, wie sein Schiff auf der Insel landete.Ein Flüstern ging dann über die Heide, ein strahlender Prinz wäre gekommen, sie zu retten.Und wenn sie genug Wein trank, wurde sie erst am nächsten Morgen aus ihren herrlich süßen Träumen geweckt.Doch die Tage vergingen, einer eintöniger als der nächste.Der Winter hatte die Insel über Monate mit Eis und völliger Dunkelheit überzogen, und nur der Gedanke an Rache hatte sie wärmen können.Sie hatte das Bauernmädchen ins Zentrum ihres Hasses gerückt.Wiebke Kruse, schon dieser Name war lächerlich, albern, vulgär.Und doch war es dem Ding offenbar gelungen, sich in das Bett des Königs zu schleichen.Die Nachrichten, die sie erhalten hatte, waren jedenfalls einfach unglaublich.„Der König turtelt mit Eurer Zofe“, hatte es zunächst geheißen.Und jetzt las sie: „Der König lebt mit der Holsteinerin zusammen, sie teilen Tisch und Bett.“ Ihr Informant berichtete ihr, dass Christian diese „Liebe“ – sie lachte laut auf, als sie das Wort las, und spuckte aus – sogar vor Gott hatte segnen lassen.Auf dem Hof von Schloss Rosenborg hatte er eine Steinplatte aufstellen lassen, dass sie, Kirsten Munk, ihn betrogen und verlassen hatte.„Es ist trotz allem eine Verbindung ganz und gar gegen Gott und jede Vernunft.Der Adel schäumt, und nur wenige am Hofe richten überhaupt ein Wort an die arme Seele.“Die arme Seele, dachte sie.Der Schreiberling wusste nicht, wie Recht er hatte: Wenn sie, Gräfin Kirsten Munk, ihre Verbindungen nach Kopenhagen erst wieder gefestigt haben würde, sollte sich das Blatt wenden.Und Wiebke Kruse, eben noch der Engel des Königs, würde dann die höllischen Abgründe des Lebens kennen lernen.Den Hass der Gräfin Munk.Es ist doch unglaublich, wie viele Trümpfe ich gegen die kleine Wäscherin ausspielen kann, dachte sie verblüfft.Ihre Herkunft, ihr illegitimer Stand, die merkwürdigen Steine mit den fremden Schriftzeichen, die sie unter ihren Sachen entdeckt hatte.Sie hatte sie mitgenommen nach Laesø, und wenn sie erst wieder in Kopenhagen wäre, könnte sie den Verdacht der Hexerei auf die Fremde lenken.Sie hat den König verhext – genau das würde sie in die richtigen Ohren flüstern.Und schneller als der Wind sollte sich ihr Flüstern in einen Sturm der Entrüstung und einen richterlichen Prozess verwandeln.Sie lachte, und das Mädchen, sie konnte sich seinen Namen einfach nicht merken – Inga? Inge? Ingrid? –, schaute sie erschrocken an.„Los, los“, scheuchte Kirsten sie auf, „bring mir meine Pelzdecke [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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