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.Ich glaube, du hast meine Rolle als verlorener Sohn übernommen.«In diesem Augenblick sah Merrick so etwas wie eine Staubwolke, die am Rand des Sees aufwirbelte.»Verdammt, da kommen sie!« Alasdair versetzte Merrick einen aufmunternden Schlag zwischen die Schulterblätter.»Kopf hoch, alter Junge! Ich gehe am besten hinunter, damit alle sich bereitmachen können.«Merrick hörte kaum, wie sich die alte Holztür knarrend hinter seinem Bruder öffnete und wieder schloss.Er beobachtete die Staubwolke, die sich immer näher kommend um den Halbkreis des Lochs vorwärts bewegte.Seine Gedanken wandten sich wieder Madeleine zu.Er war ein wenig überrascht, dass sie nicht nach London zurückgefahren war - in Anbetracht des letzten Nachmittags, den sie zusammen verbracht hatten.Natürlich hatte es ganz unschuldig angefangen.Zuerst war er verwirrt gewesen, dann seltsam erfreut, sie so verunsichert in der Schmiede stehen zu sehen.Sie hatte ihren Schal mit einer unerwartet mädchenhaften Scheu zusammengehalten, ihre Wangen waren von dem raschen Spaziergang gerötet gewesen, ihre Augen groß vor Ungewissheit.Einen Augenblick lang hatte er sich um dreizehn Jahre zurückversetzt gefühlt.Aber irgendwann war dieses sentimentale Zwischenspiel zum Teufel gegangen, und was er zu Madeleine gesagt hatte, bevor sie auseinandergegangen waren, war hart und hässlich gewesen.Er war, wie gewöhnlich, zu direkt und zu grob gewesen.Und Madeleine hatte auf eine Weise zurückgeschlagen, die genau kalkuliert und dazu gedacht gewesen war, ihn zu verletzen.Nun, verletzt hatte sie ihn.Mit einigen wenigen grausamen Worten war alles wieder hochgespült worden: der Schmerz darüber, etwas verloren zu haben, zurückgewiesen worden zu sein, den er schon als junger Mann empfunden hatte.Er hatte ihn niemals mehr ganz abschütteln können.Auch jetzt, ganze drei Tage später, konnte er nicht einfach darüber hinweggehen.Und ausnahmsweise einmal war er froh, dass er nicht die Gabe seiner Großmutter teilte.Könnte er in die Zukunft sehen, es könnte gut den Rest seiner Tage zunichte machen.Er begann zu fürchten, es würde in den kommenden Jahren für ihn genau so weitergehen, wie die letzten zwölf vergangen waren.Was vermuten ließ, dass er irgendwann in den letzten Wochen dumm genug gewesen war, wieder Hoffnung in seinem Herzen aufflackern zu lassen.Aber Madeleine hatte diese Hoffnung gründlich zerstört und ihn mit einem Schlag in die Realität zurückgebracht.Alasdair hatte recht: Er würde kein richtiges Leben führen und keine Gefährtin haben, mit der er es würde teilen können.Er würde keine eigene Familie haben, abgesehen von dem Teil der Zuneigung Geoffs, die er in der Lage sein würde, sie seiner Ehefrau abzuringen.Es tat ihm jetzt leid, zutiefst leid, dass er Madeleine damit gedroht hatte, vor Gericht zu gehen.Und es tat ihm besonders leid, dass er diese gemeine Bemerkung über seine ehelichen Rechte gemacht hatte.Von den juristischen Gegebenheiten dieser Angelegenheit einmal abgesehen, sah die moralische Wahrheit so aus: Er hatte keinerlei Rechte.Und er würde bis ans Ende seiner Tage eher überhaupt keine Frau mehr haben als die eine, die er wollte, mit Gewalt in sein Bett zu zwingen.Der Whisky und die Wut und sein neu entflammtes Verlangen nach ihr hatten ihn in jener Nacht verleitet, das zu sagen, und er würde diese Worte noch lange bereuen.Die Wahrheit war, dass er besser zu Frauen wie Bess Bromley passte, einer Frau, die nichts schätzte außer der Lust, dem Schmerz und dem Geld, das sie für harten, leidenschaftslosen Sex bekam.Frauen, die so sehr das Gegenteil von dem waren, wie seine Frau gewesen war, dass sie seine Bedürfnisse befriedigen konnten, ohne dass seine Erinnerungen ihn verhöhnten.Merrick verfügte weder über die Segnung eines so engelsgleichen Aussehens wie sein Bruder noch über dessen Wortgewandtheit.In seiner Seele herrschte eine Finsternis, die er nicht erklären konnte, nicht einmal sich selbst.Nur in jenen kurzen Wochen mit Madeleine schien diese Finsternis von ihm genommen zu sein - wie auch in jenen flüchtigen Minuten in Treyherns kleiner Kammer.Lieber Gott! Dieses Gefühl, dieser unbeschreibliche Moment purer Freude reichte aus, einen Mann dazu zu bringen, sich zum Narren zu machen - wieder und wieder.Aber für diese Fehleinschätzung hatte Merrick sofort seine Strafe erhalten: Madeleine Tag um Tag in einer engen Kutsche gegenüberzusitzen.Sich Nacht für Nacht vorzustellen, was sie in dieser Sekunde hinter der fest geschlossenen Tür ihres Schlafzimmers tat.Jeden Abend ein halbes Dutzend Mal über den Flur zu gehen, vor ihrer Tür stehen zu bleiben, um die Hand zu heben und bei ihr anzuklopfen - und es dann doch sein zu lassen.Und jetzt war er hier und versuchte angestrengt, nicht an den Abend bei Treyhern zu denken.Es war schwer.Verdammt schwer.So lange war Madeleine nichts als eine Fantasie gewesen! Aber anders als bei den meisten Fantasien war diese von der Wirklichkeit bei Weitem übertroffen worden.Er zitterte noch, wenn er daran dachte.Die sich nähernde Kutsche - seine Kutsche, die seine Frau und sein Kind zu ihm brachte - umrundete jetzt den Rest des Sees.Bald würde sie rumpelnd über die Brücke fahren, und dem Weg folgen, der über die steinige schmale Landzunge führte, die einer seiner Vorfahren zur Abwehr seiner Feinde errichtet hatte.Aber Madeleine - ausgerechnet das Gefährlichste, das seinem Herzen je widerfahren war -, würde es gestattet sein, unter den Fallgittern hindurchzufahren und das Haus ungehindert zu betreten.Plötzlich packte ihn so etwas wie Panik.In London sagte man von ihm, dass Black MacLachlan vor nichts Angst hatte, weder vor Menschen noch vor einem Risiko.Aber die Gewissheit, gleich seiner spröden, schönen Frau gegenüberzustehen und in ihrer Nähe zu sein, machte ihn mehr als nervös, denn es war das größte Risiko, das er kannte.Er war dafür bekannt, eine halbe Million Pfund auszugeben, ohne einen zweiten Gedanken daran zu verschwenden, und ganze Häuserblocks im null Komma nichts zu errichten.Aber eine kleine Frau brachte ihn ins Wanken.Verdammt! Es gab nichts, was er jetzt noch tun konnte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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