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.Eine schmuzige Oellampe, die in der Mitte von der Decke herabhing, warf einen trüben Schein auf das Schmerzenslager, das in der dunkelsten Ecke stand.–- Kommt er noch nicht? – stöhnte der Kranke, sich mühsam nach der Seite wendend.– Ruhig, mein Sohn! erwiederte mit dem Ton des Trostes ein Mann in einem schwarzen, talarartigen Mantel, indem er einen fragenden Blick auf ein hohes, gleichfalls schwarzgekleidetes Weib warf, das mit prüfenden Augen den Kranken betrachtete.Leise schüttelte sie, dem Blicke des Priesters antwortend, den Kopf.Der Kranke war Gilbert, der Priester war Angelikus, die hohe schwarze Frau war Ines.Gilbert hatte dem Pater gebeichtet und die Absolution empfangen, denn seine Wunde schien tödtlich.Angelikus mußte aus dem Bekenntniß, welches der sterbende Vertraute des Fürsten vor ihm abgelegt, eine Menge erfreulicher Dinge erfahren haben, denn durch seine sonst in tiefen Ernst gehüllte Züge blitzte zuweilen ein Lächeln innerer Befriedigung und heimlichen Triumpfes.Gilbert hatte den Pater viele Jahre lang nicht gesehen, obschon er stets mit ihm in Verbindung geblieben; eine Verbindung, die der Pater, ohne Gilbert in seine Zwecke einzuweihen, dazu benutzte, über den Aufenthalt und das Leben des Fürsten immer die genaueste Nachricht zu empfangen.– Er wird uns sterben, ehe er kommt – sagte leise der Pater zu Ines, als der Kranke wieder laut aufstöhnte.– Ich sage Euch, nein – erwiederte diese eben so leise.– Wüßte ich nur, wo mein armer Salvador ist.– Beruhigt Euch, Senora, dem Knaben wird Niemand ein Leid zufügen.Ines seufzte und schwieg.–Da ließ sich ein leises Klopfen an der Thüre hören.– Er ist's – sagte der Pater, indem er aufstand, um zu öffnen.Ines trat in den Schatten hinter den Vorhang des Bettes.Zwei Personen traten ein, beide bewaffnet und in weite Mäntel gehüllt.Es waren Alice und der Fürst Lichninski.– Fürwahr – sagte verwundert Alice, als sie den Pater erkannte – das hätte ich mir nicht vermuthet.Der Pater war offenbar durch das Eintreten zweier Personen überrascht; eine gewisse Unruhe malte sich sogar auf seinen finstern Zügen.Als er Alice bemerkte, verwandelte sich seine Unruhe in Verlegenheit, die er jedoch unter einem wohlwollenden Lächeln zu verbergen bemüht war.– Des Höchsten Wege sind wunderbar, theure Baronin – erwiederte er mit salbungsvoller Zweideutigkeit, indem er des Fürsten Gruß durch eine stumme Verbeugung erwiederte.– Man hat mir gesagt, daß ein Sterbender nach mir verlange – nahm der Fürst das Wort.– So ist's, Durchlaucht.–Der Fürst trat an das Lager des Verwundeten.– Gilbert! – fuhr er erschrocken zurück – im Sterben?– Wer sagt, daß ich sterben werde? – ächzte die hohle Stimme des Kranken.– Nein, ich will nicht sterben.Warum sterben? Was hindert am Leben? Sagen Sie es ihm, frommer Vater, daß er ein Lügner ist, wenn er sagt, daß ich sterbe.– Kennen Sie mich nicht, Gilbert? – fragte der Fürst.– Ja, ich kenne Dich wohl – erwiederte der Verwundete, ihn aufmersam mit starren Blicken betrachtend.– Warst Du es nicht, der mich zum Verrathe trieb und goldne Berge versprach, wenn ich das »Schlangennest« aushöbe? Es war aber ein Scorpion darin – fuhr er vertraulich flüsternd fort – und der hat mich gestochen – und sein Gift hat er mir in die Wunde geträufelt – ha, das brennt – brennt – brennt wie die Hölle.Der Pater hatte seinen Blick fest auf den Fürsten gerichtet gehalten, jetzt wandte er ihn nach Alicen, welche mit verhaltenem Athem den Phantasien des Kranken lauschte.– Wozu soll dies Schauspiel führen? – fragte kalt der Fürst.– Und was soll meine Gegenwart dabei?– Der Aermste verlangte dringend nach Ihnen, ich hielt es für meine Pflicht, den letzten Trost ihm nicht zu versagen – erwiederte der Pater.– So rufen Sie mich, wenn er wieder bei Sinnen ist, – schloß der Fürst und wandte sich zum Gehen.– Das soll gewiß geschehen – sagte jetzt Alice, an das Lager tretend.Sie ahnte die Verrätherei des Fürsten aus den Worten des Phantasirenden und wollte Gewißheit haben.– Was hast Du mit Lydia gemacht? – flüsterte sie, sich an das Ohr des Kranken herabbeugend.– Ha, kommt Ihr, Rechenschaft zu fordern? – fuhr schreiend der Kranke auf – es ist gut, Alice, daß Du da bist.– Ah, mein Fürst, endlich, endlich.– – – Sie sind wirklich gekommen.Ich danke Ihnen.– Ein schwaches Lächeln schwebte auf seinen farblosen Lippen.– Nicht wahr, Sie werden mich nicht verlassen? – – Mein armer Kopf will nichts mehr denken.– Ha, verdammt, ich vermuthete nicht, welch tiefer Sinn in Ihren Worten lag: »Was Sie dort finden, Gilbert, bringen Sie mir lebendig [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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