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.“„Also.!“ schloß er und lächelte ein wenig und griff nach seinem Glase, „trink mal, mein Liebling, komm, stoß an, dein Herr Urgroßvater soll leben! — Ich wäre gern dabeigewesen, als sie ihm den Kragen umdrehten.Ich glaube, dieser alte Knabe hat uns beiden mächtig in die Suppe gespuckt.“„Wie du redest! Es klingt wie eine Begräbnisrede.“„Es ist eine! — Aber lassen wir das! — Nehmen wir lieber noch eine Flasche.Heute ist mir so zumut, als ob ich mich ein bißchen besaufen müßte.“„Ohne mich! Es langt, wenn einer von der Familie betrunken heimkommt.“„Ich verstehe dich nicht, mein Liebling.“„Ach, Vater hat aus Mutters Wirtschaftskasse Geld genommen und ist damit ausgerissen.“Es war ein Unglück, daß er gerade den Rest seines Glases herunterkippte.Er verschluckte sich vor Lachen, daß er fast erstickt wäre.„Der Fluch der Millionen.“gurgelte er, und die Tränen liefen ihm aus den Augen.Wilhelm Ströndle war mit dem Zehnmarkschein in der Tasche im „Hatzfelder Hof“ gelandet, einer kleinen Wein- und Bierkneipe, die fast ausschließlich von den Bürgern der nächsten Nachbarschaft besucht wurde.Als Martha gegen elf Uhr fand, daß es an der Zeit sei, ihren Mann abzuholen, hatte Wilhelm Ströndle das sechste Viertel Wein hinter sich.Es war wirklich Zeit für ihn, ins Bett zu kommen.Er hielt sich zwar noch wacker aufrecht, aber die Beine wollten nicht mehr so recht, wie er wollte.Sein Blick war schon ein wenig glasig.Aber Martha und ihr Mann kamen glücklich nach Hause, und Martha konnte zu ihrer Beruhigung feststellen, daß der ganze Block bereits fest schlief und daß die Kinder bis auf Christa noch nicht daheim waren.7.Pünktlich um halb sieben rasselte der Wecker.Martha erhob sich schwerer als sonst.Wilhelm Ströndle hatte in der Nacht viermal die Absicht gehabt, zu sterben, und viermal hatte sie ihm hilfreich Beistand geleistet, um ihn am Leben zu erhalten.Wenn ihr etwas das Aufstehen erleichterte, so war es die grimmige Freude, den Enkel des Kanzlers und Prinzgemahls von Japore aus dem Bett jagen zu dürfen.Sie riß zunächst einmal das Fenster auf und ließ die kühle Morgenluft in das Schlafzimmer hereinströmen.„Heda, Wilhelm!“ sie rüttelte an ihm, „es ist halb sieben vorbei — auf stehen!“Er knurrte, aber sie ließ nicht locker und zerrte ihn halb zärtlich und halb zornig an den Haaren.Daß er sich mal einen angedudelt hatte, nahm sie ihm nicht übel; es war in der langen Ehe selten genug vorgekommen.Er stöhnte nach Wasser.„In der Leitung gibt es genug.Und halt auch den Schädel darunter!“Er tastete blind nach der Brille und richtete sich halb auf: „Ich bleibe im Bett.“„Das könnte dir so passen! Gestern noch auf stolzen Rossen und heute durch die Brust geschossen, wie?“„Ich bleibe im Bett!“ wiederholte er störrisch.„Sauf nicht so viel, wenn du es nicht verträgst.Jedesmal hat man mit dir am nächsten Tage seine liebe Not.„Ich gehe überhaupt nicht mehr ins Geschäft! Verstehst du? Nie mehr!“Martha wurde plötzlich sehr wach und munter.Sie sah ihn an: „Was soll das heißen?“Wilhelm Ströndle angelte nach dem Oberbett und hüllte sich bis zum Halse ein.Er sah blaß und verkatert aus.„Das soll heißen, daß wir gekündigt haben“, antwortete er mürrisch, aber er vermied es, Martha in die Augen zu sehen.„Wer ist wir?“ fragte sie und spürte eine Schwäche in den Beinen, die sie zwang, auf dem Bettrand Platz zu nehmen.„Charlotte und ich!“„Wann?“„Gestern nachmittag.“ Er starrte gegen die Decke.Martha ließ die Hände in den Schoß sinken und nickte ein paarmal kraftlos vor sich hin, als hätte sie genau das und nichts anderes erwartet.Das Gas war noch nicht bezahlt, und das Licht war noch nicht bezahlt, die Rate für die Couch war fällig, und sie hatte noch wenig Geld im Hause.„Hat Werner vielleicht auch bereits sein Studium auf- ‘ gegeben?“ fragte sie, aber es lag keine Ironie in ihren Worten.„Das weiß ich nicht“, knurrte er, „danach mußt du ihn schon selber fragen.“Sie nickte fast höflich und schloß die Tür hinter sich geräuschlos zu.Sie war plötzlich zum Umfallen müde.Sie war so erschöpft, als hätte sie drei Tage und drei Nächte lang kein Auge zugemacht.Sie wusch sich Hände und Gesicht, aber die prickelnde Kälte des Wassers erfrischte sie nicht.Werner war schon wach, als sie die Küche betrat.Das geschah nicht oft, zumal dann nicht, wenn er wie gestern erst nach Mitternacht heimgekommen war.Vielleicht ließen ihn die zukünftigen Millionen nicht schlafen.Er merkte ihr auf den ersten Blick an, daß etwas Unangenehmes geschehen war.„Weißt du, daß Papa und Charlotte ihre Stellungen aufgegeben haben?“„Ja, ich erfuhr es zufällig“, antwortete er mit spröder Stimme und machte sich auf den Ausbruch einer neuen Familienszene gefaßt.Er schwang die Beine aus dem Bett und angelte seine Turnschuhe heran.„Du stehst schon auf?“ fragte Martha mit übertriebenem Erstaunen.„Weshalb sollte ich nicht aufstehen?“„Nun, ich dachte, du hättest dein Studium vielleicht auch schon aufgegeben.— Wir haben es doch nicht mehr nötig, zu arbeiten [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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