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.«Er ging früh schlafen, er war müde.Und er schlief wirklich wie ein Stein.Mamà weckte ihn um halb acht.»Michilì, die Milch ist fertig, aber wenn du die Kommunion empfangen willst, mußt du nachher essen.«»Ich gehe zur Kommunion«, sagte Michilino.Im Beichtstuhl war Padre Jacolino.»Bist du ungehorsam gewesen?«»Nein.«Genau die gleichen Fragen wie beim letzten Mal.Als die Frage zu beantworten war, ob Michilino gelogen habe, sagte er: »Nur eine Lüge.«»Große oder kleine Lüge?«»Kleine.«»Hast du unanständige Dinge getan?«»Nein.«»Fünf Avemaria und fünf Vaterunser.«Er hörte die heilige Messe, Padre Burruano gab ihm die Kommunion, und bevor er weiterging und eine andere Hostie austeilte, streichelte er Michilinos Gesicht.Danach kniete Michilino vor dem Kreuz nieder und begann, mit dem Herrn Jesus zu sprechen.»Du weißt ja schon, was ich gestern für dich getan habe«, sagte er.Da geschah das Wunder.Das leidende Gesicht des Heilands wurde ganz glatt, das Blut auf seiner Stirn verschwand, die zum Himmel gerichteten Augen senkten sich langsam auf ihn herab, der Mund öffnete sich zu einem kaum merklichen Lächeln.»Du bist mein«, sagte der Heiland.Und dann erschien das Leiden erneut wie ein wildes Tier auf seinem Antlitz, hetzte es, verbiß sich in ihm, wieder und wieder löste es sich in Tränen, in Blut und Schmerzen auf.»Gestern nachmittag ist im Ort etwas Ernstes passiert«, sagte Papà bei Tisch.Und dann, an Michilino gewandt: »Kennst du jemanden, der Alfio Maraventano heißt?«»Der Sohn des Kommunisten? Ja, er war in meiner Klasse, als ich in die Grundschule gegangen bin.Danach haben wir uns immer beim faschistischen Samstag gesehen.Bei der Eroberung von Makallé war er ein Bissinier.«»Was ist denn passiert?« fragte Mamà.»Gestern nachmittag, gegen sechs, ist Alfio, während er seine Schulaufgaben machte, von jemandem am Hals verletzt worden.«»Und wieso?« fragte Mamà weiter.»Was weiß ich«, sagte Papà.»Ist er tot?« fragte Michilino.»Nein, aber er ist schwer verletzt.Allerdings sagen die Ärzte im Hospital von Montelusa, daß er es vielleicht schafft.«Michilino wurde ganz verzagt.Wenn Alfio nicht starb, mußte er wieder von vorne anfangen.Ein schöner Schlamassel.»Weiß man, wer es war?«»Nein, aber Commissario Zammuto, mit dem ich heute morgen gesprochen habe, hat mir zu verstehen gegeben, daß er einen Verdacht hat.«»Und das heißt?«»Das heißt, liebste Ernestina, vor allem muß man sich darüber im klaren sein, daß diese Kommunisten keine zivilisierten Menschen wie wir sind, sondern wilde Tiere.«»Was soll das heißen?«»Das soll heißen, daß Commissario Zammuto zu der Überzeugung gelangt ist, daß die Verletzung dem Alfio von seinem Vater selbst, dem Schneider, zugefügt worden ist.«»Heilige Muttergottes!« entsetzte sich Mamà.»Und wie ist der Commissario zu dieser Einsicht gelangt?«»Nach Ansicht des Arztes ist Alfio von einem großen Messer verletzt worden.Und der Commissario hat ein großes Messer in einer Schublade der Schneiderei des Maraventano gefunden.Wegen dieses Verdachts hat er ihm die Handschellen angelegt.«»Aber aus welchem Grund sollte ein Vater versuchen, seinen Sohn umzubringen?« fragte Mamà fassungslos.»Ernestí, das wirst du nie verstehen, weil du mit deinem Kopfdenkst, der nicht der Kopf eines Kommunisten ist.Der Kopf eines Kommunisten ist noch verdrehter als ein Schweineschwänzchen.«»Das stimmt«, sagte Mamà.»Ich hoffe nur, daß, wenn es denn wirklich der Schneider gewesen ist, man ihn vor ein Erschießungskommando führt.«»Ich möchte noch ein bißchen Huhn«, sagte Michilino, der einen starken Appetit bekommen hatte.Es war also möglich, daß der Herr Jesus in der Lage war, statt nur einen, gleich zwei Kommunisten sterben zu lassen, Vater und Sohn!Fünf»Wollen wir was tauschen?« fragte Totò Prestipino, während sie die Treppe zum Unterricht hochstiegen.»Was wollen wir denn tauschen?«»Ich tausch' das hier«, sagte Totò und zog ein Taschenmesser aus der Tasche, das wegen seiner Länge eher schon ein Klappmesser als ein Taschenmesser war.»Laß mich mal genauer sehen.«Totò hielt es ihm hin.Es hatte eine Spitze und war scharf wie eine Rasierklinge, der Handgriff war aus Knochen.Er mochte es sehr.Papàs Jagdmesser hatte er nur einmal berühren dürfen, die Klinge war so kalt gewesen, daß es ihm vorkam, als wäre sie aus Eis gemacht.Ihm war ein richtiger Schauer über den Rücken gelaufen.Wäre er weiterhin mit dem Finger darübergefahren, wäre er aufgrund der ständigen Schauer im Rücken am Ende wohl in Ohnmacht gefallen.Totòs Taschenmesser hatte nicht die gleiche Wirkung auf ihn.Trotzdem wäre es schön gewesen, es in der Tasche bei sich zu haben.»Und was willst du dafür haben?«Totò Prestipino war völlig auf Kreisel fixiert, er hatte sechs davon, ganz aus Holz, und er war geschickt, sie zu drehen, sie im Flug aufzunehmen und sie in seinem Handteller weiter drehen zu lassen, sie dann wieder auf die Erde zu werfen, wo sie sich noch immer drehten.Und so hatte Michilino ihm eines Tages den Kreisel gezeigt, den Papà ihm am Tag des Festes des heiligen Caloriu im Jahr zuvor gekauft hatte, einen Kreisel von denen, über die man sich erzählte, daß der Fabrikant bei seiner Herstellung eine Fliege hineinsetzte, um ihn leichter zu machen, luftiger.Und tatsächlich wirkte Michilinos Kreisel wie eine Ballerina, die auf den Zehenspitzen tanzte, sich bald zur einen, bald zur anderen Seite neigte, wieder leicht in eine gerade Linie zurückkehrte, dann einen weiten Bogen machte und danach einen engeren … Ein Wunderding, aber auch das Taschenmesser war ein Wunderding.»Und wieso willst du auch noch ein Geldstück?«»Weil man ein Messer weder verschenkt noch eintauscht, man muß es immer bezahlen, weil sonst der, der es verschenkt oder eingetauscht hat, mit eben demselben Messer abgestochen wird.«»Einverstanden, morgen bringe ich dir den Kreisel und das Geldstück.Doch nur unter einer Bedingung.«»Welcher?«»Das Taschenmesser gibst du mir jetzt.«Prestipino sah ihn zweifelnd an.»Hältst du mich für blöd? Du steckst dir das Messer in die Tasche, und morgen bringst du mir einen Scheiß.«»Ich schwör's«, sagte Michilino und küßte den Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand.Das Filmtheater Mezzano zeigte dreimal denselben Film.In die Vorstellung um halb fünf gingen Rentner und Alte, in die um halb sieben Kinder und Jugendliche, in die um halb neun Familien in ihrer Gesamtheit oder einfach auch nur Erwachsene.Weil man diesen Film von Tom Mix im Filmtheater Mezzana schon in der Woche zuvor gezeigt hatte, befanden sich im Saal höchstens an die zehn Zuschauer.Michilino setzte sich in eine der hintersten Reihen, wo er ganz alleine war.Er mochte sich nicht in die ersten Reihen setzen, das hatte er schon ausprobiert, als er mit Papà und Mamà ins Filmtheater gegangen war.Nachdem er nämlich eine Weile auf die Leinwand geschaut hatte, flirrten seine Augen.Je weiter er sich nach hinten setzte, desto besser war es.Vor dem Film wurde die Tönende Wochenschau gezeigt, in der man den Krieg in Bissinien sah, unsere Soldaten, die die Caproni-Flugzeuge begrüßten, die über ihnen herflogen, um sie zu beschützen, und man sah auch Bissinier, die gefangengenommen worden waren.Am Ende der Wochenschau ging das Licht an [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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