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.Sein Blick verlor sich zu den geschlossenen Fensterläden hin, während er trank.Dann begann er zu erzählen.Es war an einem Morgen im Januar 1941.Am zweiten oder dritten, das wisse er nicht mehr so genau.Jedenfalls am Anfang des Monats.Auf einem Platz in der Nähe des Bahnhofs von Lille.Der Feind war zu dritt.Daran könne er sich erinnern, weil er die Deutschen eine Weile beobachtet habe.Sie saßen in einem Café, am Fenstertisch.Es war ein schöner, kalter Tag.Die Sonne weiß.Sie trugen keine Waffen.Ihre Käppis lagen auf dem Tisch.Sie rauchten.Einer hatte sogar den Kragen seiner Jacke geöffnet wie ein Hemd im Frühling.Beuzaboc stand halb verdeckt hinter einem Zeitungsstand und las im »Nouveau Journal«, sein Rad hatte er an die Wand gelehnt.»Waren Sie allein?«Nein.Zwei andere seien noch dabei gewesen.Ein Eisenbahner und ein Gymnasiast, den sie Trompette nannten.»Trompette?«Ich hielt den Atem an.»Ja, Trompette.«»Warum?«»Weil er so gut die Trompete nachmachen konnte, glaube ich.«»Glauben Sie?«»Ja, er machte das mit dem Mund.«»Und deshalb nannten Sie ihn Trompette?«»Ja.«Ich sah mich trötend durch die Gegend marschieren, den Daumen zwischen den Lippen.Als die Deutschen gingen, folgten Beuzaboc und seine Männer ihnen über den Platz, die Fahrräder schiebend.»Warum gerade sie?«»Warum nicht?«»Warum?«»Sie waren im falschen Moment am falschen Ort.«»Jung?«»Ich habe die Uniform vor Augen, nicht das Gesicht.«Beuzaboc ging voran, Trompette hinter ihm, dann der Eisenbahner.Die Soldaten setzten ihre Käppis wieder auf.Hinten hing ein Dolch an ihrer Koppel, der gegen ihren linken Oberschenkel schlug.Einer trug seinen Fotoapparat an einem Schulterriemen.»Sie gingen zur Tram«, murmelte Beuzaboc.Ich schrieb alles mit, ohne ihn aus den Augen zu lassen.Versuchte, ihn darin zu finden.Seine Stimme war eintönig, verschlossen, sein Blick irrte über seine Hände, den Knauf seines Stocks, das dunkle Parkett, den Ventilator, die Lichtstreifen, die durch die Fensterläden fielen.Ich ging neben ihm in der Januarsonne über den gepflasterten Platz.Beobachtete die drei Männer mit ihren Dolchen und den gewichsten Stiefeln.Sie redeten laut.Ich war sicher, dass man ihre Stimmen hören konnte.Einer von ihnen lachte.»Es ist schwer, einen Menschen zu töten«, sagte Beuzaboc.Er hatte den Blick noch immer nicht erhoben.»Waren Sie es, der geschossen hat?«»Ist das wichtig?«Eine einzige Kugel tötete den Soldaten.Er stieg als Letzter in den Mongy, die Straßenbahn, die Lille mit Roubaix und Tourcoing verband, und wurde von hinten getroffen.Fiel mit ausgebreiteten Armen rücklings von der Plattform.Der Fotoapparat glitt von seiner Schulter, sein Kopf schlug auf dem Boden auf.Er habe eine MAB benutzt, sagte Beuzaboc, eine in Bayonne produzierte Taschenpistole.Sie hätten sie im Wald von Mont-Noir ausprobiert, bei Saint-Jans-Cappel.Der Knall sei zu laut gewesen und die Munition zu schwach.Kaliber 6,35 mm, lächerlich.Der Eisenbahner habe einen Schalldämpfer aus Stahl dafür gebastelt.Deshalb hätten die anderen Deutschen auch nicht gleich begriffen, dass ihr Kamerad getroffen war.Sie dachten wohl, er sei über eine Stufe gestolpert.Einer habe ihm sogar noch lachend die Hand hingestreckt.»Haben Sie aus der Nähe geschossen?«»Musste ich ja.Die Waffe war einfach zu ungenau.«»Sind Sie danach gemeinsam geflohen?«Nein, Trompette und der Eisenbahner seien Richtung Bahnhof geradelt, er in die Gegenrichtung verschwunden.Ohne sich zu beeilen.Aufs Fahrrad gestiegen und losgefahren, ganz einfach.»Hat es da nicht von Deutschen gewimmelt?«»Doch, gleich.Wir hatten Glück.«»Und dann haben sie Geiseln genommen.«Beuzaboc sah mich an.Beschrieb die Plakate der Besatzer, die zehn Tage nach der Operation an den Mauern der Stadt klebten.Zweisprachige Plakate mit schwarzem Rand und einer Trennlinie in der Mitte.»Avis« auf der einen Seite, »Bekanntmachung« auf der andern.Wie ihn die 10 und die 50 jede Nacht verfolgten, die fetten Zahlen, die den Text befleckten.Zehn Geiseln wurden erschossen, fünfzig nach Deutschland deportiert.Beuzaboc sprach minutenlang.Sein Blick traf meinen.Er war schweißgebadet.Trank zweimal.Noch heute sehe er den Soldaten in die Straßenbahn steigen, spüre den Rückstoß der Pistole, lese den Anschlag an der Ziegelwand, einen Satz habe er sich gemerkt: »Im Zuge der Vergeltung für diesen abscheulichen Mord werden andere Geiseln mit ihrem Leben bezahlen.«Mir war heiß.Ich schrieb.Ich hatte Durst [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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