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.Weiter hinten brannte die Klinik.Das Feuer hatte sich ausgebreitet, den Hauptteil des Krankenhauses erreicht und dort offenbar reichlich Nahrung gefunden.Einsatzgruppen waren damit beschäftigt, es einzudämmen.Wasser spritzte in weiten Bögen aus dicken Schläuchen und verschwand in den wütend züngelnden Flammen.Singerer beobachtete das Feuer und kicherte.Hinter ihm knirschte es - kleine Steine unter einem Stiefel -, und jemand sagte: »Bleiben Sie stehen und heben Sie die Hände.«Singerer drehte sich um und sah eine dunkle Gestalt, in einen Schutzanzug gekleidet, das Gesicht hinter einem Helmvisier verborgen.Der Mann - er vermutete, dass es ein Mann war - richtete eine automatische Waffe auf ihn.Er trat einen Schritt näher, allein von Neugier getrieben.Etwas an der Gestalt erschien ihm vertraut, und er wollte wissen was.»Bleiben Sie stehen!« Der Mann hob die Waffe.Jäher Zorn erfüllte Singerer.Plötzlich wollte er den Schutzanzug des Mannes zerreißen, den Helm zertrümmern und die Faust ins Gesicht hinter dem Visier schlagen.Er sprang vor.Mündungsfeuer blitzte, und das Knallen schien nicht von der automatischen Waffe zu kommen, sondern von den Kugeln, als sie in seinen Körper schlugen.Sie warfen ihn zurück, und das bedauerte er mehr als den Schmerz der neuen Wunden, denn er hätte sich zu gern auf den Mann gestürzt.Singerer fiel auf den Rücken und wollte sofort wieder aufstehen, doch der Körper gehorchte ihm nicht.Blut floss aus ihm heraus und schwächte ihn.Die Dunkelheit der Nacht schien dem Schein der Flammen trotzen zu wollen und kroch heran.In ihr bewegte sich etwas; der in den Schutzanzug gekleidete Mann ragte in der Finsternis auf, die Waffe schussbereit.Singerer wollte etwas sagen - es war wichtig, dieses eine Wort zu formulieren, denn es bedeutete und erklärte viel -, doch die Kräfte verließen ihn.Die Dunkelheit packte ihn, bevor er das Wort aussprechen konnte.Er hatte »Hilfe« sagen wollen.»Wie geht es Ihnen?«»Es geht mir gut, Boris«, sagte Singerer.»Holen Sie mich hier raus.«Es stimmte nicht ganz: Er fühlte sich nicht gut, nur etwas besser.Seine Gedanken waren zwar langsam, aber ein wenig klarer, was vermutlich an den Medikamenten lag, die er bekam.Er trug eine Jacke, in der er die Arme kaum bewegen konnte, sicher zu seinem eigenen Schutz, dachte er und erinnerte sich an die Schussverletzung.Andere Erinnerungen blieben vage und undeutlich, farblose Schatten in seinem Innern, grau und ohne Konturen.»Das geht leider nicht, Roland.Sie sind kontaminiert.«Kontaminiert.Ein seltsames Wort, fand Singerer.Es klang ein wenig komisch, und er lachte versuchsweise, woraufhin das Wort seinen komischen Klang verlor.Boris blieb die ganze Zeit über ernst, ebenso Marisa an seiner Seite.Sie saßen beide hinter der dicken Scheibe weiter vorn, in einem Raum mit Tischen und Geräten.Neben ihnen standen zwei Personen, die Singerer nicht kannte, beide in weiße Kittel gekleidet.»Kon-ta-mi-niert«, wiederholte er.Das Sprechen fiel ihm schwer.Mit seinem Mund stimmte etwas nicht, und das Gesicht fühlte sich aufgedunsen an.Er versuchte es erneut: »Kontaminiert«, sagte er.»Ich bin kontaminiert.« Diesmal waren die Worte etwas deutlicher.»Ja«, sagte Boris und wechselte einen kurzen Blick mit Marisa.Seine Stimme kam aus einem nahen Lautsprecher.»Wissen Sie, was mit Ihnen geschehen ist?«Während Singerer noch überlegte, sah er aus dem Augenwinkel eine Bewegung und wollte den Kopf drehen, aber es ging nicht.Etwas hielt ihn fest.Das ärgerte ihn.»Warum kann ich den Kopf nicht drehen?«, fragte er.Er wollte aufstehen, aber auch das ging nicht.Seine Hose, so merkte er erst jetzt, wies steife Gelenke an Hüften und Knien auf, Scharniere aus einem harten, glänzenden Etwas - Metall, entsann er sich, vielleicht Aluminium -, das ihn zwang, auf dem Stuhl sitzen zu bleiben.»Warum bin ich gefesselt? Ich will nicht gefesselt sein!«»Beruhigen Sie sich, Roland«, sagte Marisa.Sie beugte sich vor, und ihr feuerrotes Haar … es erinnerte Singerer an Flammen.»Sie sind hier in Sicherheit.«»Ich will nicht gefesselt sein!«, stieß Singerer hervor.Aus dem Ärger wurde Zorn, und er spannte die Muskeln.Eine der beiden in weiße Kittel gekleideten Personen trat näher an die Scheibe heran.»Eine weitere Dosis«, sagte sie.Singerer konnte nicht feststellen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte; das Gesicht war für ihn kaum mehr als ein leeres Oval, grau wie viele seiner Erinnerungen.»Konzentrat fünfzig Prozent.«Etwas berührte ihn am Rücken, unter der Jacke, etwas Kaltes direkt am Rückgrat.Wenige Sekunden - Sekunden? - später verwandelte sich die Kälte in angenehme Wärme, und der Zorn wich aus ihm.Die Gedanken wurden noch ein wenig langsamer, manche Bilder in ihm noch undeutlicher.»Wissen Sie, was mit Ihnen geschehen ist?«, fragte Boris noch einmal.»Und was in der Klinik geschah?«»In der … Klinik?«»Erinnern Sie sich daran, wie Sie aus dem Kanal geklettert sind? Und an den Beamten mit der Waffe?«»Waffe?« Das Wort war so absurd lächerlich, dass Singerer erst zu kichern begann und dann lauthals lachte, bis ihm die Tränen kamen.Sie liefen ihm über die Wangen.»Sie haben ihn angegriffen, und er hat auf Sie geschossen«, sagte die Frau mit dem brennenden Haar.Wie hieß sie? Eben hatte er noch ihren Namen gewusst.O ja, jetzt fiel er ihm wieder ein: Mary.Die Frau hieß Mary.Und sie hatte einen unsichtbaren Freund mit festen, starken Händen.Sie hatten ihn erdrosselt, und auch das war komisch, denn er lebte noch [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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