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.Tagesfreizeit erwünscht.Bildzuschriften erbeten an: Postfach.Wenn nun der gebundene und unternehmungslustige, aber doch etwas zaghafte Nichtraucher bis 55 sein Bewerbungsschreiben ohne das gewünschte Foto an die unternehmungslustige Frau Rita gerichtet hat, reagiert diese prompt und diskret mit einem Antwortschreiben an sein Postfach.Was der angeblich gebundenen Blondine in den besten Jahren so alles an Tabulosigkeiten vorschwebt, läßt beim Empfänger nicht nur den Blutdruck in die Höhe schnalzen.Und Rita legt noch ein Schäuferl nach, indem sie ihrem Schreiben das Foto einer Blondine beilegt, das keine Wünsche offen läßt.Das Bild zeigt natürlich nicht Rita, denn die ist und war in ihrem Leben noch nie blond, aber sie weiß aus dreißigjähriger Berufserfahrung, was Männer zu Wurschteln macht.Auf der Rückseite des Fotos stellt sie in klebrigen, aber unmißverständlichen Worten klar, daß sie erst dann zu einem ersten Rendezvous bereit sei, wenn sie sich anhand einer fotografischen Ganzkörperaufnahme von seinen Abmessungen überzeugen konnte.Manche Bewerber ziehen daraufhin den Schwanz ein.Der Großteil aber liefert Frau Rita das gewünschte Beweismaterial.Doch anstatt einer Einladung zur tabulosen Freizeitgestaltung kommt alsbald die erste Rechnung, gleich mit Mahnung: Sollten in den nächsten 14 Tagen nicht öS 20.000.- auf nachfolgendes Schweizer Bankkonto einbezahlt werden, gehen Korrespondenz und Foto per Einschreiben an die Frau Gemahlin.Und angeblich hat bis jetzt kein einziger von Frau Ritas über 120 Kunden die Zahlungsfrist versäumt.„Weil zwanzig Blaue zwar viel Geld sind, aber nicht so viel Geld, daß man deswegen gleich zur Kieberei rennt, sich dort lächerlich macht und nicht einmal sicher sein kann, daß sie den Erpresser schnappt, bevor der Brief mit dem Foto daheim einschlägt wie die Atombombe.Da brennen die Männer lieber wie die Luster“, sagt Gitti und grinst.„Von der Rita könnt man was lernen.“„Naja“, sage ich und hab das deprimierende Gefühl, seit Tagen nur noch von Leuten umzingelt zu sein, die mit Sex im Monat mehr Geld verdienen als ich in meinem Job in einem ganzen Jahr.Und das noch dazu steuerfrei.„Und wieso erhört diese Rita nur Typen, die zuerst einmal kein Foto schicken?“ will ich wissen.„Logisch“, meint Gitti.„Die Fototypen, das sind die professionellen Puderanten.Die kennt man.Die lassen keine Gelegenheit aus.Egal ob per Inserat oder sonst wie.Aber bei den Typen gibt’s nix zu erben.Maximal den Tripper.“ „Verstehe“, sage ich.„Aber was ich nicht versteh: Was hat der Walter damit zu tun?“„Ich hab ihm von der Rita erzählt, weil man mit dem Trick ohne viel Aufwand ganz schön viel Geld machen kann.Und der Walter, der Vollkoffer, hat sich jetzt gedacht, was diese Rita kann, das kann ich auch.“Da der Walter Kaltenbeck jedoch, laut Aussage seiner Gattin, sogar zu blöd zum Scheißen ist, hat er sich bei seinem Coup nicht wirklich clever angestellt: Zum Beispiel schaltete er seine Kontaktanzeige mit fast demselben Wortlaut; und weil er offenbar nicht weiß, wie man ein Postfach eröffnet, entschied er sich für eine Chiffrenannonce; und weil er in der Eile kein anderes Blondinenfoto an der Hand hatte, verschickte er einen Schnappschuß seiner Frau Gitti, oben ohne und im schwarzen Strumpfbandgürtel auf der Abendrotseite der Kaltenbeckschen Tagesdecke.Viel weiter kam er nicht.Denn Frau Rita war nicht entgangen, daß da ein Ideendieb versuchte, in ihr Revier einzudringen, um in ihren Gewässern zu fischen.Sie stellte dem unbekannten Konkurrenten eine Falle, indem sie auf sein Inserat antwortete.Nach Erhalt des Gitti-Kaltenbeck-Fotos wußte Rita bald Bescheid, denn die Welt ist klein, ganz besonders in Wien unterhalb der Gürtellinie.Seine gebrochene Nase und den ausgeschlagenen Zahn verdankt der Walter Kaltenbeck aber nicht der streitbaren Rita, sondern seinen 50.000 – an Spielschulden.Rita ist fair, auf ihre Art.Sie will kein Geld vom Kaltenbeck, sie will bloß, daß er sich aus ihrem Geschäft zurückzieht.Umgehend.Und sie will seine Kunden.Die komplette Korrespondenz mit sämtlichen Fotos.„Morgen um elf“, sage ich.„Genau.Wenn das Arschloch nicht liefert, ist er dran.Oder ich“, sagt Gitti.„Ich würd zu deiner Schwester ziehen, bis sich alles gelegt hat.Und mir Urlaub nehmen im Jacky, wenn das geht.“„Mach ich eh“, sagt Gitti.„Morgen in der Früh bin ich weg.Deswegen wollt ich dich ja unbedingt noch einmal sehen.Aber wenn du magst, dann laß ich dir einen Schlüssel von der Wohnung da, und du kannst jederzeit duschen kommen.“„Super“, sage ich, und bewundere Gitti Kaltenbeck, die in Momenten größter persönlicher Probleme die kleinen Probleme anderer nicht aus den Augen verliert.Dann kläfft der kleine Hund vor der Tür, und der Trainer begehrt Einlaß.Er will oben nicht länger warten.Erstens war der Eiskasten in der Sauwirtschaft die längste Zeit nicht zu finden, und dann war die Enttäuschung groß, weil er nichts Trinkbares enthält.Kein Bier im Haus, das ist für den Trainer eine schlimmere Katastrophe als Wasserrohrbruch und Kurzschluß zusammen.„Wenn wir nicht bald gehen, kann ich für nix garantieren“, kommt er mir auf gefährlich.„Dann pinkelt dir der Che noch einmal ins Stiegenhaus.“„Großartig“ sage ich und schlüpfe in den Lederjanker.„Gibt’s eigentlich des grausliche Rallye noch?“ will der Trainer wissen.„Warum?“ frage ich zurück, und zu Gitti sage ich: „Ich schau nach der Besprechung mit dem Trainer noch auf einen Sprung vorbei.“Sie kneift mir diskret in den Hintern.„Das will ich stark hoffen“, sagt sie und flüstert mir ins Ohr, daß sie ohne meine tatkräftige Mithilfe heute ganz bestimmt nicht einschlafen kann.30Der kleine Hund will zuerst nach links, dann nach rechts, dann unter ein Auto und schließlich auf einen Besuch ins Zehnerhaus.„Andere Hunde machen das nicht, so viel ich weiß, die gehen brav an der Leine“, sage ich zum Trainer.„Aber auf Teneriffa is das wahrscheinlich anders.Ich kenn mich da nicht so aus.“Der Trainerhund, klärt mich der Trainer daraufhin auf, kann nicht folgsam an der Leine gehen, weil er noch ein Welpe ist, also ein Kleinkind, und außerdem war der Flug eine ziemliche seelische Belastung, und die neue Umgebung ist es erst recht [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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