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.Ich liebe nächtliche Autofahrten, ich leide nämlich an Schlaflosigkeit.«Gehorsam wendete ich und fuhr den gleichen Weg zurück.Sein Revolver zielte noch immer auf meinen Nacken.Zehn Minuten lang fuhr ich in tiefem Schweigen und grübelte verzweifelt, was das alles zu bedeuten hatte, dann gab ich es auf.»Wie gut sind Sie eigentlich eingeweiht?« fragte ich schließlich.»Besser als Sie, Freundchen.«»Dann wissen Sie also auch, daß bereits ein Mord geschah und in was Sie sich da eingelassen haben? Die Leiche liegt im Schweinestall verscharrt.«»Falsch, mein Freund«, erwiderte er sorglos.»Nicht mehr.Sie war dort, das stimmt, doch während unserer kleinen Spazierfahrt wurde sie wieder ausgebuddelt.«»Na ja, das ist Ihr Bier.Ich hoffe nur, die zahlen Ihnen genug für fünfzehn bis zwanzig Jahre Sing-Sing.«»Sie zahlen genug.« Zuversicht schwang in seiner Stimme.»Das ist der große Fall, auf den ich seit zehn Jahren gewartet habe«, sagte er begeistert.»Die Sache ist hundertprozentig abgesichert, es besteht nicht das kleinste Risiko.«»Das haben schon viele gesagt.«»Zehn lausige Jahre«, sinnierte er.»Ein Privatdetektiv mit einem Rattenloch als Büro und Ratten als Klienten.In einer guten Woche habe ich bisher vielleicht hundert Piepen gemacht, in einer schlechten kam nicht mal die Miete dabei heraus, und die schlechten überwogen.Von Tag zu Tag wurde man älter — und plötzlich wie aus dem Nichts das große Los! Ich mache jetzt Schluß, und zwar mit genug Kies in der Tasche, um endlich einmal das zu tun, was ich mir schon immer gewünscht habe.So läuft der Hase, Boyd.Und wenn Sie mir jetzt noch sechs Leichen unter die Nase halten, ich weiß von nichts, und niemand kann mich mehr auf halten.«»Sie hatten es ja wahrhaftig schwer«, meinte ich nicht ohne Sarkasmus.»Ein Jammer, daß Sie überhaupt am Leben geblieben sind.«Bei unserer munteren Plauderei hatten wir wieder die Farm erreicht.»Fahren Sie durch das Tor«, sagte Tolvar, jetzt hellwach.»Auf dem Fahrweg stellen Sie den Motor ab und löschen die Scheinwerfer.Ich sage dann, wann Sie bremsen.«Er war wieder ganz der harte, unerbittliche alte Tolvar.Ich folgte seinen Anweisungen, denn der Revolverlauf drückte wieder hart gegen mein Genick.Der Wagen rollte noch fünfzig Meter, dann gab er den Befehl zum Halten.»Legen Sie sich flach auf den Sitz!« befahl er und überzeugte sich, daß auch alles nach seinem Wunsch geschah.»Was, zum Teufel.«»Muß ich erst wieder grob werden?«Ich lag ganz still und spitzte die Ohren.Nach etwa einer Minute wurde der Kofferraum geöffnet, ich hörte es stoßen und rumpeln, dann fiel die Klappe wieder zu.Tolvar saß noch immer hinter mir, also mußte sich ein anderer an meinem Wagen zu schaffen machen.»Sie dürfen sich wieder aufsetzen«, meldete sich die scharfe Stimme im Fond.»Und nun wenden Sie, aber die Lichter bleiben aus, verstanden? Etwas plötzlich, wenn ich bitten darf.Ich möchte endlich schlafen gehen.«Ich hatte kaum gewendet, da klappte hinter mir eine Tür, und Tolvars Wolfsgesicht erschien neben mir am Fenster, wirkungsvoll ergänzt durch den Revolver in seiner Hand.»Vielen Dank für die reizende Autofahrt«, sagte er.»Jetzt bin ich bestimmt von meiner Schlaflosigkeit geheilt.«»Und was soll ich jetzt tun? Ihnen ein Schlaflied singen?«»Sie können tun und lassen, was Sie wollen, mein Freund«, erwiderte er großzügig.»Fahren Sie nach New York, nach Kalifornien, was geht es mich an?«»Und was sollte der ganze Zirkus?«»Was für ein Zirkus? Boyd, Sie träumen ja.Wir haben uns heute überhaupt nicht gesehen.Es ist der gleiche Unsinn wie die Geschichte von der Leiche im Schweinestall.Sie haben zuviel Phantasie! Sie können schon gar nicht mehr unterscheiden zwischen Wirklichkeit und Einbildung, das ist gefährlich.Sie sollten mal was dagegen tun.«»Vielen Dank.«»So, und nun verduften Sie endlich, oder glauben Sie, ich will mir die ganze Nacht Ihr Geschwafel anhören?« Er war jetzt richtig ungeduldig.»Ich fahre ja schon.Man wird sich ja doch noch eine Zigarette anzünden dürfen.«»Das konnten Sie doch sonst sehr gut im Fahren.«»Dauert doch nur fünf Sekunden«, sagte ich gemütlich.Ganz langsam zog ich eine Zigarette aus der Packung, und noch langsamer steckte ich sie in den Mund; ich hatte Schwierigkeiten mit dem Anzünder, und es dauerte, bis sie endlich brannte.Hatte ich Tolvar überschätzt? Hielt er mich wirklich für so dumm, daß ich nicht wußte, was jetzt kommen würde?Sie hatten gewartet, bis Sylvia im Haus war und Tolvar mit mir durch die Gegend schaukelte, dann hatten sie den Toten ausgegraben und ihn in meinen Kofferraum gelegt.Wenn ich jetzt abfuhr, würde Tolvar hinterherschießen, und ich war sicher, daß er treffen würde.Er hatte recht, dieser Plan war wirklich lupenrein.Die Polizei brauchte keine überflüssigen Fragen zu stellen, man hatte einen Eindringling versehentlich auf der Flucht erschossen, die frische Grube im Schweinepferch und die Leiche im Kofferraum gaben jede Antwort.Die Falle war perfekt und teuflisch ausgedacht.So langsam meine Hände sich bewegten, so fieberhaft arbeitete mein Gehirn.Ich hing an meinem Leben, und doch sah ich keine Chance, dem sicheren Tod zu entgehen.Ich inhalierte tief.»Verschwinden Sie endlich, ehe ich mich besinne und Ihre hübsche Fresse poliere«, sagte Tolvar rüde.Ich konnte ihn nicht länger hinhalten und startete den Motor.»Leben Sie wohl!« rief er jovial.Mein Plan war verwegen und die Chance gering, doch ich durfte nichts unversucht lassen.Ich wollte es ihnen zumindest schwermachen.Ich schaltete in den Rückwärtsgang und trat wild auf das Gaspedal, dabei drehte ich die Scheinwerfer voll auf.Der Wagen machte einen wilden Sprung nach rückwärts.Tolvar stand im vollen Scheinwerferlicht und war geblendet.Mein jähes Manöver hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht.Ich schaltete in fliegender Hast und preschte direkt auf ihn zu.Er hielt einen Arm vor die Augen, um das blendende Licht abzuwehren, die andere Hand riß den Revolver hoch [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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