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.»Wie schade, Sebastiano.«Elena Montebello musterte Cristin sowie ihre Begleiter eingehend.Ihre Miene wurde nachdenklich, und sie fuhr mit einer Hand sacht über den seidigen Stoff in ihrer Hand.Ihr Augenpaar traf auf Cristins und hielt es fest.»Im nächsten Sommer soll unsere einzige Tochter Giulia verheiratet werden.« Sie machte eine bedeutungsvolle Pause.»Den Auftrag für den Brautstaat für sie und ihren künftigen Gemahl haben wir noch nicht vergeben.Wenn es Euch gelingen sollte, mir bis übermorgen am Abend drei Entwürfe vorzulegen, die mich von Euch und Eurer Kunstfertigkeit überzeugen, werde ich erwägen, Euch den Auftrag zu erteilen.« Sie hob einen Zeigefinger.»Lasst Euch gesagt sein, ich bin äußerst anspruchsvoll und erwarte nur das Beste.«Cristins Herz machte einen Hüpfer, so heftig, dass sie meinte, Baldo, Doria und Bastian, der das Geschehen bisher stumm verfolgt hatte, müssten es hören.Wenn nur ihr Gesicht, in dem sich stets alle Emotionen abzuzeichnen pflegten, sie nicht verriet! Ein tiefer Atemzug, dann lächelte sie so gleichmütig, wie es ihr nur möglich war.»Es ist mir eine große Ehre, Signora Montebello.Ich werde Euch gewiss nicht enttäuschen.« Ein Geistesblitz durchzuckte sie.»Wenn ich mir noch eine Frage erlauben dürfte, Signora?«Diese gab das Lächeln zurück.»Nur zu.«»Um Eure Tochter würdig zu kleiden, wäre es schön, wenn ich sie kennenlernen dürfte.«Die Hausherrin unterbrach sie mit einer ausholenden Handbewegung.»Selbstverständlich, ich gehe sie holen.Begleitet Ihr mich, Sebastiano?«Kurz darauf waren Cristin und die Männer allein.Der Boden unter ihren Füßen schwankte bedrohlich, doch da fühlte sie zwei starke Arme, die sie umfassten und auf einen der Stühle niederdrückten.»Der hast du es aber gegeben, Liebling.Wie du das angestellt hast.Ach, ich liebe dich!« Ein zärtlicher Kuss Baldos folgte.Bastian klopfte ihr anerkennend auf die Schulter.»Gut gemacht, Cristin.Aber sagt, wie wollt Ihr das anstellen … bis übermorgen?«Sie sah von einem zum anderen.»Meine Güte, ich weiß es nicht.Ich habe nicht die geringste Ahnung.«Als die Montebellos kurz darauf mit ihrer Tochter den Raum betraten, hatte Cristin ihre Fassung wiedergefunden.Allerdings war sie kaum zu einem klaren Gedanken fähig und konnte nur hoffen, vor Aufregung nicht ins Stottern zu geraten.Giulia Montebello war ein Mädchen von ungefähr sechzehn Lenzen und wie ihre Mutter ungewöhnlich groß, aber feingliedrig.Ihre helle Haut und die braunen, lockigen Haare verstärkten den puppenhaften Eindruck noch.Wache, dunkle Augen und ein schüchternes Lächeln begegneten Cristin.Die Hausherrin berichtete ihrer Tochter zunächst, was das Begehr der Gäste in der Casa war.Cristin trat auf die junge Frau zu und senkte den Kopf zum Gruß.»Ich wurde beauftragt, Entwürfe für Euren Hochzeitsstaat anzufertigen.Um Euch aufs Beste dienen zu können, ist es nicht nur wichtig, Maß zu nehmen, sondern auch zu erfahren, welche Farben und Stoffe Ihr bevorzugt.Schließlich soll kein Brautpaar in ganz Venedig je so schön und prachtvoll aussehen wie Ihr und Euer werter Bräutigam.«Giulia Montebellos Wangen röteten sich, die junge Frau gab sich redlich Mühe, sich ihre Aufregung nicht anmerken zu lassen.Mit heller Stimme begann sie zu sprechen.»Sie sagt, ihr stehen nicht alle Farben, weil sie sehr hellhäutig ist und rasch kränklich wirkt«, wiederholte Doria ihre Worte.Cristin schenkte ihr ein verständnisvolles Lächeln.»Das geht mir ebenso.Trotzdem bin ich mir sicher, dass wir das Richtige finden werden.« Eingehend ließ sie den Blick über die schlanke Gestalt gleiten.»Ihr habt eine wundervolle Haut, sie steht in einem schönen Kontrast zu Eurem dunklen Haar.«Geschickt verwickelte Cristin die junge Frau in ein Gespräch, und bald erzählte Giulia Montebello freimütig und mit glänzenden Augen von ihrer bevorstehenden Hochzeit.Ihr Bräutigam war ebenso dunkelhaarig wie sie, und die Lebhaftigkeit, mit der sie von ihm berichtete, verriet der Goldspinnerin, wie verliebt sie in den jungen, hoffnungsvollen Beamten war.Sie liebte schöne Kleider, am besten gefielen ihr Blautöne.Ja, und sie wünschte sich einen Schleier, aber nur halb durchsichtig, denn sie wollte ihren Bräutigam betrachten, wenn sie einander während der Zeremonie die Hände reichten.Cristin hörte aufmerksam zu.Die junge Frau gefiel ihr, sie hatte offenbar die Liebenswürdigkeit ihres Vaters geerbt.Das Maßnehmen war rasch erledigt, und als die Schwangere alles erfahren hatte, was sie wissen musste, wandte sie sich der Signora zu.»Danke«, entgegnete sie höflich, »das genügt mir schon.Eure Tochter wird wie eine Königin aussehen, Signora.«Als sie die Casa der Montebellos verließen und mit einer Gondel den Canal Grande entlangfuhren, fragte Doria, wohin er sie nun begleiten dürfe.Die Blicke zwischen Bastian, Baldo und Cristin flogen nur so hin und her.»Wie ich gehört habe, soll es in Venedig viele Webereien geben?«, erkundigte sich Cristin.»Unzählige«, bestätigte Doria.»Was gedenkt Ihr nun zu tun?«»Bitte führt uns zu den besten Webern der Stadt, damit ich mir einige Anregungen holen kann.« Sie sah an ihm vorbei in das sanfte Grünblau des Wassers und auf die kleinen Schaumkronen, die der Wind an die Ufer spülte.18Die ersten beiden Webereien hatten geschlossen, und an der dritten Tür wies man sie mit dem Hinweis, diese Werkstatt nehme vorerst keine Aufträge entgegen, höflich ab.Baldo erinnerte sich, dass Signora Montebello einen gewissen Meister Pino erwähnt hatte, und sie beschlossen, es bei ihm im Bezirk San Marco zu versuchen.Der Mann sei ihrer Sprache mächtig.Bereits der mit Schmiedeeisen kunstvoll gestaltete Eingang, ganz in der Nähe der Kirche Santa Maria del Giglio, zeugte von der Erlesenheit der Kunden, die hier ihre Gewänder fertigen ließen.Bastian wollte draußen warten, deshalb nickten die drei einander zu und traten ein.Eine Glocke erklang, und sie standen in einem bescheiden eingerichteten Empfangsraum mit zwei Stühlen und einem Schreibtisch, auf dem sich unzählige Pergamente türmten.Ein kleiner, verhutzelter Mann trat ihnen eilig entgegen und wischte sich die Hände an seinem Kittel ab.»Scusi, Signori, aber wir haben eigentlich schon geschlossen.Wie kann ich Euch weiterhelfen?«Cristin öffnete den Mund, doch Baldo kam ihr zuvor und trat mit einem Lächeln auf ihn zu.»Gott zum Gruße, Meister Pino.Ich möchte meiner Frau ein Gewand anfertigen lassen, aber es muss etwas ganz Besonderes sein.«Cristin blinzelte ihn von der Seite an [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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