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.Das Telefon piepste und ein Mann sprach.»Hey, Ed«, sagte die Stimme, »hier ist Lawrence.Vorhin war die Leitung auf einmal weg.Hör mal … ich hab drüber nachgedacht, was du gesagt hast.Du weißt schon, wegen der Wohnung.Na ja, es ist so … im Moment ist es gerade ein bisschen schwierig.Ich weiß, du hast gesagt, es ist wirklich wichtig, aber ich muss leider absagen.Tut mir echt leid, Ed … hoffe, du bist jetzt nicht sauer.Ruf mich doch zurück, wenn du noch mal drüber reden willst.Bis dann.«Ich sah Eddi an.»Du wolltest nur?«Sie sah mich nicht an, starrte bloß auf den Boden.»Was hattest du vor?«, fragte ich sie.»Mich in einen großen Müllsack stecken und dann quer durch London schleppen zu Lawrence’ Wohnung?«Sie zuckte die Schultern.»Dafür hatte ich mir noch nichts überlegt.«»Und was, glaubst du, würde ich tun, wenn du mich der Polizei übergibst? Hast du gedacht, ich würde ihnen nichts über dich erzählen?«»Wie gesagt, ich hatte mir noch nicht alles überlegt …«»Na gut … du hättest sowieso nur deine Zeit vergeudet.Die einzige Belohnung, die du bekommen hättest, wär ein Schuss in den Hinterkopf.« Ich sah sie wieder an.»Ich hab dir schon mal gesagt, Eddi, diese Leute, die, die hinter mir her sind … sobald die mich haben, töten sie dich.Es gibt keine Belohnung.Keine 50.000 Pfund.Das ist alles Lüge.«Sie saß da, rauchte eine Weile still vor sich hin und starrte zu Boden.Dann nahm sie einen letzten Zug, drückte die Zigarette in einem Aschenbecher aus und schaute langsam zu mir hoch.»Wie bist du aufgewacht?«, fragte sie mich.»In dem Wein war genügend Stoff, um dich für drei, vier Stunden aus dem Verkehr zu ziehen.Wieso, verdammt, bist du aufgewacht?«Ich schüttelte den Kopf.»Du würdest es mir sowieso nicht glauben, wenn ich es dir erzählte.«»Probier’s aus.«»Warum? Warum soll ich dir irgendwas erzählen? Du hast mich unter Drogen gesetzt.Du hast mich belogen.Du hast auf mich geschossen, verdammt.«»Zuerst hast du auf mich geschossen.«»Ich hab nicht auf dich geschossen … ich hab in deine Richtung geschossen.«»Ach ja, stimmt«, sagte sie höhnisch, »und in die Richtung von jemand schießen, das ist natürlich in Ordnung, ja?«Ich schüttelte den Kopf, kochend vor Wut.Eddi starrte mich an.»Warum sagst du mir nicht einfach die Wahrheit, Robert?«»Welche Wahrheit?«»Die Wahrheit, die du die ganze Zeit, seit du hier bist, vor mir verbirgst.Ich weiß, dass du es jemandem erzählen willst.Ich seh es deinem Gesicht an.Es macht dich wahnsinnig, stimmt’s? Irgendwem musst du es erzählen.Und im Moment hast du keinen außer mir.«Ich sagte eine Weile nichts.Ich saß nur in der Stille der tiefsten Nacht und dachte über Verschiedenes nach.Es gab eine Menge nachzudenken.Eine Menge harte Entscheidungen zu treffen.Eine Menge Unbekanntes zu überlegen.Aber am Ende schmolz alles zu der simplen Frage zusammen: Was mach ich mit Eddi?Während ich darüber nachdachte, fiel mir ein, wie ich mit Kamal in seinem Wagen geredet hatte.Ich erinnerte mich, wie ich ihn gefragt hatte, was er tun würde, wenn er ich wäre.Wenn ich du wäre?, hatte er gesagt.Was würden Sie dann machen?Ich denke, du hast zwei Möglichkeiten.Entweder du vertraust mir oder du tötest mich.Wenn ich du wäre, würde ich mir vertrauen.Warum?Weil du mich nicht töten willst.Ich will Ihnen aber auch nicht vertrauen.Ist aber die bessere Option.Ja?Glaub schon.Sie würden also.Würde ich.»Hast du ein Auto?«, fragte ich Eddi.»Was?«»Ein Auto … hast du ein Auto?«»Ja … ich hab ein Auto.Warum willst du das –«»Willst du wirklich die Wahrheit über mich wissen?«»Ja, aber –«»Ja oder nein.«»Ja«, seufzte sie.»Ich will die Wahrheit wissen.«»Gut«, sagte ich.»Dann zieh dich an.Wir fahren ein bisschen spazieren.«ZwölfEs war noch dunkel, als wir aus London herausfuhren und die A12 Richtung Essex nahmen.Auf den Straßen war es noch ruhig, die Luft war eisig, der Himmel sternlos und schwarz.Ein blasser weißer Mond leuchtete hell in der Ferne, und während wir durch die morgendliche Dunkelheit dahinrasten, beobachtete ich, wie er um uns herumwanderte.Er schien wachsam wie ein Hund, der seine Runde dreht.Mal war er rechts von uns, dann verschwand er für eine Weile und plötzlich sah ich ihn vor uns über dem Horizont wieder auftauchen.Wenn ich imstande wäre, den Mann im Mond zu sehen, hätte ich wahrscheinlich gedacht, er folgt uns.Aber ich habe ihn noch nie sehen können.Ich habe überhaupt noch nie irgendwas erkennen können dort oben – keine Gesichter, kein Mondkalb, keine gebrochenen Herzen von Liebenden.Ich sehe es einfach nicht.Ich schaute hinüber zu Eddi.Sie hatte nicht mit mir gesprochen, seit wir aus der Wohnung waren, und sie warf mir auch jetzt keinen Blick zu.Stattdessen saß sie bloß da und fuhr schweigsam vor sich hin, mit kaltem, leerem Gesichtsausdruck.Wahrscheinlich war sie noch immer sauer auf mich, weil ich ihr nicht sagen wollte, wohin wir fuhren.Oder warum wir das taten.Das Einzige, was ich gesagt hatte, war: Wenn sie die Wahrheit über mich wissen wolle, müsse sie mitkommen und sie von jemand anderem hören.»Wieso?«, hatte sie gefragt.»Wenn du sie von mir hörst, wirst du die Wahrheit nicht glauben.Aber wenn du sie von jemand anderem erfährst … ach, wahrscheinlich wirst du sie dann auch nicht glauben, aber zumindest wirst du nicht denken, ich bin verrückt.«»Wieso soll ich denken, dass du verrückt bist?«»Warte ab, bis wir da sind.«Ihr gefiel die Vorstellung nicht, an einen unbekannten Ort zu fahren, um morgens in aller Herrgottsfrühe eine unbekannte Person zu treffen, trotzdem war sie einverstanden gewesen.Keine Ahnung, wieso.Vielleicht war sie einfach nur neugierig.Vielleicht glaubte sie auch, es wäre irgendwas für sie drin.Oder sie hatte bloß Angst davor, was ich ihr antun würde, wenn sie Nein sagte.Was immer der Grund war, es war mir egal [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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