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.Ich rufe dich an, sobald Mutter und ich angekommen sind.«Aber da hatte Cornelia bereits aufgelegt.Als sie das Haus ihrer Eltern betrat, überlief es sie eiskalt und sie bekam an beiden Armen Gänsehaut von der frostigen klimatisierten Luft.Schnell schnappte sie sich die Post, die auf einem Tablett aus Sterlingsilber für sie bereitlag, streifte die Schuhe ab und ging in den Multimedia-Raum.Dort zog sie die neueste Ausgabe von Townhouse aus dem Poststapel, und dass sie nicht mehr den Titel zierte, versetzte ihr einen kleinen Stich.Diese Woche war das Titelmodel Theo Galt, der breit grinsend mit einer Pobacke auf seinem Dordoni-Schreibtisch saß, darunter die Schlagzeile GALT GREIFT NACH GOTHAM CITY.Hinter ihm konnte Cornelia gerade so ein großes gerahmtes Bild ausmachen, auf dem Theo zwischen Jay-Z und Beyonce zu sehen war.Sie musste ihn unbedingt anrufen und ihm gratulieren.Und ihm natürlich verklickern, dass sie die nächste große Nummer im Music-Biz sein würde.Lässig ließ sie sich in einen Sessel sinken und blätterte gierig durch die Hochglanzseiten des Magazins.Dort war sie beim Philharmonic in diesem heißen Kleid von Derek Lamb, das den Kontrast zwischen ihren dünnen Oberarmen und ihrem C-Körbchen-Busen besonders gut zur Geltung brachte.Und da, gleich neben ihr, stand Wyatt, bei der Townhouse-Party; er – groß, dunkelhaarig und gut aussehend – war das perfekte Gegenstück zu ihr – zierlich, blond und bildhübsch.Aber er machte ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter und schaute nicht in die Kamera, aber eine Hand hatte er auf ihren Rücken gelegt.Der Anblick dieses Schnappschusses beruhigte sie merklich.Sie musste daran denken, dass alle, die dieses Foto sahen, denken mussten, ihr Leben sei absolut perfekt – zumindest von außen betrachtet.Und es bestärkte sie nur in ihrem Entschluss, Wyatt zurückzuerobern.Dann konnte Fernanda von ihr aus mit ihrem altersschwachen, geschiedenen Waldschrat in den Sonnenuntergang reiten, ohne dass Cornelia auch nur mit der Wimper zucken würde.Denn sie wäre nicht allein.14BITTE KOMMEN SIE ZUM DINNER ZUDOROTHEA HAYES800 Park Avenue, PH AMITTWOCH, 13.JANUARCOCKTAILS AB 19 UHRIn einem karmesinroten Kleid und mit Diamant-Ohrsteckern, so groß wie Weintrauben, genoss Dottie Hayes die Ruhe vor dem Sturm eine Stunde vor dem Eintreffen ihrer Gäste bei einem starken Wodka-Gimlet, als sie ihren Sohn zur Haustür hereinschneien hörte.»Mutter! Muuuuuutter!«Dottie schauderte es, aber sie sagte keinen Ton.Erwartete er allen Ernstes, dass sie in derselben Lautstärke antwortete, als spielten sie hier Blinde Kuh? Dottie schloss die Augen und nippte zur Nervenberuhigung an ihrem Drink.»Ich glaube, sie ist in der Bibliothek, Sir«, hörte Dottie Graciela sagen.»Da bist du ja!«, trompetete Wyatt, als er zur Tür hereingepoltert kam und auf der Stelle jeglichem Anflug von Ruhe und Frieden den Garaus machte.»Der Schuppen hier hat einfach viel zu viele Zimmer.« Von der Winterluft hatte er hochrote Wangen, und wie so oft war Dottie wie vor den Kopf gestoßen angesichts der Ähnlichkeit zwischen Wyatt und ihrem verstorbenen Mann.Sie hatten beide dichte dunkle Haare, waren groß gewachsen, hatten einen athletischen Körperbau und durchdringend graublaue Augen.Doch da endete die Ähnlichkeit auch schon.Sosehr sie ihren Sohn liebte, Dottie hatte nicht übertrieben, als sie Cornelia von seinen Schwächen und Fehlern erzählt hatte.Seit Jahren trieb Wyatt bereits ziellos durchs Leben, vergeudete sein nicht unerhebliches Talent auf der Jagd nach dem nächsten Abenteuer und hatte einen enormen Verschleiß an Freundinnen.Wenn sie zu lange darüber nachdachte, tat es ihr richtig weh.Also zwang sie sich, nicht über ihren Sohn ins Grübeln zu geraten.Sie versuchte zu akzeptieren, dass ihr Sohn – ihr kluger, gut aussehender, vor Potenzial nur so strotzender Sohn – mehr oder weniger ein Windei war.Vielleicht hatte sie als Mutter versagt.Aber wie dem auch sei, jetzt war es zu spät.Immerhin war er beinahe vierzig und ziemlich eingefahren in seinem Trott.»Du hast mich gefunden«, seufzte Dottie.»Du kommst zu früh.Scotch?«»Hole ich mir gleich selbst.Ich wollte gern mit dir sprechen.«»Wie schön«, entgegnete Dottie.»Dein Fernbleiben zu Weihnachten machte eher den gegenteiligen Eindruck.« Es hatte sie gekränkt, dass er nicht nach Florida gekommen war, obwohl sie ihm sogar angeboten hatte, ihn mit ihrer Privatmaschine einfliegen zu lassen.Wyatt war alles, was ihr an Familie geblieben war, von ihrer spitznasigen Schwester Lydia mal abgesehen, einer vertrockneten alten Jungfer, die ihr Leben der Zucht Englischer Springerspaniels verschrieben hatte und sich strikt weigerte zu verreisen.»Nun ja, aber schön, dass du jetzt hier bist.Vielleicht kann ich dich ja überzeugen, dass du dich heute Abend ausnahmsweise anständig benimmst.Mir ist nicht danach, mich blamieren zu lassen.«»Was lässt dich denn annehmen, ich könnte dich blamieren?«»Siebenunddreißig Jahre Erfahrung.Du weißt selbst, dass deine Manieren ein Graus sind, und das fällt nun mal auf die Frau zurück, die dich großgezogen hat.«»Aber du kannst doch Margaret nicht die Schuld dafür in die Schuhe schieben.«Dottie verdrehte die Augen.Ihr Sohn setzte sich auf das Sofa und legte seine Füße in den handgenähten John-Lobb-Schuhen auf den Couchtisch.»Also, ich habe Neuigkeiten.Große Neuigkeiten.Harvard University Press verlegt mein erstes Buch.Alfred Kipling will es höchstpersönlich lektorieren.Ich habe gerade den Vertrag unterschrieben.«Verblüfft schnappte Dottie nach Luft.»Wyatt, Herz, das ist ja wunderbar!« Konnte das wirklich wahr sein? Dottie hoffte inständig, dass es ihm diesmal wirklich ernst war und er Ziel und Zweck für sein Leben entdeckt hatte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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