[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.In dem winzigen Raum kann man sich kaum bewegen.Mit ausgestreckten Armen könnte ich problemlos beide Wände gleichzeitig berühren.Ich stelle die Schublade auf den Tisch und öffne sie.Darin stapeln sich, dicht gedrängt, mehrere Tonbänder, kleine Mikrokassetten, die nicht viel Platz wegnehmen.Alle sind nummeriert.Ich ziehe einen großen Plastikbeutel aus meiner Tasche und stopfe sie hinein.In der Schublade findet sich außerdem noch ein Heft zur Buchführung.Ich klappe es kurz auf – es ist voller Namen, Daten und Zahlen -, dann werfe ich es ebenfalls in den Plastikbeutel.Als ich aus der Kabine trete, ist Erica wieder zurück.Sie betrachtet den Beutel, sagt jedoch keinen Ton.Um dem Ganzen einen offizielleren Anstrich zu geben, habe ich ihn versiegelt und abgezeichnet.Ich bitte sie, ebenfalls zu unterschreiben, was sie auch tut, nachdem sie mir die Pappschachtel mit den Ausdrucken der Kontoauszüge ausgehändigt hat.Dann begleitet sie mich zur Eingangstür, wo der Wachmann auf mich wartet.»Ich wollte auch immer zu den Cops«, sagt er.»Aber mit meinem kaputten Knie war das nicht drin.« Im Laufe der Jahre habe ich diese Geschichte von einer Menge Sicherheitsleute gehört.Mal ist es ein kaputtes Knie, dann die Angst oder die fehlende Motivation, oder aber sie sind beim Psychotest durchgefallen.Die Bank ist jetzt so gut wie leer.Die Überwachungskameras unter der Decke haben mein Bild aus einem Dutzend Blickwinkel aufgenommen, und ich weiß genau, dass das noch auf mich zurückfallen und mich gehörig in die Scheiße reiten wird.Aber nicht heute.Vielleicht an dem Tag, wenn sie Sidney Alderman ausgraben.Heute läuft erst mal alles bestens.Heute hatte meine Frau ein Foto von unserer Tochter im Arm, und ich habe einen Hinweis gefunden, der mich vielleicht direkt zu Rachels Mörder führt.Mit so einem Hinweis kann einen nichts mehr stoppen.Als der Wachmann die Tür aufschließt, um mich rauszulassen, wendet Erica sich ab.»Eine Sache noch«, sage ich, und sie fährt herum.Es scheint, als wollte sie erneut einen Blick auf ihre Uhr werfen, doch sie kann sich gerade noch beherrschen.»Das Foto hinter Ihrem Schreibtisch, von Ihnen und einem Mann – er ist so um die fünfzig, sechzig.Er kommt mir bekannt vor.«»Das war viele Jahre lang unser Filialleiter«, sagt sie.»Wenn Sie mal hier gewesen sind, haben Sie ihn bestimmt gesehen.«»Was?«, frage ich, und allmählich dämmert mir, wer das ist.»Henry ist vor ein paar Jahren gestorben«, sagt sie.»Henry Martins.«»Genau.Kannten Sie ihn?«»Ich war mal mit ihm schwimmen.«Der Regen draußen ist nach wie vor dicht, und das Gleiche gilt für den Verkehr.Ich gehe an einem Typen vorbei, der Kaugummis vom Gehweg kratzt und in einen Plastikeimer befördert.Er trägt ein T-Shirt, auf dem der Osterhase an einem Kreuz hängt.Darauf steht Jesus hatte ein Stuntdouble, und ich frage mich, wie Vater Julian wohl darauf reagiert hätte.Ein anderer Typ, der Klebstoff schnüffelt, lehnt gegen einen Fahrradständer und schaut ihm dabei zu.Offensichtlich kommen die Verrückten samstags schon etwas früher aus ihren Löchern gekrochen.Ich laufe an ihnen vorbei durch den Regen zu meinem Wagen.Kapitel 49Ich kann es kaum erwarten, die Bänder anzuhören, aber ich habe nichts, um sie abzuspielen.Ich schütte den Inhalt des Plastikbeutels auf den Beifahrersitz.Es sind vielleicht vierzig Bänder.Ich öffne die Buchführungskladde; es scheint sich um eine Art Protokoll zu handeln.Die Datumsangaben stimmen offensichtlich mit denen auf den Mikrokassetten überein.Ich fange an, die Bankauszüge durchzublättern.Es sind über hundertfünfzig, einer für jeden Monat.Lauter Beträge, Daten und Namen.Vergeblich suche ich nach Henry Martins’ Namen.Trotzdem, was wie eine zufällige Verbindung zwischen ihm und Rachel Tyler aussah, erscheint plötzlich gar nicht mehr so zufällig.Ich werfe alles zurück in den Beutel und fahre zum nächstgelegenen Einkaufszentrum.Doch das Einzige, was sie dort zum Abspielen von Gesprächen auf Lager haben, ist ein Digitalgerät.Sie empfehlen mir allerdings ein paar Geschäfte, wo ich es versuchen kann.Und schließlich werde ich fündig.Als ich zum Wagen meines Vaters zurückkehre, muss ich feststellen, dass sich einer der Einkaufswagen von den anderen gelöst hat und gegen die hintere Stoßstange gekracht ist, wo jetzt eine kleine Beule prangt, die mein Vater, das weiß ich, wahrscheinlich genau dann bemerken wird, wenn ich mit dem Auto in die Einfahrt biege.Das sei der Grund, wird er sagen, warum er von Anfang an dagegen war, mir den Wagen zu leihen.Und wenn er dahinterkommt, dass ich ohne Führerschein fahre, wird er sich nur bestätigt fühlen.Scheiße, wenn wir auf den Mond fliegen können, wird es im Digitalzeitalter doch bestimmt auch irgendwann möglich sein, dass Einkaufswagen selbstständig in den Supermarkt zurückfahren.Ich bestücke den Kassettenrekorder mit frischen Batterien und greife wahllos eines der Bänder heraus.Ich habe eine ziemlich klare Vorstellung davon, was mich erwartet, und als ich die Play-Taste drücke, wird meine Vermutung nach wenigen Sekunden Rauschen bestätigt.»Vergib mir, Vater, denn ich habe gesündigt [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • rurakamil.xlx.pl
  •