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.wir treffen uns heute nacht im traumLaut sagte ich:»Christianes Family Affairs löse ich.Allein.«Er würgte an seinem Bissen herum, nahm einen Löffel zerfallener Kartoffeln.Dann lächelte er, sein freches, verführerisches Lächeln.»Indem du Schnorchelkurse besuchst, Special Agent?«»Sag ihr bloß nichts davon, bitte.«»Hast du was zu trinken? Das Essen ist … vielleicht ein bisschen trocken.« Er hustete, und ich sprang auf.Wie konnte ich nur den Wein vergessen? Wein war für die Romantik doch fast noch wichtiger als Kerzen!Ich stürmte in die Küche, beruhigte den schimpfenden Picco mit einigen Sonnenblumenkernen, die er wütend zerhackte und auf den Boden warf, suchte nach der Flasche Rotwein, die mir Franzi noch verkauft hatte, obwohl sie schwor, dass Bier viel romantischer sei.Einen Korkenzieher fand ich erst, als ich auf einen Tritthocker stieg und an der Tür eines noch unerforschten Oberschranks rüttelte.Unter einer prasselnden Flut von Korkenziehern – mit Horngriffen, mit Holzgriffen, aus reinem Edelstahl, vergoldet, mit und ohne Messerchen und Haltevorrichtungen – war ich geneigt, ihr zuzustimmen: Bier war auf jeden Fall ungefährlicher.»Danke«, sagte Mirko, als ich mit der Flasche zurückkam, wie durch ein Wunder beinahe unverletzt.Es war mir gelungen, zur Seite zu springen, was mir erst mein Hexenschuss, dann mein Knöchel übelnahm, und als ich, zitternd und mich an die Spüle klammernd, noch einmal aufschaute, war ein hölzerner Korkstopfen nachgetrödelt.Ich hatte meine Nase schnell im Bad gekühlt, dann mein ohnehin nicht besonders gelungenes Make-up erneuert.Jetzt konnte mich nur noch das Kerzenlicht retten.Mirko schien nichts zu bemerken, trank einen Schluck Wein und schaute mich an, ohne zu lächeln.Mit diesem ernsten Ausdruck im Gesicht sah er noch hinreißender aus als vorhin auf der Wiese.Er nahm unsere Unterhaltung wieder auf, als wäre nichts geschehen.»Weißt du, im Moment kann ich Chris gar nichts sagen.Sie redet nämlich nicht mit mir.Sie legt auf, wenn ich sie anrufe.Sie ist total sauer wegen der Nummer mit der Politikerin, sie war von Anfang an dagegen.Und jetzt noch die Sache mit der Moderation …« Er zuckte mit den Schultern, ertränkte den Rest seines Satzes in einem gewaltigen Schluck Wein.Wenn er auf Tour war, so viel wusste ich von seiner Cateringliste, trank Mirko wenig Alkohol.Aber hier war er ja gewissermaßen in den Ferien, er hatte es selbst gesagt.Ich lächelte ihm ermutigend zu.(Der Wein ssstieg ihm rasssch inssss Blut.»Esss issst mir egal, ob ssssie unss auf den Fersssen ssssind«, sagte er.»Ich will dich jetzzzt.«)Es war bestimmt nicht verkehrt, wenn wir beide durch Alkohol etwas lockerer würden.Meine Träume von Mirko waren längst nicht so anstrengend wie die Wirklichkeit.In der meine Nase schmerzte, mein Rücken stach, meine Quaddeln juckten und Mirko die ganze Zeit von Christiane redete.Obwohl ihm eine Elfe mit bombastischen Bommeln und einem goldenen Herzen unter ihren C-Körbchen gegenübersaß, eine Elfe, die wenigstens in Ansätzen sportlich, ehrlich, spontan und unkompliziert war.Und für ihn auch einen Kochkurs machen würde.Ich versuchte, mich zu konzentrieren auf das, was er zwischen eiligen Schlucken Wein und einem weiteren Löffel Schoko-Banane erzählte.Von seinen Anfangszeiten redete er, als Christiane ihn entdeckt hatte, in einem kleinen Club.Ich kannte die Geschichte, auch Christiane sprach gern von den legendären Anfangszeiten.In ihrem Büro hing ein Bild, aufgenommen in diesem Club für Newcomer, auf dem Mirko zwanzig war und aussah, als hätte ein Gremium von schwulen und weiblichen Göttern lange daran gearbeitet, ein solches Wesen zu erschaffen.»Wie schön es war, weiß man immer erst hinterher«, sagte sie gern, um dann eine Weile vor dem Bild stehen zu bleiben, sich ein Glas Rotwein einzugießen.Jetzt goss ich uns beiden ein neues Glas Rotwein ein.Und ließ mich, schon vom ersten Glas beflügelt, ganz unkompliziert und spontan neben Mirko auf dem Sofa nieder.Was ihm zu gefallen schien.Er wandte mir sein Gesicht zu, sah mich ernst an.»Die ersten Jahre ist sie zu jedem Auftritt mitgefahren, weißt du.Sie hat immer hinten gesessen, in der letzten Reihe«, sagte er leise.»Ich könnte sie dann nicht sehen, hat sie geglaubt.Ich hab aber immer gewusst, sie ist da.«Seine Lippen waren jetzt gefährlich nah.Ich sah ihren schönen Schwung, sah seine perfekten Zähne aus schwindelerregender Nähe.»Nachher hat sie mir vorgelesen, was sie in der Show mitgeschrieben hat.Sie hat gnadenlos alles aufgedeckt, was nicht stimmte.Und weißt du was, Special Agent? Sie hat jedes Mal recht gehabt.Jedes gottverdammte einzelne Mal.«»Glaub ich sofort«, hauchte ich.»Und dann wurde verbessert.Wenn ich nicht mehr konnte, hat sie gesagt: Du schaffst das.Ich weiß, du schaffst das.«Er räusperte sich.»Chris bedeutet mir sehr viel, weißt du.«»Ja, mir auch«, stammelte ich, und er hob die Hand, fuhr mit dem Daumen langsam die Kurve meiner Lippen nach.»Zieh die Latschn aus, wannsd reinkimmst, hosd mi? Zieh die Latschn aus! Mistviech! Servus! Grüß Gott! Griaß di! Latschn aus!« Draußen rumpelte etwas, und Mirko zuckte zusammen, zog die Hand weg.»Kruzifixnoamoi, mi leckst am Oarsch, varregg!« Eine weibliche Stimme.Von draußen.Etwas rumpelte, polterte, fiel.Eine männliche Stimme antwortete.Ebenfalls mit einem Fluch.Wieder das Rumpeln.Und Piccos Kreischen.Etwas krachte gegen die Tür, und ich rannte in die Küche.Als ich mich aus dem offenen Fenster beugte, ohne Rücksicht auf Picco zu nehmen – was war ein davonfliegender Papagei schon gegen Einbrecher –, sah ich zuerst nur Stühle und Lampenschirme auf dem Kiesweg, dazwischen chinesische Porzellandrachen
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