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.»Als du glaubtest, du hättest diese Traumphantasie, in die von mir gewählte Stadt zu gehen«, fuhr er fort, »hattest du in Wirklichkeit deinen Montagepunkt direkt an eine bestimmte Stelle auf dem dunklen Meer des Bewusstseins verschoben, der die Wanderung möglich macht.Dann lieferte dir das dunkle Meer des Bewusstseins alles, was nötig war, um diese Wanderung fortzusetzen.Es gibt absolut keine Möglichkeit, diesen Punkt willentlich zu bestimmen.Zauberer sagen, die innere Stille wählt ihn mit unfehlbarer Sicherheit aus.Das ist einfach, nicht wahr?«Er erklärte mir die Feinheiten der Wahl.Für Krieger-Wanderer, so sagte er, sei die Wahl nicht wirklich der Vorgang des Wählens, sondern vielmehr der Vorgang, sich den Aufforderungen der Unendlichkeit mit Meisterschaft zu fügen.»Die Unendlichkeit trifft die Wahl«, sagte er.»Die Kunst des Krieger-Wanderers beruht auf der Fähigkeit, der kleinsten Andeutung zu folgen, sich jedem Befehl der Unendlichkeit zu fügen.Dazu braucht ein Krieger-Wanderer Mut und Können, Stärke und vor allem Nüchternheit.Alle diese Eigenschaften zusammen ergeben Meisterschaft!«Nach einer kurzen Pause griff ich wieder das Thema auf, das mich am meisten interessierte.»Aber es ist unglaublich, daß ich mit Körper und Seele tatsächlich in diese Stadt gegangen bin, Don Juan«, sagte ich.»Es ist unglaublich, aber nicht ausgeschlossen«, erwiderte er.»Das Universum hat keine Grenzen, und im gesamten Universum sind unermeßlich viele Möglichkeiten vorhanden.Also fall nicht auf den Grundsatz herein: >Ich glaube nur das, was ich seheUnd was ist, wenn alles, was Don Juan sagt, wahr ist?< Ich wollte ihm keine weiteren Fragen stellen, denn ich war hoffnungslos verwirrt und versuchte, eine Brücke zwischen unseren beiden Bahnen des Denkens und Handelns zu schlagen.In der neuen Umgebung begann Don Juan, mich sorgfältig in einer komplexeren Seite seines Wissens zu unterweisen.Diese Seite verlangte meine ganze Aufmerksamkeit, und es war eine Seite, wo es nicht genügte, ein Urteil in der Schwebe zu lassen.Es war die Zeit, in der ich mich in die Tiefen seines Wissens stürzen musste.Ich musste aufhören, objektiv zu sein, und gleichzeitig Abstand davon nehmen, subjektiv zu sein.Eines Tages half ich Don Juan hinter dem Haus beim Säubern von Bambusstäben.Er riet mir, Arbeitshandschuhe anzuziehen, denn die Bambussplitter seien sehr scharf und verursachten leicht Infektionen.Er zeigte mir auch, wie ich das Messer benutzen solle, um den Bambus zu säubern.Ich vertiefte mich in die Arbeit.Als Don Juan begann, mit mir zu reden, musste ich die Arbeit unterbrechen, um zuzuhören.Er meinte schließlich, ich hätte lange genug gearbeitet und wir sollten ins Haus gehen.Er forderte mich auf, mich in seinem geräumigen, beinahe leeren Wohnzimmer in einen sehr bequemen Sessel zu setzen.Er brachte mir etwas zu essen - einen Teller mit hübsch angerichteten Nüssen, getrockneten Aprikosen und Käsescheiben.Ich widersprach und erklärte, ich wolle den restlichen Bambus säubern.Doch er achtete nicht darauf.Er empfahl mir, langsam und gründlich zu kauen, denn ich brauche einen ständigen Nachschub an Essen, um wach und aufmerksam für das zu sein, was er mir sagen werde.»Du weißt bereits«, begann er, »daß es im Universum eine immerwährende Kraft gibt.Die Zauberer des alten Mexiko nannten sie das dunkle Meer des Bewusstseins.Auf dem Höhepunkt ihrer Wahrnehmungskraft haben sie etwas gesehen, das sie in ihren Hosen zittern ließ, wenn sie welche trugen.Sie haben gesehen, daß das dunkle Meer des Bewusstseins nicht nur für das Bewusstsein der Organismen, sondern auch für das Bewusstsein von Wesen verantwortlich ist, die keinen Organismus besitzen.«»Was sind das, Don Juan, Wesen ohne Organismus, die ein Bewusstsein haben?« fragte ich erstaunt, denn davon hatte er noch nie zuvor gesprochen.»Die alten Schamanen haben entdeckt, daß das gesamte Universum aus Zwillingskräften besteht«, sagte er, »aus Kräften, die gleichzeitig einander entgegengesetzt sind und sich ergänzen.Unsere Welt ist unvermeidlich eine Zwillingswelt.Die ihr entgegengesetzte und komplementäre Welt ist von Wesen bevölkert, die Bewusstsein, aber keinen Körper besitzen.Aus diesem Grund nannten die alten Zauberer sie anorganische Wesen.« »Und wo befindet sich diese Welt, Don Juan?« fragte ich, während ich unbewusst auf einem Stück Aprikose kaute.»Hier, wo wir beide, du und ich, sitzen«, erwiderte er sachlich, lachte aber laut über meine Nervosität.»Ich habe dir gesagt, es ist unsere Zwillingswelt.Das bedeutet, sie steht in einer sehr engen Verbindung zu uns.Die altmexikanischen Zauberer dachten nicht wie du in den Begriffen von Raum und Zeit.Sie dachten nur in Begriffen von Bewusstsein.Es gibt zwei Arten von Bewusstsein, die gleichzeitig existieren, ohne jedoch jemals aufeinander zu treffen, denn jede Art ist völlig verschieden von der anderen.Die alten Schamanen standen vor diesem Problem der Koexistenz, ohne sich mit Zeit und Raum abzugeben.Sie sagten sich, die Bewusstseinsstufe von organischen Wesen und die Bewusstseinsstufe von anorganischen Wesen seien so unterschiedlich, daß beide mit einem Minimum an Konflikten nebeneinander existieren könnten.»Können wir diese anorganischen Wesen wahrnehmen, Don Juan?« fragte ich.»Ganz sicher können wir das«, erwiderte er.»Zauberer tun das willentlich.Gewöhnliche Menschen tun es, doch sie sind sich darüber nicht im klaren, denn ihnen ist die Existenz einer Zwillingswelt nicht bewusst
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