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.«»Daran hatten wir tatsächlich gedacht.«»Und, was war drin?«»Seine Sammlung von Andenken an die alten Negro Leagues, die Baseball-Ligen der Schwarzen, als in diesem Sport noch Rassentrennung herrschte.Er wollte sie wohl vor Einbrechern verbergen.Weißt du, dass er tatsächlich einen Schläger besitzt, den Josh Gibson signiert hat, der schwarze Babe Ruth? Der hat in seiner Karriere über neunhundert Home-Runs erzielt, vierundachtzig davon allein in einer Saison.Ich hielt sogar einen von ›Satchel‹ Paige signierten Ball in der Hand.Es ist unglaublich, was dieser Junge für Sachen besaß.«»Glaubst du, es war ein Einbruch, der aus dem Ruder lief?«»Das glaubt zumindest Garnett.«»War Raymond gefesselt wie Chris Edwards?«»Nein.Nur Haare, Gesicht und Brust waren nass.Mit dieser Tatsache kann Chief Garnett allerdings erst einmal nichts anfangen.«»Höre ich da einen Anflug von abweichender Meinung in deiner Stimme? Gibt es irgendwelche Anzeichen für eine Verbindung zu Edwards oder den Gehängten von Cobber’s Wood?«»Nicht direkt.Aber …« Diane hörte über ihr Telefon Davids Fußschritte.Er ging wohl irgendwohin, wo ihm Garnett nicht zuhören konnte.»Hier herrscht ein ähnliches Durcheinander wie bei Edwards.Der wurde in seinem Badezimmer überrascht, durch einen Schlag auf den Kopf betäubt und dann gefesselt, konnte sich allerdings anscheinend doch noch ein bisschen wehren.Ich halte es für möglich, dass der Mörder hier dasselbe mit Raymond versuchte, dann aber zu hart zuschlug, ihn wiederzubeleben suchte, dann allerdings feststellen musste, dass er ihn bereits getötet hatte.«»Der Täter könnte immer noch nach der Baseball-Sammlung gesucht haben.«»Ja, das stimmt.Wir schauen, ob wir doch noch Spuren finden, die denen bei Edwards ähneln.«»Macht weiter so.Ihr leistet großartige Arbeit.Ich hoffe, wir bekommen im Laufe der Woche doch noch etwas Schlaf.«»Schlafen? Du willst doch nicht sagen, dass du diese Angewohnheit noch nicht aufgegeben hast?«»Ruf mich an, wenn ihr mich braucht.«»Ist Frank mittlerweile zurück?«»Er ist tatsächlich vor kurzem eingetroffen.«»Weiß er schon von den Blumen?«»Ja.Der Mann, der sie mir ins Auto gelegt hat, hat mich übrigens inzwischen angerufen.«»Oh, wer war es denn?« David hatte anscheinend nur im Scherz nach den Blumen gefragt, doch jetzt klang er etwas besorgt.Diane erzählte ihm kurz von dem Anrufer.David pfiff durch die Zähne.»Okay, das klingt gar nicht gut.«»Es könnte sich immer noch als völlig belanglos herausstellen …«»Normale Menschen benehmen sich nicht so – nur Verrückte oder Leute, die etwas auf dem Kerbholz haben.«»Kannst du mir Garnett ans Telefon holen?«»Klar.«Nach einer kleine Weile meldete sich Garnett, und Diane erzählte die Geschichte zum dritten Mal.»Das mag ich ganz und gar nicht.Sie sagten, dass Sie lange genug mit ihm sprachen, dass die Telefongesellschaft den Anruf zurückverfolgen konnte?«Diane zögerte den Bruchteil einer Sekunde, bevor sie antwortete.»Ja.Ein Polizist fuhr wohl dorthin, aber ich nehme an, dass der Anrufer zu der Zeit schon über alle Berge war.«»Ich rufe noch einmal dort an und sage ihnen, sie sollen mit allen reden, die jemanden in oder bei dieser Telefonzelle gesehen haben könnten.«»Ich habe auch eine Antwort auf meine E-Mail bekommen.Kennen Sie einen Polizisten namens Linderman oder so ähnlich?«»Da gibt es einen Marty Lenderman.Sie meinen, er ist es? Er ist ein ganz nüchterner, bodenständiger Kollege.Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das gewesen sein soll.«»In der Antwort steht ja auch, dass er diese Botschaft gar nicht geschickt habe, dass ich ihn nicht weiter belästigen solle und dass sein Vater Polizist sei.Die Adresse war JMLndrmn.Ich habe nur ein paar Vokale eingefügt.Hat er ein Kind mit den Initialen J.M.?«»Das stimmt.Jennifer Marie.Sie ist erst sechzehn oder so.Meinen Sie, sie wollte Ihnen einen Streich spielen?«»Ich weiß nicht.Können Spammer nicht fremde E-Mail-Adressen kidnappen?«»Ich spreche mit Marty.Inzwischen lasse ich überprüfen, wo die E-Mail-Botschaft tatsächlich herkam.«»Ich kann das wahrscheinlich von hier aus erledigen.«»Okay.Vielleicht war das Ganze tatsächlich nur ein misslungener Scherz, aber passen Sie trotzdem ein bisschen auf.Ich glaube, Raymond wurde wegen seiner Sammlung umgebracht.Sie muss ja laut Ihrem David ziemlich wertvoll sein.«»Ich habe ihn übers Telefon regelrecht sabbern hören vor Neid und Gier.«Garnett lachte.»Ich habe mit Ausnahme von ›Satchel‹ Paige von den meisten dieser Leute noch nie etwas gehört, aber dieser Ball allein muss schon ganz schön viel wert sein.«Im Museumsrestaurant fühlte man sich unter den hohen Bogengängen aus alten Backsteinen in eine frühe Klosterbibliothek versetzt.Doch trotz der hohen Gewölbe und der mittelalterlichen Atmosphäre wirkte das Ganze außerordentlich gemütlich.Fünf Tische aus dunklem, roh behauenem Holz standen in jedem der fünf aneinandergrenzenden Säle.Entlang der Wände befanden sich in gewölbten Backsteinalkoven kleine Séparées.Diane und Frank ließen sich in einem von ihnen nieder.In einem anderen Nebenraum in der Nähe des Eingangs standen vier Computer – trotz seines an die »Alte Welt« erinnernden, etwas musealen Gesamteindrucks war das Restaurant auch ein Internet-Café.Das Lokal war bekannt für seine großartigen Salate und seine Früchtebar.Außerdem hatte es eine vielfältige Speisekarte.Diane machte sich selbst einen Chefsalat, häufte sich dazu einen Haufen frisches Obst auf den Teller und trug beides zurück zu ihrem Tisch.Frank bestellte sich ein Steak.»Wie geht es Star?«, fragte Diane, als sie sich Frank gegenüber niederließ.»Star hält sich sehr gut, wenn man bedenkt, dass erst vor einem Jahr ihre gesamte Familie ermordet wurde.«Die Kellnerin brachte Franks Steak.Während Diane ihren Salat aß, wünschte sie, sie hätte sich auch ein schönes Stück Fleisch bestellt.Sie hatte plötzlich das Bedürfnis nach einer Menge Protein.»Stell dir vor, Star wollte mit an die Westküste, sie meinte, es müsse niemand auf sie aufpassen, während ich bei Gericht sei.Kannst du dir vorstellen, dass ich sie mitten in San Francisco einfach so alleine ihre Zeit verbringen lasse? Möchtest du ein Stück von meinem Steak?«»Nein, iss nur weiter«, sagte sie, aber Frank schnitt ein Stück von der zarten Seite ab und legte es auf ihren Salat.»Frank, das ist das beste Stück.«»Wenn du darauf bestehst, weiterhin mit deinen Kräften Raubbau zu treiben, musst du wenigstens tüchtig essen.Also, erzähle mir etwas von deiner Mumie.«»Bisher haben wir sie geröntgt.Jonas übersetzt gerade die Texte auf dem Sarkophag, auch wenn dieser und die Mumien wahrscheinlich nicht einmal zusammengehören.«Diane berichtete über alles, was sie bisher herausgefunden hatten, ohne eine allzu große Abhandlung darüber zu halten, was Abszesse in einer Zeit bedeutet haben müssen, in der das Niveau der Zahnbehandlung mit dem in unserer Zeit in keiner Weise zu vergleichen war.Jedenfalls amüsierte sich Frank köstlich über die Geschichte mit dem Gurkenglas.20Nett hier«, sagte Frank, als er sich in Dianes Osteologielabor umschaute
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