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.»Sie haben den alten Nowotny doch selbst kennengelernt.Wenn sich jemand in seine Angelegenheiten einmischt und es gefällt ihm nicht, kann er sehr unangenehm werden.Ohne Anzeige ist da nichts zu machen, sonst spielt er uns mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln aus.Handhabe gegen seinen Sohn habe ich einstweilen auch keine – also werde ich wohl oder übel die Finger davon lassen.«»Haben Sie denn keine Angst, dass Erich sich umbringt?«, versuchte Korber ihm ins Gewissen zu reden.»Oder dass er jemand anders umbringen möchte«, meldete sich plötzlich Leopold, der von irgendwoher alles mitgehört haben musste, zu Wort.Triumphierend wachelte (winkte) er dabei mit der Banknote, die Evelyn Nowotny auf dem Tisch hatte liegen lassen.»Seine Mutter, seinen Vater, seine Freundin Isabella oder was weiß ich wen, jetzt, wo er gerade so schön außer Rand und Band ist.Meine Theorie, Thomas: Alle Nowotnys zusammen in einem Haus, stell dir das einmal vor! Da sind sicher seit Jahren Mordpläne geschmiedet worden.«»Die Möglichkeit besteht«, bemerkte Juricek trocken.»Ich habe ja nicht behauptet, dass es nicht wichtig wäre, Erich zu finden.Ich habe nur eingeräumt, dass mir einstweilen die Hände gebunden sind.«Er machte eine kurze Pause, so, als ob er nachdenken müsste.»Könntest du mir noch einmal helfen, Leopold?«, fragte er dann.Leopold blickte ihn treuherzig an.»Du hast doch am Wochenende Zeit, und dein Freund Korber auch.Warum kümmert ihr euch nicht um die Sache? Denkt nach, wo sich der Kerl herumtreiben könnte und sucht ihn.Wenn es Probleme gibt oder ihr etwas herausgefunden habt, meldet euch.Ich habe genug mit dem Mordfall Niedermayer zu tun, und wer Alois Herbst angefahren hat, sollte ich auch noch herauskriegen.«»Natürlich helfen wir dir, Richard«, sagte Leopold.Er kratzte sich am Kopf.»Ich weiß nicht, aber langsam habe ich das Gefühl, dass diese Sachen alle miteinander zusammenhängen.«»Wie ich schon gesagt habe, meine Herren«, sprach der Herr Oberinspektor mit erhobenem Zeigefinger, »wir müssen Geduld haben und warten, wie sich die Dinge entwickeln.Langsam kommt ja ein wenig Schwung in die Angelegenheit.«Dann zahlte auch Richard Juricek und ging seines Weges, hinaus in die mittlerweile fortgeschrittene, kalte Nacht.Am ersten Billardtisch zog Kreuzer noch immer ein Lehrspiel auf.Korber, müde und wieder einmal uneins mit sich und der Welt, sah nur kurz zu, wie die Bälle einander touchierten, dann wandte er sich ungläubig an Leopold:»Jetzt bildet er sich ein, dass wir den Erich finden.Ja, wie sollen wir das denn machen?«»Ich habe da so eine Idee«, meinte der Angesprochene nur kurz.»Schlaf dich aus, und komm morgen gegen Mittag wieder her.Dann erzähle ich dir alles.«14Der Samstag ließ sich im Café Heller oft zu einer matten Angelegenheit an.Einige Stammgäste lasen ihre Zeitung, einige Schüler traktierten das Billard, hie und da schaute ein Passant auf ein Getränk herein.Nichts Aufregendes.Vorbei die Zeiten, als es die Bewohner der Umgegend auch am Wochenende ins Kaffeehaus zog.Die einen verließen fluchtartig mit ihrem Auto die Stadt, die anderen ließen sich von ihrem Trubel aufsaugen, die meisten weigerten sich überhaupt, aus ihren heiligen vier Wänden zu kriechen.Wer als Café keine prominente Lage in den inneren Stadtbezirken hatte, schloss deshalb wie das ›Heller‹ meist schon am Samstagnachmittag seine Pforten, um am Sonntag gar nicht erst aufzumachen.Der Rauch legte sich dann auf das traditionsbeladene Mobiliar nieder, hielt seine Feiertagsruhe und erwachte, wie das gesamte übrige Lokal, erst am Montag mit dem Einschalten der Kaffeemaschine zu neuem Leben.Frau Heller versuchte, durch ein preiswertes Mittagsmenü noch ein paar zusätzliche Gäste anzulocken.Heute gab es Wurstknödel mit Sauerkraut.Während der Zubereitung hielt sie ein kleines Plauscherl mit Leopold, der in den Zeitungen blätterte und nach Gästen Ausschau hielt, die nicht erschienen.»So, so«, sagte sie neugierig.»Da begeben Sie sich also jetzt mit dem Herrn Korber sozusagen auf eine wichtige Mission.Wie werden Sie’s denn angehen?«»Gerade weil die Sache so wichtig ist, darf ich Ihnen darüber leider überhaupt keine Auskunft erteilen«, meinte Leopold zurückhaltend.»Wir stehen nämlich knapp vor der Aufklärung des gesamten Mordfalles, Frau Chefin.«»Was Sie nicht sagen.Aber vergessen Sie meine Worte nicht: Diese Frau Nowotny hat etwas mit dieser Aufklärung zu tun.Es ist wegen der Aura.«»Wissen Sie eigentlich überhaupt, was eine Aura ist?«, fragte Leopold, dem die Neugier von Frau Heller mit der Zeit auf die Nerven ging, zwischen den Seiten sieben und acht der ›Presse‹.»Eine Aura? Ja, das ist so etwas Mystisches, Geheimnisvolles.Etwas, das man spürt, von Frau zu Frau, und von dem Sie keine Ahnung haben.Der esoterische Beweis sozusagen«, hauchte Frau Heller verklärt und rührte dabei noch einmal kurz das Sauerkraut um.»Ich hab gar nicht gewusst, dass Sie in Ihrem Alter noch etwas spüren von Frau zu Frau«, spottete Leopold.»Aber das ist ja Ihr Hauptfehler: Sie spüren zu viel und wissen zu wenig.Auf die Art kann man die großen kriminalistischen Rätsel natürlich nicht lösen.Eine Aura ist, soviel ich weiß, die Atmosphäre oder Strahlung, die eine Person umgibt.Kommt übrigens aus dem Lateinischen.«»Sag ich ja, sag ich ja«, erwiderte Frau Heller leicht gekränkt, aber ohne wirklich böse zu sein.»Aber reden Sie nicht so gescheit daher, und essen Sie lieber Ihre Knödel, bevor sie kalt werden.«So widmete sich Leopold für kurze Zeit ganz den fleischlichen Genüssen dieser Welt.Gerade rechtzeitig, mit dem letzten Bissen sozusagen, kam Thomas Korber so frisch und ausgeruht wie schon lange nicht mehr zur Tür herein.Lag es daran, dass sich der Tag draußen zur Abwechslung einmal mild und sonnig anließ? Jedenfalls brachte er noch kurz bei einem kleinen Braunen ein paar Scherze bei Frau Heller an, bis Leopold von ›Waldi‹ Waldbauer abgelöst wurde.Draußen auf der Straße eröffnete er Leopold dann, dass Erich Nowotny immer noch verschwunden war.»Was tun wir also jetzt?«, fragte er unternehmungslustig.»Ganz einfach: Wir begeben uns schnurstracks zu jener Person, die Erich unseres Wissens nach zuletzt und in einem sehr kritischen Zustand gesehen hat, die wahrscheinlich sogar der Ursprung des ganzen Übels ist: zu deiner Freundin Gabi Neuhold [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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