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.»Beides!« erwiderte er prompt.»Viel Milch und drei Stück Zucker!«»Sind Sie aber süß!«Er lachte.Irritiert blickte die Ärztin hoch.Dann kam ihr zum Bewußtsein, was sie eben gesagt hatte.Und wieder huschte eine verräterische Röte über ihre Wangen.Charmant, konstatierte Dr.Rademacher bei sich.Man müßte die Kollegin öfter in Verlegenheit bringen.»Übrigens, ich traf eben den neuen Kollegen, diesen … diesen Herrn Bruckner«, wechselte er bewußt abrupt das Thema.Sie goß den Kaffee daneben.Die kleine braune Lache erschien auf dem blütenweißen Tischtuch höchst deplaziert.»Ich bin ungeschickt …« Ilse Kurz holte eine Serviette und schob sie hastig auf die feuchte Stelle.Dann breitete sie, sichtlich verlegen, noch ein Papiertaschentuch über das Malheur.»Bitte, nehmen Sie doch etwas Gebäck«, versuchte sie abzulenken.»Einen Cognac?«Aribert Rademacher bediente sich nach Herzenslust.Aber er ließ sich durch diese freundlichen Gesten keineswegs beirren.Warum war sie nur so verstört gewesen, als er das Gespräch auf Bruckner gebracht hatte? Dieser Sache mußte er doch etwas nachspüren.»Scheint doch ein ganz netter Kerl zu sein, der Bruckner.Jedenfalls habe ich diesen Eindruck nach den paar Worten, die ich mit ihm gewechselt habe.«»Ich glaube … auch«, stimmte sie zögernd zu.»Er … er hat mir heute so leid getan, als er sich beim Chef vorstellte.Er wurde behandelt wie der letzte Dreck.So was tut man doch nicht! Dabei sieht er so gut aus … äh … ich meine, er wirkt doch recht sympathisch, nicht?«»Gewiß! Ich sagte es bereits!«Sieh da, stellte Aribert Rademacher höchst verwundert fest, sie redet sich ja förmlich in Eifer für unseren Neuen.Wer hätte das gedacht? Will mir eigentlich gar nicht so gefallen.Komisch! Ich bin doch nicht etwa eifersüchtig? Ach, Quatsch! Wieso überhaupt?Er goß sich einen zweiten Cognac ein.»Auf Ihr Wohl, edle Spenderin und … weiter auf gute Zusammenarbeit.Wir beide werden dem ›Protektionskind‹ ein wenig unter die Arme greifen, nicht wahr?«»Abgemacht, Kollege Rademacher! Es freut mich, daß Sie auch so denken.«Sie nahm eine Zigarette.Er stand höflich auf und gab ihr Feuer.Dann rückte er seinen Sessel etwas näher heran und machte es sich wieder bequem.Zufällig berührten sich ihre Füße …In diesem Augenblick klopfte es ungebührlich laut.Auf das »Herein« von Dr.Kurz schob sich umständlich der füllige Hausdrachen Marthe in den Raum.Mit gutgespieltem Erstaunen sagte sie: »Entschuldigen Sie, Fräulein Doktor, ich wußte nicht, daß Sie Besuch haben.«»Treten Sie näher, Fräulein Marthe.« Dr.Rademacher hatte sich erhoben.Mit einer gut parodierten Verneigung kam er auf sie zu.»Es wird Sie interessieren, daß sich gerade unter dem Tisch unsere Füße berührten.Aber das geschah ohne jede Absicht von beiden Seiten.Nicht wahr, Kollegin?«Verblüfft verfolgte Ilse Kurz die Komödie.Was war denn jetzt plötzlich in den guten Rademacher gefahren?»Im übrigen«, wandte er sich unbeirrt wieder der alten Betreuerin zu, »was brauchen Sie dieses Mal? Ein Bügeleisen? Ein Heizkissen?«Fräulein Marthe lief rot an.Sie schnappte hörbar nach Luft, dann erwiderte sie entrüstet: »Wollen Sie damit andeuten, daß ich nur unter irgendeinem Vorwand …«»Genau!« unterbrach Rademacher sie gereizt.»Ich bewundere Ihren Scharfsinn! Nun – entspricht unser Verhalten Ihren Moralgesetzen?« Er war zur Tür gegangen.»Ich würde niemals etwas … etwas Schlechtes von anderen denken«, verteidigte sich der Hausdrachen gekränkt.»Ich weiß gar nicht, Herr Doktor …«»Schon gut! Diesmal wollten Sie sich Streichhölzer holen, weil Sie plötzlich nikotinsüchtig geworden sind.« – Rademacher wandte sich seiner Kollegin zu.»Entschuldigen Sie! Auf ein andermal und … vielen Dank auch!«7Eine Kirchturmuhr schlug zehn.Thomas Bruckner hatte sein rotes Sportkabriolett unter einer Laterne geparkt.War ja eine gottverlassene Gegend hier! Er ärgerte sich bereits, daß er der Skizze des Kollegen gefolgt war.Was man nicht alles aus Enttäuschung und Langeweile tat! Die enge Gasse mit den schmalbrüstigen Häusern versprach jedenfalls keine Sensationen.Plötzlich verhielt er den Schritt.»Troika« stand auf einem winzigen, diskret beleuchteten Schild.Er suchte und fand die Klingel an der von Rademacher bezeichneten Stelle.Nach kurzem Zögern läutete er dreimal.Es dauerte eine geraume Weile, ehe sich eine kleine Klappe in der Tür öffnete.Dr.Bruckner hörte ein knarrendes Geräusch; in der Dunkelheit konnte er nichts erkennen.»Sie wünschen, bitte?«»Ich möchte … äh … ich hörte …« Wie hieß bloß das verflixte Losungswort? »Petersburger Nächte!« brachte er schließlich mit einem befreienden Aufatmen hervor.Die Luke wurde wieder geschlossen.Quietschend drehte sich die schwere Tür in den Angeln.Thomas Bruckner trat ein.Der geräumige Flur war in unwirkliches Licht getaucht.Die Wände zierten überdimensionale Spiegel in goldenen Rahmen.Sie schienen den Raum ins Unendliche zu erweitern.Roter Veloursbelag dämpfte den Schritt.»Bon soir, Monsieur [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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