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.«Nach reiflicher Überlegung kam man überein, daß die ganze Familie sich für einige Jahre nach Frankreich begeben solle, wohin sie sich alsbald einschifften und Emmeline mit sich nahmen.Das hübsche Äußere des jungen Mädchens gewann ihr die Neigung des ersten Steuermannes auf dem Dampfer, und kurz nachdem sie im ersten Hafen eingelaufen waren, wurde sie sein Weib.Georg studierte vier Jahre an einer französischen Universität, durch seinen unverdrossenen Eifer erwarb er sich eine sehr gediegene akademische Bildung.Als in Frankreich politische Unruhen ausbrachen, suchte die Familie wieder Zuflucht in Kanada.Von unseren anderen Freunden ist nicht viel Besonderes zu berichten, ausgenommen noch ein Wort über Miß Ophelia und Topsy und ein Abschiedskapitel, das wir Georg Shelby widmen wollen.Miß Ophelia nahm Topsy mit sich nach Vermont, sehr zur Überraschung des würdigen Familienrates, den ein Neu-Engländer gern mit dem Ausdruck ›unsere Sippe‹ belegt.›Unsere Sippe‹ fand anfangs, das Negerkind sei eine merkwürdige und unnötige Neuerwerbung ihres wohlgepflegten Hausstandes; aber Miß Ophelia war in ihrem gewissenhaften Bemühen, an ihrem Schützling ihre Christenpflicht zu erfüllen, so tüchtig und erfolgreich, daß Topsy sich rasch die Gunst der Sippe und der Nachbarschaft erwarb.Als sie das Jungfrauenalter erreichte, wurde sie auf ihren eigenen Wunsch getauft und Mitglied der dortigen christlichen Kirche.Dabei zeigte sie soviel Klugheit, Tatkraft und Eifer und soviel Bestreben, Gutes in der Welt zu tun, daß sie schließlich als Missionarin bestätigt und nach Afrika empfohlen wurde.Und wir haben uns sagen lassen, daß der Tatendrang und die Erfindungsgabe des Kindes, das in seiner Entwicklung so unruhig und vielseitig gewesen, sich jetzt sicherer und besser betätigte in der Erziehung der Kinder ihres eigenen Landes.Nachschrift: Es mag einigen Müttern eine Befriedigung sein, wenn wir noch ergänzend berichten, daß die Nachforschungen, die auf Madame de Thoux' Betreiben angestellt wurden, kürzlich zur Entdeckung von Cassys Sohn geführt haben.Als energischer junger Mann war er schon einige Jahre vor seiner Mutter entflohen.Freunde der Unterdrückten im Norden hatten ihn aufgenommen und erziehen lassen.Er wird seiner Familie bald nach Afrika folgen.43.KapitelDer BefreierGeorg Shelby hatte seiner Mutter nur in einer Zeile den Tag seiner wahrscheinlichen Rückkehr mitgeteilt.Er brachte es nicht übers Herz, von der Sterbeszene seines alten Freundes zu schreiben.Ein paarmal hatte er angesetzt und war jedesmal beinah an seinen Tränen erstickt, so daß er schließlich den Briefbogen zerriß, sich die Augen wischte und fortstürzte, um ruhig zu werden.Auf der Shelbyfarm herrschte eine frohe Geschäftigkeit an dem Tage, als man die Ankunft des jungen Herrn erwartete.Mrs.Shelby saß in ihrem gemütlichen Wohnzimmer, wo ein munteres Feuer die Kühle des späten Herbstabends vertrieb.Der Abendbrottisch, blitzend von Silber und Kristall, war schon gedeckt; unsere alte Freundin, Tante Chloe, überwachte seine Anordnung.Angetan mit einem neuen Kalikokleid, einer frischen, weißen Schürze und einem hohen, gutgestärkten Turban, erstrahlte ihr schwarzes, glänzendes Gesicht vor Zufriedenheit; mit unnötiger Gewissenhaftigkeit machte sie sich noch am Tisch zu schaffen, nur um einen Vorwand zu haben, noch ein wenig mit ihrer Herrin schwätzen zu können.»Gott, nein, wird es ihm wohl so recht sein?« fragte sie.»Da – ich hab ihm seinen Teller genau dort hingesetzt, wo er es gern hat – neben das Feuer.Herr Georg sitzt immer gern warm.Ach, da soll doch – warum hat Sally nicht die beste Teekanne geholt – die kleine neue, die Herr Georg der gnädigen Frau zu Weihnachten schenkte? Ich werde sie holen.Und gnädige Frau bekam Nachricht von Herrn Georg?« setzte sie fragend hinzu.»Ja, Chloe; aber nur eine Zeile, um zu melden, daß er heute abend heimkäme, wenn er könnte, mehr nicht.«»Hat wohl nichts über meinen Alten geschrieben?« fragte Chloe und rieb noch an der Teetasse.»Nein, gar nichts.Er schrieb nichts weiter, Chloe.Er wird alles erzählen, wenn er nach Hause kommt.«»Ganz der junge Herr; hat immer drauf gebrannt, alles selber zu erzählen.Das hab' ich bei Herrn Georg immer bemerkt.Ich verstehe ja auch nicht, wie weiße Leute so viel schreiben können, wie sie gewöhnlich tun.– Schreiben ist so ein langsames Geschäft.«Mrs.Shelby lächelte.»Ich muß immer denken, mein Alter wird seine Söhne und die Kleine gar nicht wiedererkennen.Gott, was ist sie jetzt für ein großes Mädchen! Und wie lieb und fix ist Polly! Sie backt jetzt drüben im Haus den Biskuitkuchen.Er hat dieselbe Füllung, wie sie mein Alter so gern im Kuchen hat.Genau denselben hab' ich ihm damals vorgesetzt, als er morgens fortging.Gott behüte! Wie ist mir an dem Morgen zumute gewesen!«Mrs.Shelby seufzte.Ein schweres Gewicht drückte bei dieser Erinnerung auf ihr Herz.Seitdem sie den Brief ihres Sohnes erhalten, verspürte sie eine Unruhe, als ob sich irgend etwas hinter dem Vorhang des Schweigens verberge, den ihr Sohn herabgelassen hatte.»Gnädige Frau hat doch die Scheine?« fragte Chloe besorgt.»Ja, Chloe.«»Weil ich meinem Alten die Scheine zeigen möchte, die der ›Perditor‹ mir gab.›Und Chloe‹, hat er gesagt, ›ich wünschte nur, du würdest länger hierbleiben.‹ ›Vielen Dank, Herr‹, habe ich gesagt.›Ich bliebe auch, aber mein Alter kommt jetzt heim, und die gnädige Frau schafft es nicht länger ohne mich.‹ Genau das hab' ich gesagt.Sehr netter Mann, der Mr.Jones.«Chloe hatte hartnäckig darauf bestanden, daß dieselben Scheine, in denen man ihr den Lohn ausgezahlt hatte, aufgehoben werden sollten, um sie ihrem Mann zu zeigen, als eine Erinnerung an ihre Tüchtigkeit; und Mrs.Shelby war gern einverstanden gewesen, ihr diesen Wunsch zu erfüllen.»Polly wird er nicht mehr kennen – mein Alter.Gott, es sind fünf Jahre her, seit sie ihn mitnahmen.Da war sie noch ein Baby – konnte gerade stehen
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