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.»Anscheinend ändert sich das Wetter«, sagte er.»Ich glaube, uns steht ein Sturm bevor.«Efeuranken krochen über die staubige Erde.Sie brachten frische Blättchen hervor, die rasch zu dunklen, lederigen Blättern wurden, die wie kranke Organe mit purpurfarbenen Adern durchzogen waren.Die Ranken bewegten sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit.Gair lief vor ihnen davon.Er wurde langsamer, als er an eine Biegung kam, und spähte vorsichtig um die Ecke.Nichts.Der Lehmpfad lag leer zwischen grünen Mauern.Er warf einen Blick über die Schulter.Auch hinter ihm – nichts.Er war in Sicherheit, aber noch immer hatte er keinen Ausweg gefunden.Mit dem Ärmel wischte er sich den Schweiß vom Gesicht und wünschte, er hätte Wasser.Seine Kehle war voller Staub.Als etwas zart gegen sein Fußgelenk drückte, schaute er hinunter.Ein rotschwarzer Trieb, kaum dicker als sein kleiner Finger, hatte sich um den Stiefel gewunden.Winzige Blätter entrollten sich an ihm.Gair riss den Fuß beiseite, und der Trieb zuckte, fiel herab und kroch über die Erde auf Gairs anderen Fuß zu.Gair wich zurück und stieß gegen eine der Hecken.Dornen bohrten sich ihm durch das Hemd in die Haut, bis das Blut austrat.Er schrie auf und wirbelte herum.Weitere Efeutriebe hatten sich durch die Hecke gewunden, und alles, was sie berührten, verdorrte.Abgestorbene Blätter rieselten durch die Zweige; sie waren so stark ausgetrocknet, dass es den Anschein hatte, als seien sie schon vor Jahren eingegangen.Gair wich weiter zurück.Der Trieb, der nach seinem Fuß gegriffen hatte, war nun bereits dicker als sein Daumen und kroch noch immer zielstrebig auf ihn zu, wobei er eine kleine Furche im Staub hinterließ.Die Ranken, die durch die Hecke gebrochen waren, erhoben sich nun in die Luft wie Schlangen.Die Hecke hinter ihnen war schon fast ganz tot; nur wenige grüne Stellen waren zwischen den zusammengerollten braunen Blättern verblieben, und sie wurden rasch von dem ledrigen Blattwerk des Efeus erstickt.Gair rannte weiter.Triebe peitschten nach ihm und zerrten an seiner Kleidung.Wurzeln brachen durch die sonnengehärtete Erde und versuchten ihn zu Fall zu bringen.Er sprang ihnen aus dem Weg und nahm die erste Abzweigung, die ihn weg von den Efeuranken führte.Es war eine Sackgasse.Gair fluchte und lief zur nächsten Biegung zurück.Ein rascher Blick verriet ihm, dass der Weg frei war, doch bevor er hundert Schritte gegangen war, hörte er bereits wieder das Rascheln toten Laubs.Er rannte schneller, obwohl ihm die Dornen Hände und Arme zerkratzten, wenn er eine Biegung zu eng nahm oder gegen das Ende einer überraschenden Sackgasse prallte.Bald mischte sich Blut unter seine Schweißperlen und hinterließ rote Schlieren auf seinem Hemd.Inzwischen starben die Blätter an jeder Hecke, und dunkle Ranken zuckten zwischen den Ästen umher.Mit jedem Schritt entrollten sich weitere rötlich grüne Blätter und fraßen sich durch das verdorrende Grün.Ein Stechen in Gairs Seite zwang ihn schließlich, stehen zu bleiben.Er stützte die Hände auf die Knie und rang nach Luft.Seine Lunge fühlte sich an, als wäre sie mit heißem Sand gefüllt.Um ihn herum sah er keine Anzeichen von Efeu mehr; vielleicht hatte er einen oder zwei Augenblicke Zeit, sich auszuruhen.Wenn er nur Wasser hätte!In seiner Kehle brannte es, und die Luft selbst wurde von der gnadenlosen unsichtbaren Sonne versengt.Sogar sein Schweiß verdunstete, bevor er Gairs Hemd durchweichen konnte.Schnell wie zustoßende Nattern wanden sich plötzlich purpurfarbene Ranken um Gairs Arme und Fußgelenke.Sie rissen ihn hoch und hoben ihn vom Boden.Panik erfüllte ihn.Er griff nach den zähen Ranken, aber sie waren so unnachgiebig wie Stahlketten.Er riss sich bloß die Haut von den Fingern.Mit gespreizten Armen und Beinen wurde er gegen die Hecke hinter ihm gedrückt.Dornen stachen ihm in die Haut, in Körper und Schenkel; sie durchdrangen sogar das kräftige Leder seiner Stiefel.Als sich immer mehr von ihnen in sein Fleisch gruben, schrie er auf …Genug, sagte eine kühle Stimme.Der Efeu zog sich zuckend zusammen.Weitere Dornen drangen in Gair ein, und frisches Blut fleckte die abgestorbenen Blätter unter ihm.Nicht weiter.Strahlendes Licht durchflutete das staubige Labyrinth.Gair kniff die Augen zu.Sein linker Arm brannte, als ob er mit einem Eisen direkt aus der Schmiede berührt worden wäre, und die Ranken fielen von ihm ab.In der Ferne jammerte etwas vor Schmerz.Blind packte er seinen anderen Arm.Warte, sagte die Stimme.Gair blinzelte in den Glanz und sah eine Gestalt in einer Robe, die von einem glänzenden kupferfarbenen Nimbus umgeben war.Ein feuriges Schwert schwang auf ihn zu, und sein rechter Arm war frei.Ein Engel.Ein Engel mit einem Flammenschwert.Gegrüßet seist du, Mutter, voll der Gnade, Licht und Leben der ganzen Welt …Diese Worte der Andacht gingen ihm wie von selbst durch den Kopf.Gesegnet sind die Sanftmütigen, denn sie werden in dir Stärke finden.Gesegnet sind die Gnädigen, denn sie werden in dir Gerechtigkeit finden.Gesegnet sind die Verlorenen, denn sie werden in dir Erlösung finden.Amen.Der Engel kam auf ihn zu und schwang die Klinge so geschickt wie ein Chirurg das Skalpell.Die kräftigen Ranken wurden durchtrennt, als wären es Spinnweben.Die frischen Schösslinge, die sich durch die Hecke bohrten, brauchten Zeit, um dicker zu werden, und in dieser Zeit konnte er sie mit ein wenig Mühe zerbrechen.Als der Engel die letzte Ranke abgehackt hatte, fiel Gair der Länge nach auf den blätterübersäten Boden.Schmutz und Blut hatten sein Hemd verschmiert, und Hunderte winziger Dornenwunden brannten in seinem Fleisch, als er von den umherdreschenden abgeschnittenen Efeuranken und ihrem stinkenden, öligen Saft wegtaumelte.Komm, schnell, sagte der Engel.Wir müssen diesen Ort verlassen.Eine Hand griff unter seinen Arm und half ihm auf die Beine.Die Hecke war zu beiden Seiten der blutigen Dornen blattlos.Neue Efeuranken wichen vor dem Schwert des Engels zurück, der alles zerhackte, was sich ihm in den Weg stellte.»Danke«, keuchte Gair.Der Engel war so blendend hell, dass Gair ihn nicht unmittelbar ansehen konnte.Wir müssen gehen.Er taumelte hinter dem Engel her, als dieser den Pfad hinuntereilte.Obwohl er sich nicht besonders schnell zu bewegen schien, musste Gair rennen, um in seiner Nähe zu bleiben.Der Engel wählte seinen Weg ohne das geringste Zögern, wandte sich zuerst nach links, dann nach rechts, dann noch einmal nach rechts.In der einen Hand strahlte das Schwert, und mit der anderen fuhr er über die Hecken des Labyrinths.Dort, wo er sie berührte, erschienen neue Blätter, die sich sofort nach der Sonne ausrichteten.Wieder und wieder sprang der Efeu sie an; er schlängelte sich über die Erde und schoss auf Halshöhe aus den Hecken hervor.Der Engel schwang das Schwert, und Ranken regneten herab.Der Gestank des fauligen schwarzen Saftes stach in Gairs Kehle.Er wusste nicht mehr, wie weit sie schon gelaufen waren.Nach jeder Biegung sah er weitere sterbende Hecken oder solche, die schon vollkommen leblos waren, weil sie entweder vom Efeu erstickt oder durch das Gewicht des Parasiten niedergedrückt waren.Dort erzitterte der Engel und zog seine Hand zurück.Gairs Muskeln brannten.Als er über die eigenen müden Füße stolperte und hinfiel, hatte er nicht mehr die Kraft aufzustehen.Der Engel griff nach seiner Hand.Wir haben nicht viel Zeit.»Ich kann nicht.Ich kann nicht mehr weitergehen.«Du musst.»Ich kann nicht!«Steh auf! Wenn du es nicht tust, bist du verloren.Die Finger des Engels schlossen sich um sein Handgelenk und zerrten ihn auf die Knie.Ich will dich nicht an ihn verlieren.Hoch mit dir!Der Engel riss ihn noch etwas höher.Weiter hinten ertönte auf dem Weg das Rascheln fallender Blätter.Schnell! Die Zeit läuft ab!Gair taumelte auf die Beine; vor Anstrengung wäre er beinahe wieder gestürzt [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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