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.Man hält sehr viel von ihr, wissen Sie.Sie ist außerordentlich tüchtig.Ich glaube nicht, daß sie von ihrem ehemaligen Ehemann als einem ›Fehler‹ sprechen würde.« Sie lachten beide.»Nein, das arme Kind, das würde sie bestimmt nicht tun«, pflichtete ihm Charley bei.»Aber sie war ja auch nicht verheiratet.Und das, fürchte ich, war wohl meine Schuld.«»So? Warum?« Sie zog eine kleine Grimasse.Ihm schien, daß sie nun wirklich verlegen war.»Ihr Verlobter verliebte sich in mich«, sagte sie schließlich.»Ich habe ihn wirklich nicht dazu ermuntert, aber er wollte mich einfach nicht in Frieden lassen.Ich habe ihn auch nicht heiraten wollen, aber er hat mich dazu überredet.Das hat mir Davina nie verziehen.Ich kann ihr das auch nicht übel nehmen.«»Da gebe ich Ihnen recht«, räumte Jeremy ein.Er hoffte, daß sie ihm sein Erstaunen nicht angemerkt hatte.»Aber Sie waren zweimal verheiratet?«»Richard – so hieß Davinas Verlobter – Richard und ich ließen uns nach zwei Jahren scheiden.Er fing zu trinken an, und sein Geschäft ging bankrott.Wir stritten uns unablässig.Es war furchtbar.Ich glaube, er wußte, daß er einen Fehler begangen hatte, als er sie verließ und mich heiratete.Ich hoffte, er würde zu ihr zurückkehren, aber das tat er nicht.Dieser Cointreau ist gut.Sie hat sich danach nie wieder was aus Männern gemacht.Mein Vater behauptet, sie habe den Männern absichtlich den Rücken gekehrt und alles darangesetzt, in ihrem Beruf voranzukommen.Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß eine Tätigkeit als Sekretärin besonders aufregend sein kann.Selbst wenn der Chef James White heißt.Jedenfalls liegt das alles Jahre zurück, und wir sind uns seither aus dem Wege gegangen.Sie kam nicht zu meiner zweiten Hochzeit.Dann tauchte sie plötzlich an jenem Wochenende zusammen mit diesem gutaussehenden Mann wieder zu Hause auf.«»Erzählen Sie mir von ihm«, sagte Jeremy.»Hat er sich nicht auch für Sie interessiert?«Sie riß ihre großen Augen mit einem Unschuldslächeln weit auf, aber ihr Kichern strafte sie Lügen.»Nein, zum Teufel, ganz und gar nicht! Er hat mir gut gefallen.Er war so ganz anders als die Männer, denen ich gewöhnlich begegne.Schrecklich robust und überwältigend männlich.Sie wissen, was ich meine – der slawische Typ.«»Ja«, sagte er, »ich glaube, ich kann ihn mir vorstellen.Blonde Haare und blaue Augen.Goldzähne?«»Nein, keineswegs.Angegraute Haare und merkwürdig gefärbte Augen, aber bestimmt keine blauen.Und seine Zähne waren völlig in Ordnung.«Jeremy tat so, als wolle er sie necken.»Also klein und gedrungen?«»Größer als Sie«, antwortete sie, »und viel kräftiger.«»Das klingt so, als sähe er aus wie einer dieser russischen Schurken, die in langen Mänteln und Filzhut in TV-Thrillern vorkommen.«Er ging nicht weiter auf den Polen ein, bot ihr eine Zigarette an und bestellte sich selbst einen zweiten Brandy.Sie trank sehr wenig, was ihm gefiel.Er hasste Frauen, die versuchten, mit Männern gleichzuziehen oder sogar noch mehr als diese zu trinken.Im Herzen war er, wie er zugeben mußte, in dieser Hinsicht eher prüde.»Und glauben Sie, daß sich Ihre Schwester mit dem Polen eingelassen hat?«Charley runzelte leicht die Stirn.Über Davina zu reden, war ihr jetzt viel weniger peinlich als früher.Es half ihr, einem Fremden gegenüber ein Geständnis abzulegen.Und dieser wortgewandte Mann würde für sie nie etwas anderes sein.»Ich glaube, ja«, sagte sie.»Meine Eltern glaubten es nicht.Meine Mutter schien es wohl zu hoffen; sie leidet darunter, daß Davina vielleicht keinen Mann findet.Es ist wirklich lieb von ihr, aber sehr altmodisch.Man sollte meinen, daß meine beiden Ehen ihr gereicht hätten.Sie glaubte jedenfalls nicht, daß zwischen den beiden mehr als Freundschaft bestand.Ich war anderer Meinung.Und ich kenne mich gut aus, wenn es um Liebesverhältnisse geht.«»Wollen Sie damit sagen, daß Sie selbst eine Menge gehabt haben?« forderte er sie heraus.Sie nickte und lächelte ihn an.»Eine ganze Menge, ich liebe Männer und „habe es gern, wenn sie mich lieben.Ich hoffe immer, einen zu finden, von dem ich sagen kann, der oder keiner.Aber so einen habe ich noch nicht gefunden.Im übrigen macht mir das Leben Freude, und ich bereue nichts.«Dazu konnte er nichts sagen.Die Bezeichnung ›Schlampe‹ kam ihm kurz in den Sinn und verschwand ebenso schnell wieder.»Um noch mal auf Ihre Schwester zurückzukommen«, bohrte er.»Glauben Sie, daß sie miteinander geschlafen haben?«»Sie interessieren sich wohl schrecklich für sie?« sagte Charley leichthin.»Sie haben den größten Teil des Abends von ihr geredet.«»Ich weiß«, sagte er.»Sehen Sie, mir fielen alle Einzelheiten wieder ein, nachdem ich Sie auf der Party kennen gelernt hatte.Ich wußte, daß der Name irgend etwas zu bedeuten hatte, und ich bin ihr natürlich nicht rein zufällig begegnet.Wir beide, sie und ich, hatten denselben Auftrag in Aussicht.Wir saßen einige Zeit beieinander, als wir auf die Besprechung warteten.Ich hielt sie für eine eingefleischte Junggesellin mit Haaren auf den Zähnen, wenn Sie mir diesen Ausdruck verzeihen wollen.Sie erzählte mir, sie wohne in einer Dienstunterkunft nicht weit von der Fulham Road entfernt.Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß sich Ihre Schwester mit diesem Polen einlassen könnte.Das ist das Faszinierende an dieser Sache.Insbesondere, weil sie den Auftrag bekam und nicht ich.« Er trank seinen Brandy aus.»Sie wäre nicht dafür ausgewählt worden, wenn man gewußt hätte, daß sie ein Verhältnis mit einem Mann unterhält«, sagte er.»Was für einen Auftrag?« fragte Charley.»Ich wußte gar nicht, daß sie befördert worden ist.«»Sie ist Whites Assistentin«, erklärte er, »auf diese Stelle war ich erpicht.«»Ach«, sagte Charley achselzuckend, »das habe ich gar nicht gewußt.Aber Sie werden doch nicht hingehen und sie in Schwierigkeiten bringen? Es ist nur meine persönliche Meinung – ich habe keinerlei Beweise.«»Keine Sorge, das würde jetzt sowieso nichts mehr ausmachen«, sagte er [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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