[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Telefonate bestätigten diese Vermutung, und ich war zuversichtlich, dass sie die Idee aufgeben würde.Sie erklärte jedoch, sie würde sich keinesfalls von winzigen Nebensächlichkeiten wie fehlender Unterkunft oder mangelnder Transportmöglichkeit von dem Ausflug abhalten lassen.Es gebe ein Haus dort.Russische Freunde.Alles würde gut.Gewiss war es nicht Liebe, die mich dazu trieb, meinen gesunden Menschenverstand über Bord zu werfen und mit einer Person, die ich kaum kannte, an einen Ort zu fahren, den ich nicht mochte, und das unter mehr als ungewissen Umständen.Dieser Abschnitt meines Lebens war nicht gerade durch richtige Entscheidungen meinerseits gekennzeichnet.Doch als ich in den »Kurztrip« nach St.Barths einwilligte, schoss ich einen besonders kapitalen Bock - sprang kopfüber ins wahre Herz der Finsternis.Vielleicht war es damals der Weg des geringsten Widerstands, vielleicht glaubte ich tatsächlich, dass wir uns »amüsieren« konnten - dabei hätte ich allen Grund gehabt, es besser zu wissen.Ich wusste es besser.Trotzdem marschierte ich geradewegs ins Verderben.Wir nahmen ein kleines Propellerflugzeug, das uns rund zehn Minuten über das Wasser flog, und landeten, soweit ich wusste, ohne Anschluss, ohne Pläne, ohne Freunde und ohne Unterkunft.Am Gepäckförderband wurde meine Bekannte von einem Promi begrüßt.Sie quatschten kurz.Er bot uns jedoch nicht an, bei ihm zu pennen.Ein Taxi war weit und breit nicht zu sehen.Weitab von meiner bequemen Mietvilla auf einer netten Insel, auf der ich - einmal abgesehen von meinem nächtlichen Flirt mit dem automobilen Mord oder Selbstmord - zumindest schwimmen, relativ billig essen und trinken und schließlich sicher in meinem eigenen Bett schlafen konnte, war ich nun plötzlich obdachlos.Schlimmer noch, meine Partnerin war, wie ich schnell merkte, verzogen und betrunken und hatte in regelmäßigen Abständen paranoid-schizophrene Attacken.Und sie kokste.Habe ich das schon erwähnt?Jeglicher Hinweis auf die mysteriösen russischen Freunde mit Villa hatte sich auf dem Flug in Luft aufgelöst.Solcherlei Abweichungen von der Realität entwickelten sich in den folgenden Tagen zu einem Leitmotiv.Nach langer Wartezeit fanden wir ein Taxi, das uns in ein Hotel brachte, wo die Angestellten, kaum, dass sie meine rätselhafte, aber zunehmend verrückte Begleiterin erblickten, eilig ein Zimmer für uns fertig machten.Ein sehr teures Zimmer.Im College hatte ich schon mit reichen Leuten zu tun gehabt, seither aber völlig vergessen, dass die Reichen alter Schule - der alte Geldadel -, dass diese Wichser nie zahlen müssen.Sie haben kein Bargeld bei sich, und auch die Kreditkarten sind offenbar immer … gerade woanders, so, als seien kleine Summen nicht der Beachtung oder Rede wert.Zahl du das mal.Und ich zahlte.Tage und Nächte der Saufgelage mit überteuerten Drinks, Schmiergeld für die Barkeeper, damit sie uns nach Dienstschluss in ihrem Privatauto jeweils an den Ort kutschierten, wo sie gern die Nacht verbringen wollte.Abgewrackte Motelzimmer, jede Nacht ein anderes, die jeweils so viel kosteten wie eine Suite im New Yorker St.Regis.Noch mehr Drinks.Inzwischen war ich ihren immer heftigeren und beängstigenderen Stimmungsschwankungen und ihrem ganz allgemein bösartigen Irrsinn hilflos ausgeliefert.Von einer Sekunde auf die andere war sie mal geistreich und liebevoll, mal spuckte sie Gift und Galle wie eine Psychopathin.In der einen Minute nippten wir an einem herrlichen Strand einen überteuerten Mojito, und in der nächsten ging sie auf den Geschäftsführer los und beschuldigte den Hilfskellner - oder jeden anderen, der gerade in Schussweite war - des Handydiebstahls.Tatsache ist, dass sie ständig ihr Handy verlegte, ihren Geldbeutel, einfach alles von Wert, das sie bei sich hatte.Sie ließ sich volllaufen, musste plötzlich unbedingt tanzen, machte sich auf die Suche nach Koks, begrüßte einen alten Freund und verlor ihren Kram aus den Augen.Sie konnte sich nicht merken, wo sie ihre Sachen hingelegt hatte - sofern sie sie überhaupt dabeigehabt hatte.Ich bin nicht gut auf Menschen zu sprechen, die Dienstpersonal beleidigen.Ich finde das genau genommen unerträglich.In meinen Augen ist es eine unverzeihliche Sünde, die eigenen Probleme oder irgendwelchen Ärger am Ober oder am Hilfskellner auszulassen.Als ich das zum ersten Mal erlebte, war unsere Beziehung im Grunde vorbei.Sie warf mir vor, die Bedienungen seien mir wichtiger als sie, und genau so war es.Von da an agierte ich als Babysitter einer Verrückten.Ich fühlte mich verpflichtet, ihren psychotischen Hintern in ein Flugzeug zu bringen und möglichst schnell und ohne größere Schäden nach England zu schicken.Ich hatte sie hergebracht, hatte das alles zugelassen, und nun meinte ich sie wenigstens in einem Stück nach Hause bringen zu müssen.Aber das war einfacher gesagt als getan.Man hatte Angst vor ihr.Das fiel mir schon früh auf.Sie hatte schon in England etwas von einem Exfreund erzählt, der ihr angeblich »nachgestellt« hatte.Ihre Mom habe »Freunde« bitten müssen, mit dem Betreffenden »zu reden«.Danach habe es keine Probleme mehr gegeben.Irgendwie hatte ich sogar dieses leuchtend rot blinkende Warnlicht übersehen, wie auch all die anderen.Jetzt wollte ich sie nur noch in ein Flugzeug nach London setzen, aber es war, als redete ich mit einem wilden Tier.Sie wollte nicht.Weigerte sich.Mitten in der Nacht stellte sie den Fernseher laut, zappte manisch zwischen den Nachrichtensendern hin und her und regte sich maßlos über die Ölpreise auf.Seltsam, aber die Nachbarn oder die Motelleitung wagten es nie, sich zu beschweren.Nacht für Nacht schlief ich ein, ohne zu wissen, wo wir als Nächstes schlafen würden oder ob ich am nächsten Morgen in einem mit Blut unbestimmter Herkunft durchtränkten Bett aufwachen würde.Ich wagte es morgens nicht, die Augen zu öffnen - aus Angst, das Mädchen könnte sich die Pulsadern oder mir die Kehle durchgeschnitten haben.Ich versuchte - versuchte es wirklich -, mit ihr umzugehen wie mit einer Wahnsinnigen, fürsorglich wie ein echter Gentleman, bis endlich die Klapsmühle in Sichtweite ist.Doch immer wieder zwang sie andere, uns zu helfen, völlig Fremde oder weitläufige Bekannte, denen es nichts auszumachen schien, eine verrückte Erbin durch die Gegend zu kutschieren und ihr Kokain zu beschaffen.Sie platzte unangemeldet in Partys, drängelte sich an der Kasse vor, kokste nach Belieben und zog gutmütige Helfer und reptilienhafte Gastgeber geradezu magisch an.»Was arbeitet sie?«, fragte ein Bewunderer einen anderen, als meine Zimmergenossin wie eine Gazelle über die Tanzfläche zu den Toiletten hüpfte, zweifellos, um sich das Näschen zu füllen.»Nichts«, lautete die Antwort.Als handle es sich um die ehrenwerteste Tätigkeit der Welt.Ihren rasiermesserscharfen Witz, ihre Art, eine spitze, nachhaltig verletzende Bemerkung fallen zu lassen, kannten sie offenbar gut, aus St [ Pobierz całość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • rurakamil.xlx.pl
  •