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.Obschon der Müller nun wußte, daß er es mit dem Teufel zu thun habe, so schrieb er doch in seiner Noth den Vertrag nieder, worauf er mit dem Sacke voll Geld heim gehen durfte.Eifrig betrieb er nun den Fortbau der Mühle, während dessen er wenig seines Vertrags mit dem Bösen gedachte.Später aber machte ihm derselbe mehr Unruhe und, als 10 Jahre um waren, solche Angst, daß er halbe Tage in der Kapuzinerkirche mit ausgespannten Armen betete.Dieses fiel im Kloster auf und bewog den Guardian, ihn um die Ursache seines Kummers zu fragen.Lange wollte er mit der Sprache nicht heraus; endlich aber erzählte er, wie er in des Teufels Schlinge gerathen.Da rieth ihm der Guardian, zu ihm in's Kloster zu ziehen und ein strenges Bußleben zu führen, was er auch bis zu dem Tage that, an welchem seine Frist ablief.Nachdem er an demselben gebeichtet und kommunizirt hatte, nahmen ihn die Kapuziner an dem Hochaltar in ihre Mitte und erwarteten den Bösen.Zur bestimmten Stunde kam auch dieser an die Kirchthüre und forderte die Auslieferung des Müllers; der Guardian aber erklärte ihm, daß er an demselben keinen Theil mehr habe, und beschwor ihn, die Handschrift herauszugeben.So sehr der Teufel auch widerstrebte, so mußte er endlich doch sie zur Thüre hineinwerfen, worauf er mit grimmigem Gebrüll davonfuhr.Nach diesem blieb der Müller noch drei Jahre im Kloster, und als er dann in die Welt zurückkehrte setzte er das gottselige Leben fort bis an sein Ende.91.Geist vertragen.Vor etwa hundert Jahren starb in Baden ein Wirth und spukte darauf in seinem Keller, wo er an die Fässer klopfte und andern Lärm machte.Um ihn los zu werden, ließ seine Frau einen frommen Pater aus dem Kapuzinerkloster kommen, der von ihr ein Stück Kölsch begehrte und mit demselben und zwei brennenden Kerzen nach der Abendglocke in den Keller ging, worin der Geist schon umher polterte.Unbeirrt durch dessen Gebrüll, vollbrachte der Pater die Beschwörung, ließ dann von dem Hausknecht, welcher oben an der Kellertreppe hatte warten müssen, den zusammengerollten Zeug hinauftragen und sagte ihm, er solle denselben auf die Teufelskanzel bringen.Der Knecht verweigerte jedoch, seinen Herrn aus dem Hause zu tragen, und schlug dazu einen Mann von Selbach vor, der, ohne zu wissen, was vorgehe, im Haus übernachte und beim Heimgehen ohnehin zur Teufelskanzel komme.Gegen das angebotene Trinkgeld übernahm der Mann gerne das Geschäft, aber statt den Kölsch am bestimmten Orte abzuladen, brachte er ihn seiner Frau als einen Fund, welchen er unterwegs gemacht habe.Voll Freude rollte sie den Zeug auseinander, da hüpfte eine große Kröte heraus und unter den Ofen, wo sie noch heute sitzt, in der Nacht ächzet und durch kein Mittel wieder fortgeschafft werden kann.92.Lichtenthals Erbauung.Anfänglich wollte man das Kloster Lichtenthal am sonnigen Schafsberg erbauen, da, wo jetzt das Pächterhaus steht; allein in der Nacht wurden die Steine und das Holz durch die Engel hinweg und zum winterlichen Leusberg getragen.Das Gleiche geschah in den zwei folgenden Nächten, nachdem die Baustoffe jedesmal an den Schafsberg zurückgeschafft worden waren.Nunmehr baute man das Kloster auf dem vom Himmel bezeichneten Platze, wo es auch noch heute steht und in geistlicher Schönheit fortblüht.Ueber ihm wurde neuerlich, in einigen Adventsnächten, stundenlang in der Luft beten gehört.93.Erdweiblein.In dem Küchenfelsen zu Oberbeuren hatten ehemals schöne Erdweiblein ihre Wohnung und Küche, und von der letztern schreibt sich sein Name her.Diese Weiblein lud einst die Frau des Hauses, zu welchem der Felsen gehörte, mit den Worten ein:»Kommet her, ihr Armen,Esset auch von dem Warmen!«worauf sie zu ihr gingen und sich den vorgesetzten frischen Zwiebelkuchen trefflich schmecken ließen.Von nun an standen sie mit den Leuten dieses Hauses in freundschaftlichem Verkehre.Aus dem Teig, welchen dieselben Abends eingelegt, bucken sie ihnen in der Nacht das Brod, und zur Arbeit auf dem benachbarten Acker brachten sie ihnen aus ihrer eigenen Küche Essen.Die silbernen Geschirre, worin dieses enthalten war, sowie die dazu gehörenden Silberbestecke mußten jedoch von den Leuten wieder auf den Acker gestellt werden, von wo die Weiblein sie dann zurückholten.Einmal aber behielt der Knecht eine der Gabeln für sich zurück, und auf dieses ließen die Weiblein sich nicht mehr blicken; obwohl man den Rauch ihrer Küche noch manchmal aufsteigen sah.Nach der Aussage eines verfahrenen Schülers liegen in dem Felsen große Reichthümer verschlossen, und er versicherte, denselben mit drei Rosmarinstengeln öffnen zu können
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