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.Wenn der dafür Verantwortliche für sich selbst Geld auf die Seite gebracht hat, dann war er sicher klug genug gewesen, die Devisen nicht in das von Luftangriffen, Zusammenbruch und Besatzung bedrohte Deutschland zu schaffen …«»Deswegen ist also Mr.Feller nach Zürich geflogen?«»Ja«, antwortete Barbara.»Und es würde mich nicht wundern, wenn er ausnahmsweise einmal Linsenbusch zuvorgekommen wäre, statt hinter ihm herzujagen.« Sie betrachtete Vollmer.»Was geschieht denn, wenn der Mann zum Beispiel gerade jetzt seine falsche Witwe anläuten würde?«»Wenn es unter uns bleibt«, entgegnete er mit einem knappen Lächeln: »Ich habe inzwischen ein Tonbandgerät installiert und lasse alle Gespräche, die mit Apartment 111 geführt werden, mitschneiden.«Sie standen auf und gingen nach unten.Barbara wählte einen Platz, von dem aus sie Halle und Hotelausgang gleichzeitig übersehen konnte, und Martin Vollmer hielt sich in der Nähe auf, ohne sie auch nur ein einziges Mal zu beachten.Dann sah die Juristin zum ersten Mal die 50jährige in ihrem schlechtsitzenden Kostüm, mit ihrer unvorteilhaften Frisur, die durch ein zu helles Blond auch noch betont wurde.Sie betrachtete das knochige Gesicht mit den Spuren der Einsamkeit, die alten Augen, und Barbara spürte, wie die Aversion gegen Linsenbuschs angebliche Witwe zu Mitleid wurde.Die Katastrophe an der schweizerischen Grenze in Konstanz war ausgeblieben.Sabine hatte während der heillosen Verwirrung Nareikes dem Handschuhfach die Wagenpapiere entnommen und die grüne Versicherungskarte gefunden und vorgezeigt.Ein misstrauischer Zollbeamter durchsuchte pedantisch den Kofferraum; er stieß weder auf Rauschgift noch Schnaps, noch anderes Schmuggelgut.»Lauter neue Sachen«, monierte er – schon auf dem Rückzug – Sabines Reisegepäck und ließ das ungleiche Paar zögernd ziehen.In seiner Erleichterung erwarb Nareike am Kiosk wahllos Zigaretten, Birnenschnaps, Konfekt und Schokolade und warf Sabine seine Einkäufe wie Geldmünzen zu.Er fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn und setzte sich ans Steuer.»Lass lieber mich fahren.Ich fürchte, du bist reif für ein Sanatorium.Kreislaufbeschwerden?« fragte Sabine.»Nicht die Spur«, antwortete Nareike.»Ich sagte dir doch schon, daß ich etwas Verdorbenes gegessen haben muß.«»Wenn dir nicht gut ist, fahren wir nicht weiter.Wir haben doch Zeit.«»Hast du 'ne Ahnung, wie wohl ich mich wieder fühle«, versetzte Nareike.»Mit dir zu reisen, ist doch die reinste Wunderkur.«Sabine schwieg, als der Mann unentwegt auf sie einredete, aufgezogen wie ein Uhrwerk.Der Alptraum der Jahre lag hinter ihm.Wie einfach der Grenzübertritt gewesen war, wie lächerlich, trotz der Aufregung um die grüne Versicherungskarte, die man demnächst ohnedies nicht mehr benötigen würde.Kein Mensch interessierte sich für Horst Linsenbusch; Linsenbusch war tot, mochte sich auch seine Witwe noch so sehr dagegen auflehnen.Wäre er kein Feigling gewesen, hätte er längst aus allem heraus sein können.Wer fragt schon heute noch danach, woher plötzlicher Reichtum stammte? Was das Geld anbelangte, galt noch immer die Devise des römischen Kaisers Tiberius: ›Non olet‹ – es riecht nicht.Und sagte man nicht voll neidischer Anerkennung über den Herrn Sowieso, er ›stinke vor Geld‹?Wer schaut schon noch an der Grenze in die Pässe? Wer wühlt noch im alten Dreck herum? Alles hat sich gegeben – bis auf die etwa dreihundert, die von den Amerikanern unmittelbar nach dem Krieg in Landsberg gehängt worden waren.Viele frühere Zellengenossen waren längst wieder untergekommen, hatten Spitzenstellungen, keiner kümmerte sich heute noch um das Gestern, und Nareike überlegte belustigt, warum ausgerechnet er für eine Vergangenheit büßen sollte, die längst vergeben oder wenigstens vergessen war.Erst jetzt fiel ihm Sabines beredtes Schweigen auf: »Was hast du?«, fragte er.»Wir sollten endlich einmal vernünftig miteinander sprechen«, erwiderte sie: »Ich weiß gar nicht, warum ich manchmal so unfreundlich zu dir bin.Sicher kommt es daher, daß ich nicht mehr über dich weiß, als daß du der große Macher bei Müller & Sohn bist, viel Geld verdienst und wenig ausgibst, was sich allerdings in letzter Zeit beträchtlich geändert hat.«»Die dramatische Wendung«, spöttelte Nareike
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